Neuling fragt: Seltsames Verhalten?

  • Hallo zusammen,

    ich habe letzte Woche zwei Axolotl Damen bekommen und da ich komplett neu im Axo Game bin habe ich ein paar Fragen, da ich mir nicht sicher bin, ob meine Tiere ungewöhnliches Verhalten zeigen oder nicht.

    Meine Hauptsorgen:

    - Aufrechte Haltung. Ich habe schon gelesen, dass es normal ist, dass sich die Tiere ab und zu so ausruhen. Meine schwimmen auch umher und sind nicht andauernd in komplett aufrechter Position. Allerdings treibt manchmal ihr vorderer Körper etwas nach oben, vor allem bei der kleineren (siehe Bilder). Ich dachte erst, dass es an zu starker Strömung liegen könnte aber die kommt nicht am Boden an.

    - Gekrümmte Kiemen: Ich weiß, dass nach vorne gebogene Kiemen ein Zeichen für Stress sind. Die beiden zeigten dies aber auch schon in ihrem vorherigen zu Hause bei ihrer Züchterin. Muss ich mir dann deswegen keine Sorgen machen?


    Hier noch die nötigen Hintergrund Informationen:


    - Die Kleinen sind zusammen aufgewachsen und momentan 12 und 14 cm groß, beide unter einem Jahr alt. Die Kleine hat etwas verkürzte Kiemen aber das hatte sie schon immer

    - Beide fressen gut


    - Maße Aquarium: 100x50x50

    - Axogravel

    - Juwel Bioflow M Innenfilter (habe, um die Strömung zu drosseln, eine Art Sprenkler angebaut)

    - Licht ist etwa 4h am Tag an

    - Das Aquarium läuft seit 7 Wochen


    - Temperatur: 17.5 °C

    - NO2: 0.025

    - NO3: 3

    - NH4: <0.05

    - PO4: <0.02

    - KH: 4 (in den Foren wird immer gesagt, dass die Tiere eine höhere KH bevorzugen. Ich habe allerdings von meiner Züchterin gesagt bekommen, dass die KH niedrig sein sollte. In ihren Aquarien liegt sie auch bei 4, weshalb ich die KH bei mir nicht erhöht habe)

    - pH: 7.5


    Vielen Dank schon einmal für eure Antworten!


    P.S.: Die Abdeckung des Aquariums ist nicht mehr vorhanden. Inzwischen bilden eine etwas schwächere LED Beleuchtung und eine Lichtrasterplatte die Abdeckung.

  • Hallo Beatrice,
    zuallererst gehören die Tiere so früh nicht ins Becken, sondern in eine Boxen-Quarantäne: Eine Anleitung: Axolotl in Stapelboxen
    Neue Tiere sofort in ein Becken zu setzen, auch wenn sie vorher bereits in einem Aquarium waren, ist nicht ungefährlich, das gilt auch für andere Aquarientiere. In den Boxen kannst du die Tieren kennenlernen, du kannst u.a. sehen, ob sie Symptome/Krankheiten entwickeln, Verletzungen haben und das Futter richtig annehmen. Vor allem aber, wirst du ihr Verhalten kennenlernen. Ich habe es damals als unglaublich sinnvoll empfunden, die Tiere 6 Wochen in Boxen zu haben. So hat man schon das ein oder andere "seltsame" Verhalten als "Macke" der Tiere entlarvt.


    Mein zweiter Punkt, ein Innenfilter ist gänzlich ungeeignet für die Axolotlhaltung. Da geht es nicht nur um die Strömung, sondern auch um die Keimbelastung. Diesem kann ein Innenfilter nicht gerecht werden. Pflanzenteile und auch die Defäkierungen der Tiere müssen umgesetzt werden. Hierfür reicht ein Innenfilter nicht. Auch wenn die Werte aktuell in Ordnung sind, kann sich das schnell ändern.

    Mein Weg wäre, die Tiere schnellstmöglich aus dem Becken in separate Boxen zu setzen, täglich das Wasser zu wechseln und zu schauen, ob sie sich entspannen. Das für mind. 4, besser 6 Wochen. In dieser Zeit würde ich über eine bessere Filterung nachdenken. HMF oder Außenfilter wären bessere und tiergerechtere Alternativen.

    3 Mal editiert, zuletzt von Abby94 ()

  • Noch Ergänzungen zu dem was Nadine schon geschrieben hat.

    Das Thermometer ist eher ungeeignet... es enthält Bleikügelchen... wenn dir das im Becken zerbricht hast du das Blei im Bodengrund und das wäre sehr unschön, da Blei giftig ist.


    Ist das eine echte Wurzel da rechts im Becken?

