Schuldfrage bei Hundebeisserei

  • Hallo zusammen,


    ich hab da mal wieder ne Frage. Bevor ich sie aber stellen kann, muss ich erklären worum es geht.


    Meine Schwester (Tanja) hat seit knapp einem Jahr, eine ca 2 Jahre alte Jack Russel Hündin (Sam). Tanja ist schon die fünfte Besitzerin. Ihr wurde die Kleine aufs Auge gedrückt. Entweder sie nimmt sie, oder der Vorbesitzer würde sie anders loswerden. Da hat sie sie genommen.


    Jetzt aber zum eigentlichen. Tanja war gestern mit Sam Gassi. Ich bekam gegen 14 Uhr einen Anruf. Tanja war total am weinen und meinte, ich müsste sofort kommen. Sam hätte sich "geprügelt" und würde überall bluten. Ich wohne nur 2 Minuten mit dem Auto entfernt. Ich bin gleich hin gedüst. Sam saß da blut überströmt. Meine Schwester stand wie ein Häufchen Elend und mit blutender Hand daneben. Sie hatte versucht, die Hunde zu trennen und wurde dabei gebissen.


    Ich habe mir Sam angeguckt mich kurz um Tanja gekümmert. Dann habe ich beide ins Auto gepackt und bin in die Kaufunger Tierklinik gefahren. Dort wurde die Kleine in Nakose gelegt. Alle Bisswunden wurden frei geschoren. Unter dem Auge und am Hinterlauf wurde sie genäht und am Vorderbein getackert. Alle anderen Bisswunden waren nicht ganz so schlimm.


    Der Hund, der Sam so zugerichtet hat, wohnt im selben Haus wie meine Schwester. Der Hund hat Sams Größe und kommt mit keinen anderen Hunden klar. Trotzdem lassen ihn die Besitzer immer ohne Leine laufen. So auch gestern. Die Hündin ist gleich auf Sam gestürtzt. Sam hat sich noch aus dem Halsband gezogen um ab zu hauen. Aber es war zu spät. Die beiden Hunde haben sich knappe 10 Minuten gekabbelt. Der Besitzer stand nur daneben und hat beiläufig erwähnt, das sich die Beiden noch umbringen. Gemacht hat er aber nichts.


    Nun nähern wir uns aber meiner Frage. Da es meiner Schwester finanziell nicht so gut geht, habe ich die 154 Euro Klinik Rechnung bezahlt.


    Es ist doch so, das der Besitzer, diese Rechnung bezahlen muss, oder? Immer hin ist er doch schuld, das sich die Beiden gebissen haben. Hätte er seinen Hund angeleint...


    Als wir aus der Klinik gegangen sind (2 Std waren wir da), kam uns der Typ entgegen. Er wollte seinen Hund kontrollieren lassen. Ich habe ihm, im versucht freundlichen Ton, gesagt, das wir uns dann mal über die Rechnung unterhalten müssen und das man das verhindern hätte können wenn er seine Hündin angeleint hätte. Zu der Rechnung hat er nichts gesagt. Wir wissen, das mit dem Typen nicht zu spaßen ist. Er hat geschworen sie jetzt immer an zu leinen. Es muss immer erst das Kind in den Brunnen fallen.


    Jetzt aber noch mal zu meiner Frage. Was kann ich machen wenn der sich weigert die Rechnung zu bezahlen? Soll ich ihn anzeigen? Wir wollen morgen nochmal mit ihm reden. Sein Hund musste am Kiefer operriert werden. Sonst hat sie nichts abbekommen.


    Danke für eure Geduld wegen dem vielen Lesen.


    Das ist die Kleine Sam. Sie ist heute schon wieder recht munter.


    Tanja und Sam. Ein Kopf und ein Arsch. Wie man so schön sagt.


    Liebe Grüße von Yvonne

    Liebe Grüße von Yvonne

  • hy Yvonne, erstmal tut es mir total leid was der kleinen passiert ist und ich hoffe das sie bald wieder gesund und munter ist!


