Kastriertes Weibchen: Regeneration?

  • Moin,

    ich denke das gehört nicht direkt ins Krankheitsboard, deshalb hier:

    Anfang des Jahres mußte ich über viele Wochen um das Leben meiner Copper-Lady "O-Ren" kämpfen, die heftige Fehldiagnose/Behandlungsanweisung des hiesigen "Exoten-Tierarztes" überlebte sie wohl nur weil mir das direkt alles falsch vorkam und ich sie statt auf ihn zu hören zu einer anderen Praxis 150 km entfernt brachte. Natürlich nach Rücksprache mit ein paar lieben Lotl-Profis die mir damals zur Seite standen. (Ich meine mich sogar zu erinnern daß eine von Ihnen auch noch bei Christina nachgefragt hatte....)

    Trotz extra aus dem Karlsruher Zoo geholtem Spezial-Ultraschallgerät war die Diagnose unklar, also lies ich sie -sozusagen auf Verdacht- operieren um zu sehen was los ist.

    Im Prinzip wurde mir dann erklärt daß der Arzt übelst vergammelten "Eiersalat" aus ihr heraus holte der schon begann ihre Organe zu verdrängen. Es sei aber keine "klassische" Legenot gewesen. Er meinte er hätte sowas noch nie gesehen, trotzdem er schon so einige Lotl operiert hat. Dabei wurde sie eben auch kastriert.

    Da stellte sich mir natürlich die Frage: Besteht die "Gefahr" daß sich ihre Fortpflanzungsorgane regenerieren??

    Ist es so daß Lotl den Verlust/Schmerz spüren müssen um regenerieren zu können? Denn sie war natürlich in Narkose bei dem Eingriff.

    Doch die Regeneration wird ja von den Zellen übernommen, hat das Schmerzempfinden denn da überhaupt Einfluß drauf?

    Denn natürlich mach ich mir Sorgen daß es wieder Probleme gibt wenn sie irgendwann doch wieder eiern kann.

    Der Tierarzt war tatsächlich überrascht von der Frage und gab zu sie nicht beantworten zu können, er meinte nur er hätte noch von keiner kastrierten Lotl-Lady gehört die wieder anfing zu eiern...

    O-Ren erholte sich übrigens vorbildlich direkt nach der OP, nur bei den Kiemenästen is noch Luft nach oben, einer tut sich besonders schwer, aber das wird sicher auch noch. Und da sie die balzenden Jungs nun voll öde findet, bewundert sie sich lieber selbst :D


    LG, Diana(19)-8.11..jpg

    Maxime peccantes, quia nihil peccare conantur

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  • Hallo Diana


    Du stellst da eine interessante Frage, die vermutlich, wenn überhaupt, nur Sarah oder Christina beantworten können. So häufig kommt so etwas ja zum Glück nicht vor und wenn, dann findet sich vermutlich auch kein Tierarzt, der sich so eine OP zutraut. Das Risiko für das Weibchen, die OP zu überleben ist vermutlich auch sehr gering. Es könnte also an fehlender Erfahrung liegen, wenn wir hier keine Antworten finden. Die Frage ist ja auch, was alles entfernt wurde und wie alt das Tier ist. Die Regeneration hängt ja auch am Alter des Tieres. Obwohl ich Deine Dame sehr schön finde. Da hat es mit der Regeneration sehr gut geklappt. Zumindest von außen betrachtet. Was sich inzwischen "innen" getan hat, wissen wir nicht.


    Nichts desto trotz, könnte die Lady aber ein gemütliches Leben führen. Das Signal zum Balzen bzw. die Bereitschaft Spermienpaket(e) aufzunehmen geht ja vom Weibchen aus. Wenn sie nicht will, dann passiert nichts. Da können die Männchen Handstand rückwärts machen. Insofern sehe ich erst einmal keine Gefahr.

    LG Ines ;)


    Wo immer sich eine Katze niederlässt, wird sich das Glück einfinden. (Sir Stanley Spencer)

  • Ja, wir hatten echt Glück mit der Praxis. Vor allem (is ja ne Gemeinschaftspraxis) hat man sofort gemerkt daß -sie selbst- auch unbedingt wissen wollten was mit O-Ren los ist. Wie gesagt, der Doc der sie dann auch operierte is extra nochmal zum Zoo gedüst für´s Spezial-Ultraschall (was sie mir btw nichtmal in Rechnung gestellt haben....wär zwar bei den letztendlichen Kosten auch noch völlig egal gewesen, aber es zeigte mir daß sie mit Herzblut dabei sind!)

    Doch es hörte sich an als hätte er schon öfter mal nen Lotl kastriert....ich mein, wenn man mal so drüber nachdenkt ist es ja garnicht -sooo- abwegig, schließlich sind die Fortpflanzungsorgane ja warscheinlich so ziemlich die einzigen Organe die nicht zum überleben gebraucht werden (Gallenblase vielleicht noch?), also macht´s ja Sinn sie zu entfernen wenn sie Probleme verursachen.

    Die größere Gefahr hatte ich tatsächlich beim "Eiersalat" gesehen, das dürfte ja hoch infektiös gewesen sein, wenn er da nicht völlig sauber gearbeitet hätte wär alles von vorn losgegangen...

