Wie schmal darf ein Becken sein?

  • Hallo Ihr Lieben,


    wir überlegen uns gerade wo wir Platz für eine Aquarium hätten...leider ist unser Häusschen sehr klein. Mein Mann hat unsere Kommode vorgeschlagen, da hätte eine Sonderanfertigung von 185cm x 32 x 60 Platz drauf, ca 250l (10cm oben und 5 unten abgezogen). Sie hätten zwar eine lange Laufstrecke, aber das wäre doch ganz schön Schmal...zumal meine Tochter gerne noch eine Rückwand (Kalksteinimmitat, 10mm) hätte.


    Habe auch irgendwo gelesen, dass man große Kieselsteine als Bodengrund (3-5cm) nehmen kann.


    Ich würde mich über Meinungen freuen.


    Liebe Grüüße
    Pe

  • Hi Petra,
    mir persönlich wäre das Becken zu schmal. Wenn du überlegst, dass die Tiere ausgewachsen auch mal bis zu 30 cm groß sein können wird das mit dem Umdrehen dann schwierig. Ich denke 40 cm sollten es schon sein. Als absolutes Mindestmaß werden 80x35x40 angegeben. Aber es gibt sicherlich noch mehr Meinungen dazu ;)


    Große Kieselsteine würde ich als Bodengrund nicht empfehlen. 3 cm könnte von den Tieren noch geschluckt werden und generell ist es schwierig den Boden gescheit sauber zu halten. Am besten ist feinkörniger Kies zwischen 1 und 3 mm geeignet. Besonders gut ist der Axogravel aus dem Forenshop. Bitte bedenke, dass farbiger Kies ein absolutes NoGo ist.
    LG
    Tobi

    „Willen braucht man. Und Zigaretten.” - Helmut Schmidt (+10.11.2015)

  • Und wenn Íhr auf die Kommode noch eine Arbeitsplatte drauf macht und so noch etwas " Breite " rausholt 5-10 cm ?

    Liebe Grüßle Petra.P


    " Leben ist das, was dir passiert, während du fleißig ganz andere Pläne verkündest ." JOHN LENNON

  • Hallo Petra,


    ich finde das Becken zwar schmal, aber noch vertretbar, wenn auch eine 3D-Rückwand dann echt nicht mehr drin ist. Ihr solltet allerdings bedenken, dass ihr ein solches Becken vom Glaser anfertigen lassen müsstest (Preis) und ihr solltet schauen, ob eure Kommode mit dem Gewicht überhaupt klar kommen würde.


    LG

  • Petra: leider hat die Kommode hinten einen Rand, so dass man es nicht gleichmäßig überstehen lassen kann. Dann doch lieber woanders ;D


    Tobi: Ist auch mein Gefühl, besonders wenn noch eine Höhle oder sowas drin ist, kommen sie ja fast nicht vorbei ohne Berührung. Wäre halt eine schöne kühle und dunkle Aussenwand gewesen.
    Also doch nur Axogravel...ich habe halte gerne an natürliche Umgebungen und ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass so ein rundes Granulat im Xochimilco-See den Bodengrund bildet. Eigentlich sollten doch Balsaltische Gesteine oder zumindest Kalke/Kalksandstein vorherrschen, ok vielleicht fluvial gerundet durch die Gletscher, die die Seenplatte gebildet haben, aber es ist wirklich schwierig darüber was rauszufinden. Ich nehme mal an normaler Sand ist nicht alkalisch genug? Aus hygienischen Gründen leuchten mir die runden Körner jedenfalls ein. Ich frage mich nur woraus man am besten Höhlen bauen kann. So wie ich Christine verstanden habe ist Kalkstein gut dafür.


    Liebe Grüße
    Pe

  • Der Axogravel hat einfach nur praktische Gründe - und ganz so schlecht sieht er in live auch nicht aus ;) Du könntest auch Sand nehmen, der wird aber einfach viel schneller mal gammelig und schoppt sich schneller im Magen an. Natürlich ausschauen kann das Aquarium in jedem Falle trotzdem :) Mit Kalkstein kannst du arbeiten, ich habe auch einen im Becken, ansonsten gibt es im Forenshop viele gute (künstliche) Baumrinden- oder Felsimitathöhlen. Mit ordentlich Begrünung und - eine gewisse Beckenbreite dann vorausgesetzt - etwas Modellierung lässt sich ein wirklich natürlich ausschauendes Becken schaffen, wenn du Efeutute oder große Einblätter sogar noch aus dem Wasser schauen lässt finde ich's sogar am "urwaldigsten". Für die Lotl ist's aber im Prinzip ganz egal, ob sie nun im voll durchdesignten Becken schwimmen oder in einer scheinbar natürlichen Habitatnachbildung - solange man bei den entwöhnten Aquarienzuchten einfach die wichtigsten Bedingungen (in dem Fall also Höhlen, klares Wasser ohne gammeligen Boden, Pflanzen zum Laichen und schattige Ecken) beachtet, sind sie happy :)


    LG

  • Petra, wir können den Tieren leider keinen heimischen oder heimnahen Bodengrund bieten. Im Aquarium herrschen andere "Gesetze", hier soll ja letztlich sich ein stabiles, funktionierendes Milieu bilden, damit auch stabile Wasserwerte für gesunde Tiere.