    nun zu dem fall...... es ist wirklich sehr schwierig und liegt in deinem ermessen wie du vorgehen möchtest..... eigentlich ist natürlich der halter des anderen hundes verantwortlich, da sein hund nicht angelein war und dies sowieso pflicht ist und bhesonders da er von der unverträglichkeit seines hundes weis bzw. bereits wuste.... daher müsste er eigentlich für die entstandenen tierarztkosten aufkommen und ich würde dies auch nochmal nachdrücklich versuchen mit ihm zu klären, falls nötig auch schriftlich. sollte er allerdings nicht darauf reagieren oder das ganze abweisen musst du entscheiden ob es dir wert ist um die summe zu streiten und einen snwalt zu bemühen und evtl. sogar ein gerichtsverfahren, falls ja würde ich ihn in diesem zuge natürlich auch anzeigeb, bzw. deine schwester müsste ihn dan als besitzerin des geschädigten hundes anzeigen. allerdings weis man ja bekantlich nie, wie soetwas vor gericht ausgelegt wird und letztendes ausgeht, zwecks vergleich oder sonstiges und wen du pech hast, hast du am ende das vielfache an kosten zu entrichten..... eigentlich sollte es für euch positiv ausgehen, aber wie gesagt garantier ist da leider nichts... daher würde ich es versuchen privat zu klären und es anderen falls evtl. auf den knapp 150.- euro berühen lassen...

    Viele Grüße


    Jessi

  • Hallo. ALso so als Versicherungskaufmann kom ich jetz einfach mal zum Zug.


    Jeder Hundebesitzer haftet aus der Gefahr des Hundebetriebes herraus. Also auf deutsch. Wenn du einen Hund hast haftest du für alles was er macht. Ich gehe auch strak davon aus das er eine Hundehalterhaftpflicht hat. Diese kommt nach Klährung der Schuldfrage für Rechnung und alle anderen Kosten so wie Zeitaufwendungen auf.
    Er kann die Rechnung auch selber zahlen. Sollte er sich weigern dann kann man ihm sagen das die Versicherung bzw. das Gericht im Falle einer ANzeige einen Wesenstest durchführen wird. Und wenn er den nicht besteht was wahrscheinlich klingt, dann wird er ihm weg genommen.
    Sollte er nicht zahlen wollen, dann sollte er angezeigt werden.


    Man sollte auch nicht vergessen das in gewissen Bereichen eine Leinenpflicht herrscht.


    LG Jan

  • hallo yvonne :)


    wenn sich der typ nicht freiwillig bereit zeigt, für die kosten aufzukommen und zu verhindern , daß es nochmal passieren kann, sofort anzeigen und dann mit der ganzen härte des gesetzes in die pfanne hauen! so gehts nämlich nicht! christina kann auch ein trauriges lied über diese dinge singen ...


    nicht nachgeben KE :guit:

    für den zum fall geneigten liegt stets ein kothaufen bereit (altchinesische weisheit)


    clips bei youtube unter nobodywhite1

  • Hi,
    das ist schon so richtig wie Jessi das sagt,
    aber was ist, wenn im Nachhinein noch was ist ( Spätfolgen). Deine Freundin ist ja auch gebissen wurden, sowas geht nicht immer gut aus. Ich hab vor paar Wochen das selbe problem gehabt, da ist mei Hund auch angegriffen wurden von nen anderen, zum Glück ist aber nichts passiert. Aber bei Deiner Situation klingt das ja schon nach mehr. Überleg dirs genau ;)

    Liebe Grüße von Katja

  • die Hundeversicherung kommt nur auf, wenn der Hund an der Leine gewesen wär, oder seh ich das falsch?

    Liebe Grüße von Katja

  • Hi Jessi,


    vielen Dank für Deine Antwort. Ich bin auf keinen Streit aus. Anwalt usw ist mehr Stress als alles andere. Das ist es mir auch nicht wert. Ich denke nur, das er dafür verantworlich ist und deshalb die Kosten übernehmen sollte. Wie schon gesagt, meine Schwester kann sich das nicht leisten und ihr ist es total unangenehm, das ich die Rechnung beglichen habe.


    Ich habe auch schon die Kastration usw bezahlt. Ich finde das auch nicht schlimm, aber diese Tierarztkosten hätte man sich ja nun sparen können. Der Typ hat wohl an mehreren Stellen Schulden und zahlt da auch nicht. Dann kann ich mir mein Geld schon mal abschminken.


    Ich habe einen Alt deutschen Schäferhund und wenn der jemals jemanden oder etwas beissen würde, wäre es für mich selbstverständlich, das ich dafür aufkomme. Mal abgesehen davon ist er versichert. Im schlimmsten Fall würde dann eh die Versicherung zahlen.


    Naja, wir werden sehen wie es weiter geht. Ich wollte ihm bis morgen Schonfrist geben, damit auch er sich von dem eventuellen Schock erholen kann.


    Liebe Grüße von Yvonne

    Liebe Grüße von Yvonne

  • Ich danke euch allen. Schön, das ihr mir helft und Ratschläge gebt. Meine Schwester war gestern auch noch beim Arzt und hat sich die Wunde bescheinigen lassen. Heute war die Hand schon total geschwollen und tat saumäßig weh. Als Reinigungskraft ist das schon ungünstig. Der Typ hat übrigens keine Versicherung für seinen Hund.