    O-Ren ist übrigens erst zarte 2,5 Jahre jung ;)

    Und gebalzt wird trotzdem, ich hab ja noch ne "echte" Lady im Becken.

    Trotzdem balzen die Jungs lieber untereinander, meine Bucky wird nur 1 mal kurz zum befruchten "drübergeschoben" und verzieht sich danach wieder hoch in ihre Pflanzen damit die Jungs sich weiter miteinander vergnügen können :D

    Deshalb hab ich auch noch keine Mädels-Verstärkung dazu geholt, denn die Konstellation funktioniert momentan perfekt. :)

    Ja bin gespannt ob sich hier Erkenntnisse dazu ergeben :)

    Maxime peccantes, quia nihil peccare conantur

  • Hi ich weiss von Axolotl Weibchen deren Eianlagen wegen Infektion entfernt worden sind. Ist aber eher selten da sich das keiner zutraut. Also Respekt für den Arzt.

    Ob Weibchen ihre Eianlagen regenerieren weiss ich nicht und habe auch noch nichts darüber gehört oder gelesen. Ist aber eine spannende Frage

  • Ouh....also wenn -Du- da nix zu sagen kannst, dann dürfte es eng werden.. :konf:

    Und wie ist das mit dem Zusammenhang zwischen Regeneration und "Schmerz/Verlust" spüren?

    (Amputationen ohne Betäubung damit´s nachwächst ?)

    Ich war über Google Scholar mal über -ich glaub ne Doktorarbeit- gestolpert in der es um erfolgreiche Regenerationen ging, da wurde extra erwähnt daß unter Betäubung amputiert wurde. War aber nicht sicher ob ich das mit meinen eingerosteten Englischkenntnissen alles richtig verstanden hatte....

    Auf jeden Fall kann ich nur jedem mit "Eiersalat-Problem" Dr.Reese von der Praxis Britsch empfehlen , ich find selbst die Narbe hat er gut hinbekommen <3 (Sieht inzwischen natürlich noch besser aus)

  • Ob es zu einer Regeneration kommt könnte per Ultraschall festgestellt werden. Mir persönlich ist keine Fallbeschreibung und auch keine Studie zu diesem Thema bekannt. Interessant ist es alle Mal. Da Axolotl aber nur weniges nicht regenerieren ist es durchaus vorstellbar, dass auch die Fortpflanzungsorgane neu gebildet werden können.

  • Oh Mittig geschnitten. Da kann der Arzt froh sein nicht das grosse Abdominalgefaess erwischt zu haben.

    Oha...das klingt als hätten wir einfach nur Glück gehabt... =O



    Da Axolotl aber nur weniges nicht regenerieren ist es durchaus vorstellbar, dass auch die Fortpflanzungsorgane neu gebildet werden können.

    Ich hatte die leise Hoffnung daß jemand sagt: "Nö, da wird´s nie wieder Eiersalat geben!" :|

    Nun gut, ich beobachte sie ja eh mit Argusaugen und bin inzwischen in "schnelles Handeln" gut trainiert...Falls da irgendwas passiert würd ich´s hier sofort teilen, im Zweifel kann man wenigstens was lernen...

    Ich meine aber mal gelesen zu haben daß es Chancen gibt daß ein ursprünglich "fehlerhaftes" Körperteil nach Amputation völlig normal regeneriert?!

    Das kann doch aber von der Logik her nur passieren wenn der "Fehler" durch äußere Einflüsse (Unfall/Krankheit) entstand oder?

    Denn wenn´s nen genetischer Defekt wäre...Gene können sich ja schlecht selbst "reparieren", wenn also der Grundbauplan ansich schon nen Fehler hat, dann müßte dieser ja wieder genau so reproduziert werden?

    Oder hab ich da nen Denkfehler?

    Denn wenn unsere Lotl -das auch noch- könnten gäbe es ja kein genetisch bedingtes Tumorwachstum z.B. ?

    Sorry für´s herumnerven, aber ich fand das schon immer superspannend, und je mehr ich lerne, desto besser kann ich vielleicht auf O-Ren und den Rest der Gang aufpassen... :licht_an:

    Maxime peccantes, quia nihil peccare conantur

  • Editierzeitfenster überschritten ..

    Ich les grad im Krankenboard voller Anteilnahme das Thema


    Axolotl Dame ist deutlich dicker geworden


    mit, da scheint mit der Fortpflanzung ja auch was im Argen zu liegen :( Macht vielleicht null Sinn, aber falls alles andere ausgeschöpft ist...gibt´s vielleicht auch in Norden nen Tierdoc der sich an sone OP wagen würde....?!

    Maxime peccantes, quia nihil peccare conantur

  • Das Tier zieht Wasser. Also ein ganz anderes Problem ;)

    Verantwortlich ist man nicht nur für das, was man tut, sondern auch für das, was man nicht tut.

    (Laotse, chin. Philosoph, 4-3 Jhd. v. Chr.)

    LG M.C. :)

  • Das Tier zieht Wasser. Also ein ganz anderes Problem ;)

    Ja hab ich befürchtet...und warscheinlich war´s ja eh Glückssache daß bei uns mit der OP alles gut ging.

    Man leidet bei so Geschichten halt schnell mit :(

    Maxime peccantes, quia nihil peccare conantur

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