Lotl krank - Bitte um Überprüfung

  • Hallo Zusammen,


    ich bin unendlich schockiert, traurig und betroffen ;( – ich habe Ende April mein Aquarium umgebaut (nur vergrößert) und nun, knapp 4 Wochen später, ist mein kompletter Bestand ernsthaft krank. Ich habe 3 Lotl, welche alle gelb u. anämisch sind. Wir werden bereits im Krankenboard von Christina betreut.


    Die Abstrich Befunde liegen noch nicht vor / Ursache unklar. Aber alle 3 Tiere betroffen u. das kurz nach dem Umbau ist auffällig, daher möchte ich euch hier einmal mein Aquarium (alt+neu) vorstellen u. beschreiben, wie ich dem Umbau gemacht habe. Ich habe mich von Beginn an sehr ausführlich über die Axolotl-Haltung u. allgemein über Zusammenhänge in der Aquaristik informiert, zermatere mir seit Tagen den Kopf, ob ich etwas falsch gemacht haben könnte.


    Ich wäre euch sehr dankbar, wenn ihr einmal drüber schauen würdet, ob etwas negativ auffällt u. entschuldige mich jetzt schon für den langen Text, aber ich denke so detailliert wie möglich macht in dem Fall Sinn.


    Eckdaten altes Aquarium:


    Lief seit 09.04.2021

    Juwel Rio 240 | 120x40x50 cm | ca. 220 L netto

    Außenfilter / DLK : JBL 1902 + Hailea Ultra Titan 300 (keine Aktivkohle)

    Bodengrund: Naturkies 1-3 mm gerundet von ATT

    Höhlen: selbstgebaut aus unbehandeltem Schiefer, mit Aquarium Silikon verklebt, ordentlich mit Dremel abgeschliffen

    große Kalksteine für Aufsitzerpflanzen, mit Sekundenkleber auf Cyanacrylat Basis verklebt

    Ausschließlich echte, behandelte Pflanzen (von Axolotlzucht)

    Sonst nichts, kein Holz, kein Kunststoff, keinerlei Chemie/Dünger, allerdings regelm. Monte benutzt (Monte steht aktuell unter Verdacht =O )


    AQ ist 3 Monate ohne Besatz eingelaufen. Nach 8 W. Quarantäne u. BD Test (Mai 2021) sind zwei kleine Axolotl im Juli eingezogen. WW alle 3-4 Wochen 30-50 %, groben Dreck oberflächlich abgesaugt, sonst nur immer mal wieder Pflanzen ausgetauscht


    Aquarium lief anschließend mit folgenden Wasserwerten:


    NO2: < 0,01 | NO3: ca. 20-25 | NH4: 0 | PH: 7,5 | GH: 20 | KH: 14 (JBL Tropfen)


    Ausschläge gab es nie, nicht mal nach der ersten Eierei im November 2021 – alles stabil


    Einziger Zwischenfall:

    Leichter Cyanobakterienbefall im Moos September 2021 / 2 Wochen Dunkelkur → nie wieder gekommen


    Dezember 2021:

    Nach Outing der ersten beiden Lotl als Pärchen, ist noch eine 2 Dame (2 Jahre alt) von der gleichen Züchterin meines Vertrauens dazu gekommen. Nach 2 Wochen Quarantäne u. negativen BD-Test aller 3 Tiere, ist der Neuling ins AQ eingezogen.


    Sie war seit Beginn sehr viel scheuer, zurückhaltender / deutlich weniger aktiv als meine ersten beiden u. hat auch nur „halbe Portionen“ gefressen (z. B. 1 Wurm anstatt 2, 2 kl. Stück Fisch, 2-3 Pellets). Sie hat 2x geeiert: Dezember 2021 direkt nach Einzug u. Anfang Februar 2022. Kurz darauf hat sie Pellets komplett verweigert, Fisch u. Würmer aber gefressen. Optisch u. vom Verhalten sonst unauffällig. Sie war die Erste, bei der der Gelbstich letzte Woche auffiel u. ihr Zustand ist am schlechtesten.