    Liebe Grüße von Yvonne

  • Hm,
    das ist wieder so ne Sache, die regt mich auf. Wenn ich eine Hund habe, sollte er auch versichert sein. Über solche Kosten informiert man sich ja vorher und ein Tier kostet halt auch Geld.
    Ich drück dir und deiner Schwester aber die Daumen und hoffe vorallem, das die Wunden am Hund und deiner Schwester schnell verheilen und keine Spätfolgen enstehen :thumbup:
    Halz uns mal auf den laufenden ;)

    Liebe Grüße von Katja

  • Morgen muß Sam zur Kontrolle in die Klinik. Mal sehen was die Ärztin sagt. Ich halte euch auf jeden Fall auf dem laufenden. Vielen Dank nochmal für die Hilfe.


    Liebe Grüße von Yvonne

    Liebe Grüße von Yvonne

  • Hallo Yvonne,


    ich habe gerade nur Deinen Bericht gelesen, nicht das Folgende.


    Fakt, er muss zahlen. Euer Hund war angeleint (auch wenn er sich aus der Leine gerissen hat), seiner nicht. Gehört hat seiner auch nicht. Zahlt er nicht freiwillig, drucke Deinen Beitrag (Gedächtnisprotokoll) aus und lege ihn einem Anwalt vor. Er schreibt einen Brief, die Kosten dafür stellt er dem Gegner in Rechnung und i.d.R. zahlt der Verantwortliche dann sofort. Ob er versichert ist oder nicht, braucht Euch ja nicht zu interessieren. Zickt er herum, würde ich mit Amtstierarzt, gefährlich ..., Wesenstest (sehr teuer) usw. drohen.


    Und, Standhaft bleiben. Nicht einschüchtern lassen. Die, die die Klappe am Weitesten aufreissen, zahlen am ehesten, wenn man richtig auftritt . Vielleicht zahlt er ja auch so und ist einsichtig, nach einer Nacht Schlaf darüber. Ansonsten

    Viele Grüße, Hartmut


    Hartmuts_Banner.jpg

  • Motte Nein der Hund muss nicht angeleint sein damit die versicheurng das übernimmt. Die Versicherung geht bei der Haftpflicht des Versicheurngsnehmers in Regres Und die nimmt im Falle einer groben Fahrlässigkeit (wenn das z.B. schon mehrmals passiert ist) dann das Geld vom VN wieder.


    LG Jan

  • Sag mal Hartmut was machst du nochmal beruflich?


    Serienkiller? Inkasso Moskau? *hmm* Irgendwie sowas muss es ja sein :D


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  • Hi,
    Veterinäramt oder Ordnungsamt (Von Stadt zu Stadt unterschiedlich wer zuständig ist) anrufen und über den Vorfall informieren. Vorher würde ich es dem Hundebesitzer sagen. Das Ordnungsamt kümmert sich um Auflagen und das soetwas nie wieder vorkommt. Wenn man dann auch noch betont, das Kinder in der Nähe wohnen und man nicht garantieren kann, das der Hund auch diese beisst, wenn sie ihm zufälligerweise vor die Nase fallen, sind sie ganz flott. Auch kann man dem Amt erzählen, das der Hundebesitzer keine Versicherung hat und auch im Schadensfall nicht bezahlen will. Beschleunigungsturbo.
    Hat bei mir bestens gewirkt. Zaun ist gebaut, Hund nur noch an Laufleine auf dem Hof, alle Rechnungen bezahlt (sogar die von der Homöopatin) und man ist mega freundlich. Das Vetamt hat ja jetzt ein Auge drauf.
    Liebe Grüße von Christina

  • Hallo Yvonne!
    Ich gebe da Christina vollkommen recht.
    Ich würde auf jeden Fall das Ordnungsamt einschalten.
    Die kümmern sich schon um den Beisser. Einen Wesentest wird der Besitzer wohl machen müssen.
    Oder der Hundbesitzer bekommt zur Auflage das sein Hund nur noch mit Leine und Maulkorb raus darf.
    Ich habe auch zwei Hunde ( Labrador 3 j. und von ihr ein Welpe 18 Wochen).
    Ich versteh nicht das er keine Versicherung hat. Zahlt er den Steuern für sein Hund?
    Als ich meine Steuerlich angemeldet habe müsste ich sofort Nachweisen das die Hunde Versichert sind.


    LG
    MONA


    Hoffe deiner Schwester und ihrem Hund geht es bald wieder besser.