    Zum anderen muß der Bodengrund darmgängig sein, weil sie - egal ob Sand, Kies etc. beim Saugschnappen dieses mit aufnehmen.
    Die sich im Bodengrund bildenden Bakterienstämme verwerten alles anfallende was im Boden verschwindet, Ausscheidungen etc. Auch Pflanzenreste. Aus dem Grund sollte ein Bodengrund so beschaffen sein, daß sich genügend solcher Helfer bilden können, daß man ihn von Zeit zu Zeit umgraben kann um Faulstellen zu verhindern (schädlich für die Tiere wegen sich bildenden Giftstoffen) Nur große Steine, sind einfach kein Bodengrund weil sie ja auch auf ihnen laufen müssen. Sie leben am Boden und brauchen ihre Rennstrecke. Hier wären also rauhe und größere Steine deshalb unangebracht. Sie hätten irgendwann entzündete Füße.


    Zudem würde bei großen Steinen alles nur auf den Aquarien-Boden und zwischen die Steine sinken. Auch Pellets verschwinden so und erschweren bis verhindern die Aufnahme vom Boden. Es gibt also viele Kriterien, weswegen sich ein Bodengrund wie 1-3 mm gerundeten Naturkies oder eben den Gravel, als geeignet bezeichnen läßt. Sand eigenet sich nicht so ganz gut, da er schneller verdichtet und unbemerkte Faulstellen den Tieren zusetzen bis hin zur Krankmachung. Auch sollte nicht Sand mit Kies gemischt werden oder verschiedene Schichten... die würden die Tiere eh durcheinander michen, oder man selber wenn der Bodengrund gelockert werden muß.


    Du kannst aber durchaus geeignete größere Steine als Deko mit einbringen. Unter Höhlen und Steinen muß allerdings auch regelmäßig umgegraben werden, da verdichtet sich der Boden gerne schneller als in den übrigen Bereichen

  • Als Ergänzung, das Wichtigste wurde ja schon geschrieben:


    Ich gehe davon aus, dass die Heimatseen unserer Lotl am Gewässergrund im Laufe der Jahrtausende eine Schlammschicht angesammelt haben. Für unsere Aquarien vermute ich aber: Abgesehen von den Wassertrübungen beim Absaugen, Reinigen, Axolotltrampeln usw. würde ein langfristig stabiles biologisches Gleichgewicht über einem schlammigen Aquarienboden von z. B. 150 x 50 cm etliche (!) Kubikmeter Wasser erfordern.


    Da ich ebenfalls den Axogravel für meinen persönlichen Geschmack als zu "künstlich" empfinde, haben meine Aquarien einen Boden aus rundlichem Naturkies (1 - 3 mm Korngröße, aus einem Baumarkt mit Aquaristikabteilung). Falls Du etwas Ähnliches erwägst, achte auch darauf, woraus der Kies besteht:
    Kalkanteile sind absolut nicht notwendig, aber für Axolotl u. U. willkommen.
    Bestandteile, die rosten oder aus schwarzem Basalt bestehen, können Eisenverbindungen ans Wasser abgeben. Das wäre für Axolotl gefährlich!
    Lavabruch und Hochofenschlacke sind gleich doppelt problematisch: Sie geben Eisen- und andere Metallverbindungen ab und sind scharfkantig genug, um die Axos äußerlich (Füße, Bauchseite) und innerlich (Verdauungskanal) zu zerschneiden.


    LG Reinhard

  • Danke Euch allen, das hat mir sehr weiter geholfen.


    Heute habe ich spontan zugeschlagen...seit einiger Zeit gucke ich nach gebrauchten Aquarien im Netz und Zeitungen und heute tauchte eine Anzeige auf mit einem Aquarium für unser Sideboard..dh. 170x30x65. Wenn es doch zu schmal für die Lotls wird, dann wird es mein Garnelentraumland :hüpf: oder die LEKs ziehen um. Der Platz ist einfach zu genial, ich muss es probieren.

  • Verständlicherweise bin ich da auf Bilder sehr gespannt...so ein Becken sieht man nicht alle Tage :froehlich:

    Liebe Grüßle Petra.P


    " Leben ist das, was dir passiert, während du fleißig ganz andere Pläne verkündest ." JOHN LENNON

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!