    Wenn ja, die muss leider raus. Auf Holz siedeln sich Einzeller an , die für Axolotl ungesund sein können.


    Der Javafarn mag es nicht wenn man sein Rizom mit im Bodengrund einbuddelt... das sind eigentlich Aufsitzerpflanzen. Sie gedeien besser wenn man sie aufbindet und nicht eingräbt.


    Auch ist dein Bodengrund kein Axogravel sondern Kies!

    Und ich bin mir nicht sicher ob die unterste Schicht nicht zu grobkörnig ist... sieht auf den Bildern aus als ob sie größer als 3mm wären...


    Sind die Steinplatten untereinander befestigt? Axolotl könne Meister im Buddeln sein... wenn sie die Steine untergraben und die nicht untereinander befestigt sind könnte das alles einstürzen...

    Auch sehen die für mich sehr rauh aus...? Wenn sie zu rauh sind können sich die Axos daran ihre empfindliche Haut verletzen...

    LG Michaela


    Laß` dir von keinem imponieren, der dir erzählt:

    "Lieber Freund, das mache ich schon seit zwanzig Jahren so!"

    - man kann eine Sache auch zwanzig Jahre lang falsch machen.

    Kurt Tucholsky

    2 Mal editiert, zuletzt von MichaM. ()

  • Vielen Dank schon einmal für eure Antworten und Ratschläge. Ich werde die Tiere dann erst einmal in Boxen umsetzten und beobachten.


    Was den Filter angeht, den habe ich genommen weil mir dieser von der Züchterin empfohlen wurde. Sie benutzt den gleichen.


    Zum Kies: Die oberste Schicht ist Axogravel. Da drunter ist eine Schicht Naturkies, der aber axolotlgeeignet sein soll, was extra in der Beschreibung stand. Ganz unten ist Naturkies (der auf jeden Fall zu grob und rau für die Axos wäre). Den habe ich da nur drin, damit etwas mehr Höhe vom Bodengrund erreicht wird.


    Die Steine sind befestigt, sodass nichts auseinanderfallen kann.

  • Zum Kies: Die oberste Schicht ist Axogravel. Da drunter ist eine Schicht Naturkies, der aber axolotlgeeignet sein soll, was extra in der Beschreibung stand. Ganz unten ist Naturkies (der auf jeden Fall zu grob und rau für die Axos wäre). Den habe ich da nur drin, damit etwas mehr Höhe vom Bodengrund erreicht wird.

    oh je,

    Selbst wenn deine Tiere nicht buddeln ist das auf Dauer ungünstig.

    Denn spätestens bei dem ersten gründlichen Durchgrubbern und Mulmen vermischt sich alles und du hast auch die größeren Steine Oben... Und damit die Gefahr von Verstopfung wenn sie mit geschluckt werden!

    LG Michaela


    Laß` dir von keinem imponieren, der dir erzählt:

    "Lieber Freund, das mache ich schon seit zwanzig Jahren so!"

    - man kann eine Sache auch zwanzig Jahre lang falsch machen.

    Kurt Tucholsky

  • Denn spätestens bei dem ersten gründlichen Durchgrubbern und Mulmen vermischt sich alles und du hast auch die größeren Steine Oben... Und damit die Gefahr von Verstopfung wenn sie mit geschluckt werden!

    Das wollte ich auch ansprechen: Ich kann mir nicht vorstellen, dass der weiße Axogravel auf Dauer oben bleibt und die oberste Schicht bildet. Beim gründlichen Mulmen und Umgraben wird sich das über kurz oder lang vermischen und die Tiere könnten später zu große oder scharfkantige Steinchen verschlucken. Vor allem wenn man so eine Fressraupe hat wie ich, die regelmäßig Bodengrund aufsaugt. Und auch ist das Grab-Talent der Lotl nicht zu unterschätzen, einer meiner Höhlen wird regelmäßig untergraben.

    Das ist natürlich etwas viel für den Anfang, da wollte man "nur" fragen, ob es den Tieren gut geht und dann kriegt man gleich "die Breitseite" ?( Ich könnte mir nur vorstellen, dass das alles Stressfaktoren für die Tiere sind, die früher oder später echt Probleme machen könnten. Ich glaube aber auch, dass sie sich in den Boxen schonmal etwas entspannen werden, wenn keine Grunderkrankung vorliegt. Dann hast du ja genug Zeit, das Becken zu optimieren.

    Die Tipps der Züchterin sind mir tatsächlich etwas suspekt und entsprechen nicht dem, was ich hier im Forum gelernt habe.
    1. Niedrige KH für Axolotl macht keinen Sinn, sie mögen hartes Wasser.
    2. Die Empfehlung des Innenfilters ist auch nicht ok. Nur weil es bei ihr - glücklicherweise - bisher funktioniert hat, ist es keine gute Empfehlung.