  • Mensch, Yvonne, das tut mir total leid für euch. Gute Besserung für deine Schwester und den Wauzi.


    Da du meintest, dass dies schon öfters passiert ist, würde ich mich gleich an den Amtstierarzt wenden. In Berlin ist die Gesetzteslage so, wenn bei einer Person (es können auch verschiedene Hunde sein) insgesammt 3 Beisvorfelle gemeldet wurden, dass der Hund beschlagnamt wird und einen Wesenstest machen muss. Kosten für Tierheim und Test sind natürlich für den Besitzer.


    Aber, frag mal bei eurer Versicherung nach, die wissen vielleicht auch, wie sie an das Geld kommen.

    Grüsse von Romina :earwac:
    *KeinLandgängerFan*
    *Wildlingsliebhaber*


    WIR SIND GUT, VERDAMMT GUT...............



  • Auch bei unserem Hund musste ich bei der Stadtverwaltung die Kopie der Haftpflichtversicherung des Hundes vorlegen. Erst dann konnte ich den Hund anmelden.
    Komisch, dass es immer noch Leute gibt, die ihre Hunde nicht versichern... Und es kann soooo schnell was passieren... Egal, wer schuld hat...
    Wie geht es denn deiner Schwester? Alleine deshalb sollte man das Ordnungsamt oder so informieren... Deren Arztrechnung würde ich auch geltend machen... Wer so unvernünftig mit seinem Hund verfährt, sollte- zumindest finanziell- ebenso bluten!



    Gute Besserung deiner Schwester und ihrem Hund!


    - die Tierklinik ist übrigens ziemlich gut! Das Kaninchen meines (Fast-) Mannes war da auch mal in Behandlung, als es "Urlaub" bei seinen Eltern (auch Kaufunger ;) ) gemacht hat.

    Es grüßt die Sandra!

    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.
    Goethe

  • ich hab auch nen hund, den dicken Larry. er is so lieb, ich glaub der würd sogar einbrecher begrüßen... :wacko: aber wir haben ihn alle lieb. er hat noch nie jemanden gebissen und ich glaube kaum, dass er sowas tun würde!!! ;)

    :guit: wer rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!!!!!! :guit:
    :love: liebe Grüße von Ana-Laura und Tequila&Azteke&Quetzal! :love:

  • ok, mal die Meinung einer TA-Helferin, die solche Fälle mindestens zwei Mal die Woche auf dem Tisch hat... :D


    Tatsache ist dass der Besi des attackierenden Hundes für die Ta-Rechnungen aufkommen MUSS, ebenso für die Verletzungen Deiner Schwester.


    Wir handhaben das so, dass wir entweder direkt mit dem beschuldigten Besi abrechnen und somit dann halt auch die Kosten einklagen oder wir rechnen mit den Besi des verletzten Hundes ab und der holt sich das Geld vom "Attacke"Hund zurück. Normalerweise sollte das die Haftpflicht des Beschuldigten (Hundes) tragen, hat er keine - Pech, anzeigen und auf die Kosten verklagen. Im regelfall bekommst Du bzw. Deine Schwester dann das Geld zurück, zusätzlich zu den Anwalts- und Gerichtskosten die ja noch oben drauf kommen.


    Da der Hund anscheinend ja schon mal sich so "daneben" benommen hat, sofort Vet.-Amt einschalten, egal ob Nachbar oder nicht. Beim nächsten Mal ist es vielleicht kein Hund, sondern ein Kind!


    Ich denke mal, der Typ hat werde einen Sachjunder- noch einen Halternachweis, denn eigentlich müsste er das Hundi ja bei der Stadt anmelden, was auch eine Haftpflichtversicherung nach sich zieht. Quasi ein "Schwarzer" Hund ;) würde ich mal meinen.


    Wenn Du den Vorfall beim Amt meldest, muss der Typ wohl auch einen Wesenstest des Hundes nachweisen, den wird er wohl kaum haben.


    Aber auf keinen Fall solltest Du die Sache auf sich beruhen lassen, dafür ist dieser Hund zu "gefährlich" bzw. der Halter zu unfähig mit dem Tier umzugehen!


    Ich würde mir an Deiner Stelle die Kosten schön von dem zurückerstatten lassen und gleichzeitig ohne Rücksicht auf Verluste das Vet.-Amt einschalten - basta! Wenn es sein mus mit Anwalt und Gericht undBeschlagnahmung des Hundes (im schlimmsten Fall)

    Sonnige Grüsse, Andrea :love:



    in loving memory...RIP, Löwe (5.2002 - 19.12.09)

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