    Neues Aquarium Ende April 2022:


    180x40x40 cm | 30 cm hoch befüllt | netto 190 -200 Liter (etwas weniger als vorher)

    DLK, Filter, Kies, Pflanzen, Höhlen wurden ohne Reinigung übernommen, es sind ausschließlich ein paar neue, behandelte Pflanzen dazu gekommen


    Vergrößerung / Umbau:


    Erfolgte aus organisatorischen Gründen in 2 Schritten. An einem Wochenende wurde der Unterschrank gewechselt, am darauffolgenden Wochenende das Aquarium:


    Wechsel Unterschrank:


    Axolotl in Boxen → ca. 80 % Wasser abgelassen / Kies u. Pflanzen blieben drin → Filter ausgeschaltet / Technik abgebaut → AQ mit Schrank von der Wand gezogen → neuen Unterschrank an die alte Stelle → altes AQ auf neuen Schrank gehoben → Filter/Schläuche/Technik im neuen Schrank installiert, gleichzeitig Wasser einlaufen lassen → Filter innerhalb 1 Stunde wieder in Betrieb genommen → Lotl wieder rein


    Wechsel Aquarium 1 Woche später:


    Lotl in Boxen → Pflanzen/ Höhlen raus → Wasser 60 % abgelassen, Filter lief weiter → neues AQ abgeholt → Filter ausgeschaltet u. Rest Wasser abgelassen → neues AQ derweil mit Wasser ausgeputzt → altes AQ runter, neues auf den Schrank → Wasser einlaufen lassen → Filter innerhalb 1 Std. wieder an → Kies mit sauberen Kehrblech direkt vom alten Becken ins Neue geschaufelt → Pflanzen/ Höhlen wieder rein → Lotl erst am nächsten Tag wieder ins Becken


    Anschließend 2 Wochen lang täglich WW getestet → keine Änderungen. Christina sagt, die Anämie kann nicht von einer Nitritvergiftung kommen.


    Ich habe immer mit sauberen Händen am AQ gewerkelt u. die Lotl ausschließlich mit Handschuhen (Nitril) angefasst. Temperatur lag sowohl im AQ als auch in den Boxen immer unter 20 Grad.

    Futter: 1x Wöchentlich Axobalance, Dendrobena u. Zander im Wechsel.


    Im Oktober 2021 habe ich Endler-Guppys (BD-frei von meiner Lotl Züchterin) bekommen. Diese waren im Oktober im Lotl-Becken, über Winter im Futtertier Becken u. ab März 2022 habe ich dann wieder ein paar Männchen zu den Lotln gesetzt. Die Guppys sind optisch u. vom Verhalten her ebenfalls unauffällig, wirken nicht krank.


    Ich danke euch für eure Hilfe :)


    Lieben Gruß

    Lara














  • Hm, hört sich erstmal soweit unauffällig an. Mit Monte kenne ich mich nicht aus. Was ist das? Kenne das nur als Süßspeise😁.

    Ich weiß nicht, ob Schiefer und Kalkstein so optimal sind. Können darüber eventuell Stoffe ins Wasser abgegeben werden? Nur mal so ins Blaue geraten.

    Gefühlt hätte ich den Bodengrund vorher noch mal ausgewaschen. Aber wenn der Wechsel so schnell ging, können die Bakterien ja noch nicht abgestorben sein, oder?

    Wenn dieses Monte in Verdacht steht, hast du ja eventuell schon den Grund.

    Drücke dir und deinen Tieren jedenfalls die Daumen!

  • Sekundenkleber ist nicht Axolotlgeeignet. Es gibt einen Kleber, Orca heißt er glaube ich, der neben Aquariumsilikon geeignet ist.