  • Züchter..... Züchterin... das ist ja keine Berufsbezeichnung, es sind in den meisten Fällen Leute die die Tiere vermehren und sich ihr Wissen in ev., Jahren vom Höre/Sagen gesammelt haben.... Damit werden wir hier immer wieder konfrontiert und müssen zumeist erst einmal mit dem sog. Züchterwissen etwas aufräumen. Die allermeisten sind halt Laien-Züchter und können Neulingen erzählen was sie wollen. Hat man selber noch keine Ahnung, glaubt man logischerweise, was "Züchter" erzählen und ist froh über jede Information, da man ja selber erst einmal Erfahrungen sammeln muß. Wäre mir früher auch nicht anders gegangen :thumbup: Bin nur froh, daß ich ganz schnell hier gelandet war und so gleich kompetentes Wissen sammeln konnte.


    Hier im Forum ballt sich Wissen seit ca. 18 Jahren, seit quasi Axolotl zu bekommen waren über Insider.

    Bei der Suche hier im Forum, die immer von der Startseite aus gestartet werden sollte, sonst wird nur im jeweiligen Forum gesucht in dem man sich befindet. Ganz alte Beiträge sollte man hinterfragen (und dort auch nicht mehr schreiben, damit die alten Beiträge nicht hochgeschoben werden...), da die Erkenntnisse über unsere Tiere ja immer wieder Fortschritte gemacht haben und das bis in die heutige Zeit. Da kommt einiges zusammen, zumal wir hier Mitglieder haben, die in der Forschung tätig sind. Z.B. Christina und Sarah...

    Ambystoma Bioregenerations Center So ist auch unsere "Krankheitsecke" die wohl einzige wirklich kompetent ist, erkrankten Tieren zu helfen. Tierärzte sind hier auch in der Regel überfordert und schlagen Behandlungen vor, die eher Fischen gerecht werden, was aber einen Axolotl in Bezug auf Medikamente leicht umbringen könnte. Leider gibts es nur wenige TA´s die sich wirklich mit Axolotls auskennen. Lieber erst einmal hier nachfragen, bzw. bei offensichtlichen Problemen ein Tier in der Krankenecke vorstellen mit komplett ausgefüllter Maske und Bildern. Dann wird weiter geholfen und angeraten wie man verfahren sollte.


    Das nur mal so als Information.... Zu Deiner Frage Beatrice, was das Verhalten betrifft, da sollte alles ok sein bei Deinen Tieren, auf den Bildern ist nichts ungewöhnliches zu sehen. So lange sie sich nur vorne hochstrecken. Geht der Bobbes hinten hoch über eine Zeit lang, kann Luft im Darm die Ursache sein, ev. durch falsche Fütterung oder Verdauungsproblemen. Bei der Aufzucht, also den ganz kleinen, könnten Schalen mit zwischen die Artemien gelangt sein, und die vertragen sie sich, bekommen Auftrieb durch sich bildende Luft im Verdauungstrakt. Bei älteren Tieren können es Erkrankungen sein. Manchmal aber auch nur vorübergehender Blähbauch, bis die Luft wieder raus ist. Aber auch Fehlbesiedelung im Darm von Keimen oder Entzündungen könnte eine Ursache haben. So wie Deine sich vorne hochstrecken, das ist normal und eher Zeichen von Neugierde oder so. Sie sind ja recht aufmerksam, könnte ja mal Futter "kommen" :D Sie sind nun mal Lauerjäger....


    Ich finde es sehr gut, daß Du die Ratschläge von hier berücksichtigst und umsetzt, nur so kann es auf Dauer Deinen Tieren auch wirklich gut gehen. Die Kombi von dem recht groben Kies und Gravel drüber ist wirklich sehr unglücklich, raten wir immer von ab, das vermischt sich unweigerlich, da bei der Beckenpflege auch der Bodengrund regelmäßig gelockert werden muß, um Faulstellen vorzubeugen, besonders unter Gegenständen, die müssen regelmäßig hochgenommen werden alle paar Wochen spätestens. Wo sich der Boden verdichtet, können Faulstellen entstehen die Gase davon sind giftig für die Tiere.


    Eine Beleuchtung von 4 Stunden am Tag ist eindeutig für die Pflanzen zu wenig. Das werden sie nicht lange überleben. Sie sollen ja "Arbeiten", Nährstoffe aufnehmen, Sauerstoff produzieren etc. - 8 Stunden wären da eher angemessen, mindestens würde ich sagen.... Auch wenn die Axos es lieber dämmrig mögen. Schwimmpflanzen könnten da etwas Abhilfe schaffen....

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