Hi Rewana,
natürlich weiß ich nicht was eurem ersten Hund widerfahren ist und ok, dein Hund war anscheinend schon älter als sie zu euch gekommen ist und hatte wohl schon längere Zeit kein schönes Leben, aber vielleicht wären erst einmal Einzelstunden eine Option gewesen oder Üben in kleinen Gruppen irgendwo in einem Park. Die Hundeschule von meiner Hundetrainerin zb. arbeitet mit ganzen Gruppen von Hunden + Besitzern in den "Gassigeh-Bezirken" wo sie wohnen bzw. auch mal Stunden in der Stadt, Straßenbahn etc. pp. und nicht nur auf dem Hundeplatz. Es gibt also sicher auch Optionen für Hunde die vor dem Hundeplatz Angst haben.
Wir bzw. ich übe ja mit Freya nun erst einmal alleine mit der Hundetrainerin und 2 mal täglich selber auf Gassigängen und zuhause und nach und nach werden "hundefeste" Leute mit ins Training "eingebaut" um Freya die Angst nach und nach zu nehmen und um irgendwann auch auf dem Platz üben zu können. Denn für mich ist ganz klar, dass ich meinem Hund gerne viel beibringen möchte und dazu gehört für mich auch Training in einem Verein/Hundeschule/Gruppe um Kontakte zu knüpfen und Freya unter Aufsicht den Umgang mit allen möglichen Hunderassen nahezubringen. Sie kannte ja als sie zu mir kam kaum andere Hunde als Galgos und war daher unsicher, genauso sieht es mit anderen Leuten aus.
Den Punkt, dass man bereits im Kindergarten Kindern den Umgang mit Hunden nahebringen sollte finde ich übrigens . Wie oft kam es bei uns schon vor, mit dem Hund von meinem Vater oder jetzt mit Freya, dass Kinder uns von Weitem gesehen haben und panisch weggerannt sind oder deren Eltern die Kinder panisch weggerissen haben. Und aus meiner Sicht vollkommen grundlos: Gismo ist zwar wild und quirlig, aber er sieht nicht gefährlich aus, er bellt Leute draussen nicht an und knurrt auch nicht. Freya hat selbst Angst, zeigt dies auch in dem sie einen Bogen geht und krampfhaft versucht nur ja wegzuschauen. Also auch da: Kein Grund panisch wegzurennen.
Ansonsten fände ich Lehrstunden im Bio-Unterricht über Hunde und ihre Körpersignale und wie man sich gegenüber Hunden/fremden Hunden verhält spitze, da es auch schon öfter vorgekommen ist, dass Kinder auf Gismo oder Freya zugerannt kamen und sofort antatschen wollten. Gut, Gismo wertet das als Spielaufforderung: Aber er springt dann an und könnte so manches Kind trotz seiner geringen Größe umschmeissen und verletzen. Freya zerrt panisch rückwärts und ich würde bei solchen Vorkommnissen garantiert nicht meine Hand ins Feuer legen, dass sie unter für sie unheimlichen Umständen nicht mal schnappt.
Schlimm finde ich es aber auch, wenn man Gassi geht und manche Eltern meinen ein Hund wäre Freiwild, nur weil er lieb und süß aussieht. Da kamen schon ab und an Mütter (komischerweise machen das die Väter nie) auf uns zu mit ihrem Kind: "Na komm, streichel den Hund mal. Der schaut lieb, der tut nix." Ich so: "Woher wollen Sie denn wissen, dass MEIN Hund nix tut, nur weil er lieb aussieht?!" Sofort Kind weggezogen und weitergegangen mit dem Kommentar: "Komm´**** die Tante will nicht, dass ihr Hund gestreichelt wird. Der ist bestimmt ganz böse." Aber nunja, vielleicht wissen wir aus solchen Vorkommnissen, wieso Kinder Angst vor Hunden haben und wieso viele Kinder meinen sie könnten fremde Hunde einfach so anfassen?! .
Thema Begleithundeprüfung: Ich finde es gut, wenn Herrchen und Hund sowas in einer Hundeschule machen, aber: Wie wäre denn die Idee, dass jeder Hundehalter seinen Hund auch selber ausbilden kann (gewisses Grundwissen vorausgesetzt, welches er vor der Anschaffung des Hundes zeigen muß) und der Hund muß dann aber mit dem Besitzer irgendwann, sagen wir mit 1 Jahr, zeigen was er schon kann und wie er sich im "Straßenverkehr" zu verhalten weiß. Dabei könnte man dann auch gleich noch schauen wie Hund und Herrchen zusammen agieren und ob der Halter dem Hund gerecht wird und gut auf seinen Hund eingehen kann. Sowas fände ich zb. für all die jenigen gut die ihren Hund selber auszubilden wissen und die nicht so gerne in einer Hundeschule auf die BH hinarbeiten wollen.