    Monte kann unter anderem Arsen enthalten was ebenfalls nicht Axolotlgeeignet wäre. Bei Monte wechselt die Zusammensetzung, wäre mir zu riskant und meiner persönlichen Meinung nach auch unnötig.

  • Puh, da ließt man vor der Anschaffung Wochenlang und intensiv und das nur in speziellen Axolotl Gruppen mit langjähriger Erfahrung und dann das... 😞


    Vielen Dank für das Feedback. 🙂

  • Oh nein, das ist ja übel ;( Hoffentlich stehen die 3 es durch :knuddel<3 Ich drücke euch ganz doll die Daumen!!

    "Dreams are not what you see in your sleep, dreams are things that do not let you sleep." - Cristiano Ronaldo

  • Kalkstein härtet das Wasser auf, für die Größe des Beckens sind die Abstände des gewechselten Wassers zu kurz und zu viel Wasser (Ich gehe davon aus, dass das alte Wasser aus dem alten Aquarium genommen wurde.), Kies sollte man immer vorher ausspülen bevor er neu eingesetzt wird, ebenso Dekor.

    (Das ist allgemein Aquaristik)

    Bei Lotln weiß ich nicht ob die Kalkstein vertragen. Alles andere dürfte gleich sein.

    LG

    :glup: der Keks war's

  • Ich hab mal eine kleine Leselektüre verlinkt, was vielleicht die eine oder andere Frage beantworten kann. (Für den ein oder anderen User) Angemerkt sei, dass es für Axolotl und Feuersalamander gleichermaßen zutrifft. Daumen hoch fürs Krankenbord. Finde das echt klasse.


    https://www.elb-molche.de/erkr…en-und-folgen-falscher-ha

  • für die Größe des Beckens sind die Abstände des gewechselten Wassers zu kurz und zu viel Wasser

    Finde ich eine sehr fragliche Aussage. Vorallem wenn die Werte stabil waren. Alle 3 Wochen, 30% zu wechseln ist eine gängige Empfehlung.

    Bei einem hohen Aufkommen von Biomasse wie Kot, Pflanzen- und Futterreste auch nicht zu viel. Anders wäre meine Meinung vielleicht bei schwankenden Werten.


    Wurde denn mal ordentlich gemulmt?

    Ich lese nur oberflächlich abgesaugt.

  • ich bezog mich diesbezüglich allgemein auf die Aquaristik. Hatte ich in Klammern dazu geschrieben. Und extra noch erwähnt das es zutreffen dürfte, aber 100% sicher wissen das nur die Profis hier was Axolotl angeht. 30% iger WW ist legitim. Aber 90 und dann eine Woche später 80 ist arg heftig. Zumindest in der Aquaristik allgemein. Bei Lotln kann ich dazu keine Aussage treffen. Da jedoch auch hier die Einfahrzeit mehrere Wochen ist, dürfte es (rein theoretisch) ähnlich sein. Solche großem WW so kurz hintereinander sind mit äußerster Vorsicht zu genießen. Zu viel WW dezimiert eben in jedem Aquarium die wichtigen Mikroorganismen und kann in einem normalen Aquarium mit Zusätzen notfalls verhindert werden. Wie wir aber alle schon wissen, hat Chemie nix im Lotlbecken zu suchen. Ich (denke) zumindest nicht, dass dies mit der Krankheit der Nassnasen zu tun hat. <3

    LG

    :glup: der Keks war's

  • Alle 4 Wochen ein Drittel Wasserwechsel mit mulmen sollte ungefähr hinkommen.

    Ich persönlich lande auch mal bei 3 Wochen oder 5 Wochen. Geht manchmal arbeitstechnisch nicht anders. Etwa 2x im Jahr gibts Großaktion mit Pflanzen teilen, umsortieren der Höhlen, gründlich schrubben, Rohre von innen putzen usw.

    Da muss jeder für sich das Gefühl für finden.

