Meiner Meinung nach nutzt die ganze Diskussion (wenn man sie denn so nennen mag) eh nichts, da es einerseits zuviele Standpunkte gibt, andererseits zuviele diverse Mentalitäten (vom Kuschellotl-Fans zum Hardcore-Pragmatiker) und generell eine Esskultur in Deutschland die völlig den Bezug zu fast allem verloren hat, was da eigentlich auf den Tisch kommt. Ausnahmen gibt es gewiss immer...
Wieso sich hier keiner über die Tonnen an Froschschenkeln aufregt, die sich unser Nachbarland jedes Jahr reinzieht, oder über die Indigenen Südamerikas, die Meerschweinchen essen wie manch anderer Hühnchen...die Liste kann man ewig erweitern...kann ich somit auch nicht nachvollziehen.
Ich fand den Bericht sehr interessant und hätte auch kein Problem ihn mir 100mal anzusehen, auch wenn ich meine Axolotl (außer es gäbe nix anderes) nie essen würde. An sich ist er doch ein prima Nahrungsmittel, der Lotl, oder? Vermehrt sich rasch bei einfachsten Bedingungen und ist für einen Lurch extrem fleischreich. Das Argument "ist wenig dran" zieht nicht, wenn man sich mal eine Sardine bzw. Garnele ansieht, die hat noch weniger Fleisch im Vergleich dran.
Ich befürworte auch nicht alle kulinarisch-kulturellen Errungenschaften des fernen Ostens, aber viel perverser ist es ehrlich gesagt bei uns im so fortschrittlichen Westen. Klar, wer strikt beim Bio-Bauern einkauft hat sich sein Steak moralisch unverwerflich verdient, aber man sollte mal seinen Blick auf Fertigprodukte, etc. werfen und wird sehen, dass fast überall tierische Abfallprodukte beigemengt sind. Und eben diese entstehen genau in diesen Großschlachtereien, die ihr Fleisch aus Massentierhaltung beziehen.
Deutschland ist mit Sicherheit vorbildlich was Tierschutzbestimmungen bei Haus-und Wildtieren angeht, aber wo der "Tierschutz" bei der Nahrungsmittelerstellung bleibt, sehe ich nicht. Genau wie dieses Argument: "Das Tier muss in D tot sein bevor es geschlachtet wird"...aber lebendig ausbluten darf es schon, oder wie?
Selbst wenn es vorher betäubt wurde, ist es nicht sicher dass es a) noch etwas spürt oder b) vielleicht die Betäubung zu schwach war. Naja...jeder sollte mal eine Schlachterei, Mastfarm oder einfach einen größeren Bauernhof besuchen oder mal selber ein Tier schlachten, bevor er sich über die Leute aus Ostasien echauffiert.
Bin übrigens kein Vegetarier und entschuldige mich über alles doppelt Gesagte im Voraus, aber diesen Thread kann man sich kaum durchlesen, ohne sich aufzuregen!
Gruß Felice