  • Ich möchte mich berichtigen: 80% und eine Woche später 60% Wasserwechsel. Keine Ahnung wie ich auf die 90 und 80 gekommen bin. Sorry. :frech:

    Edit: Und wenn ich das jetzt nicht falsch verstanden habe, wurde das neue Becken komplett mit frischem Wasser befüllt? Hab nochmal alles durchgelesen. Berichtigt mich, wenn ich das falsch verstanden habe... <3

  • @weisserkekshai prinzipiell stimme ich dir zu, dass regelmäßige so große und nah aufeinander folgende Wasserwechsel ein Biotop durcheinander bringen bzw. sich kein Biotop aufbauen kann. Allerdings wurde es hier nur ein Mal gemacht, um das Becken zu wechseln.

    Tägliche WW in der Einlaufphase werden hier zwar nicht empfohlen. Ist aber bei vielen Aquaristikern eine gängige Praxis. Ich selbst verfahre anders.


    Ich könnte mir hier vorstellen, dass durch das Ausschalten des Filters Bakterien abgestorben und Abbauprodukte entstanden sind. Diese wurden dann ins Becken gespült. Auch wenn der Filter weniger als eine Stunde aus war. Allerdings wäre das durch den großzügign WW relativiert worden...

    Schwierig hier den Fehler zu finden...

  • Ich könnte mir hier vorstellen, dass durch das Ausschalten des Filters Bakterien abgestorben und Abbauprodukte entstanden sind. Diese wurden dann ins Becken gespült. Auch wenn der Filter weniger als eine Stunde aus war. Allerdings wäre das durch den großzügign WW relativiert worden...

    Da bin ich bei Deiner Aussage Hoerbi - ansonsten kommt es immer auf das jeweilig AQ an, was und wieviel WW nötig sein sollte.

    Tägliche WW in der Einlaufphase werden hier zwar nicht empfohlen. Ist aber bei vielen Aquaristikern eine gängige Praxis. Ich selbst verfahre anders.

    Wir fallen mit unserer Axolotlhaltung in der Tat nicht unter die ansonsten gängige Aquaristik, darauf wird aus gutem Grund öfters hingewiesen - nicht in allem vergleichbar.... Axolotl sind nunmal keine Fische :D

  • Da in der Einlaufphase keine Tiere im Becken sind, ist die Herangehensweise diesbezüglich jedem wohl selbst überlassen. Auch einige Axolotlhalter machen WW on der Einlaufphase.


    Danke für deinen Zuspruch Elke :*

  • Da in der Einlaufphase keine Tiere im Becken sind, ist die Herangehensweise diesbezüglich jedem wohl selbst überlassen.

    Natürlich ist das jedem im Grunde selber überlassen. Aber ich finde es schon ok, daß darauf hingewiesen wird, daß bei der Handhabung das Becken wesentlich länger benötigt bis es eingelaufen ist. Denn da sind die meisten Axohalter doch sehr ungeduldig. Abgesehen davon, auch wenn es jeder selber wissen muß, vernünftig ist es trotzdem nicht, da so ein nicht gut eingefahrenes Becken letztlich in absehbarer Zeit in der Regel oft massiv Probleme macht, spätestens nach Einsetzen der Tiere - Eintrübung, Algen.... und verzweifelte Halter die letztlich unglücklich damit sind.

    So etwas geht nie gut....

  • Hier stimme ich dir nicht zu. Diese Methode funktioniert sehr wohl und bringt auch keine weniger stabilen Becken hervor. Dauert allerdings länger, da stimme ich dir zu. Das dann die Halter ungeduldig werden und ihre Tiere frühzeitig einsetzen und es dann zu Problemen kommt, liegt nicht an der Methode, sondern am Menschen.


    Aber es ist im jedem Fall die kompliziertere und arbeitsaufwendigere Methode und es sollte Erfahrung im Bereich Aquaristik vorhanden sein.


    Deswegen bleibe ich bei der Methode, Finger weg in der Einlaufphase, da ich zu den ungeduldigen Menschen zähle :glup:

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!