Neverending Einfahrphase...

  • Hallo zusammen,


    ich muss meinem Frust mal ein wenig Luft machen. Vielleicht habe ich sogar Glück, dass ich hier noch gute Tipps abgreifen kann. Ich habe mich schon in einer Facebook-Gruppe ausgeweint und daraus mitgenommen, dass ich weiter tapfer durchhalten muss ^^ Wir haben ein 240-l Becken von Juwel, das wir am 17.04.2021 in Betrieb genommen haben. Es ging schnell der PH-Wert nach oben (von 7,5 auf 8,7) und der Härtegrad des Wassers nach unten (von 17 auf 5-6). Mehr passierte nicht. Nach 2-3 Wochen tauchte eine Blasenschnecke auf, inzwischen sind es nach meiner Schätzung schon über 70 Stück, die sich fröhlich um den Algenaufwuchs kümmern. Unsere Pflanzen wachsen wie verrückt. Abgestorbene Blätter werden innerhalb weniger Tage fast komplett zersetzt. Angepeilt hatten wir eine Einfahrphase (großzügig angedacht, haha) von 6 Wochen und haben deshalb am 24.05.2021 unsere Axolotl zu uns geholt und in Quarantäneboxen gesetzt. Der BD-Abstrich war schnell durch (negativ!) und... wir warten. Und warten. Und warten.


    Jeden Tag werfe ich alle Häufchen von den Lotln ins Becken oder gieße den Rest Boxenwasser rein, wenn sie mit dem Durchlatschen schneller waren als ich mit dem Rauslöffeln. ^^ Inzwischen sind wir bei fast 9 Wochen Einfahrphase (und ich weiß, es geht noch viel länger), seit 3,5 Wochen wird das Aquarium mit allen organischen Abfällen konfrontiert und lässt sich durch nichts aus der Ruhe bringen. Die Werte sind seit 5 Wochen stabil. Zwischendurch hatte es mal den Anschein, als wäre Nitrit für wenige Tage auf 0,025 hochgegangen, war aber ziemlich schnell schon wieder auf >0,01 und Nitrat ist auch überhaupt nicht messbar. Jetzt fragen wir uns, ob wir einen großen Wasserwechsel machen und den ersten Lotl einfach mal einsetzen. Nach ein paar Tagen würde dann der zweite folgen und wieder ein paar Tage später der dritte. Die Idee entstand, weil sich die Belastung des Wassers ja kaum ändern würde und wir mit frischem Leitungswasser starten würden. Aber auf der anderen Seite habe ich fürchterliche Angst davor, dass dann doch noch der Peak kommt und die Tiere Schaden nehmen. =O


    Habt ihr Empfehlungen, wie lange wir noch warten sollten? Und was vielleicht hilft? Ich habe mehrere Wochen lang gemahlene Pellets reingeworfen und das aber wieder sein lassen, weil sich die Schnecken dann darauf statt auf die Algen gestürzt haben. Die Lotl-Häufchen lieben sie auch ganz besonders ^^ Ansonsten echt: Einfach nur Geduld? :rolleyes:


    Liebe Grüße

  • Mich beunruhigt der Härtewert etwas. Der sollte sich nicht so stark ändern.


    Mein Bauchgefühl würde bei der Beschreibung sagen, der Peak ist schon durch und du hast ihn, warum auch immer, nicht mitbekommen.


    Ich würde allerdings mal einen Wasserwechsel machen und die Gesamthärte beobachten. Bleibt diese stabil, dürften bei mir die Lotl einziehen und ich würde noch 2 Wochen den Nitritwert messen.

    Verantwortlich ist man nicht nur für das, was man tut, sondern auch für das, was man nicht tut.

    (Laotse, chin. Philosoph, 4-3 Jhd. v. Chr.)

    LG M.C. :)

  • Unser Becken läuft seit 20.03 ein. Vor 2 Wochen das Ammonium in die Höhe geschossen und jetzt irgendwann müsste der Peak kommen.

    Da wir noch keine Lottel haben, haben wir jetzt nicht den Stress


    Ich würde mal Ammonium/Ammoniak und Nitrat messen. Wie da die Werte stehen.

    Von deiner Schilderung her würde ich aber auch behaupten das der Peak durch ist.

    Viele Grüße
    Tim

  • Danke euch für eure Einschätzungen!


    Mich beunruhigt der Härtewert etwas. Der sollte sich nicht so stark ändern.


    Mein Bauchgefühl würde bei der Beschreibung sagen, der Peak ist schon durch und du hast ihn, warum auch immer, nicht mitbekommen.


    Ich würde allerdings mal einen Wasserwechsel machen und die Gesamthärte beobachten. Bleibt diese stabil, dürften bei mir die Lotl einziehen und ich würde noch 2 Wochen den Nitritwert messen.

    Das mit dem Härtegrad wundert mich im Nachhinein auch. Wir haben das als "normal" hingenommen, aber bei sämtlichen anderen Berichten habe ich irgendwie nie was darüber gelesen, teilweise wurde das Wasser sogar härter... :wacko: Zum eventuell verpassten Nitrit-Peak: Ich habe so ein bisschen die Theorie, dass die Pflanzen (das Becken ist nach meiner Definition recht dicht bewachsen, ich stell gleich mal ein Foto ein) einfach viel schon postwendend nach dem Entstehen rausgeschlürft haben. Nitrit messen wir nämlich tatsächlich seit Tag 1 täglich. Der Ammoniumwert war tatsächlich auch zeitweise leicht erhöht, aber auch nur mit goodwill bei 0,3. Der ist nun auch schon länger wieder bei 0. Das mit dem Wasserwechsel nehmen wir mal in Angriff. Wie viel wechseln wir denn da am besten? 50 % oder mehr? Und wie lange danach noch beobachten, bevor wir den ersten Lotl einziehen lassen?


    Unser Becken läuft seit 20.03 ein. Vor 2 Wochen das Ammonium in die Höhe geschossen und jetzt irgendwann müsste der Peak kommen.

    Da wir noch keine Lottel haben, haben wir jetzt nicht den Stress


    Ich würde mal Ammonium/Ammoniak und Nitrat messen. Wie da die Werte stehen.

    Von deiner Schilderung her würde ich aber auch behaupten das der Peak durch ist.

    Hui, auch schon ganz schön lange. Aber das Ganze dann ja ohne "Naturdünger", dann dauert es vielleicht noch länger? Ammonium/Ammoniak messen wir mit Nitrit täglich, Nitrat alle 2-3 Tage. Nitrat ist tatsächlich seit Wochen auf 0. Das ist das, was mich auch zögern lässt. Eigentlich müsste sich ja nach dem Peak dann Nitrat bilden - es sei denn, das wird auch sofort von gierigen Pflanzen abgebaut?! :wacko:

  • Wie filterst du denn genau?

    Verantwortlich ist man nicht nur für das, was man tut, sondern auch für das, was man nicht tut.

    (Laotse, chin. Philosoph, 4-3 Jhd. v. Chr.)

    LG M.C. :)

  • Wir haben von xyz die Bodenfiltermatten mit zwei Steigrohren und dazugehörigen Pumpen. An dem einen Rohr zusätzlich den Schwammfilter.

    Einmal editiert, zuletzt von Hartmut ()

  • Mhm, die Filterung kenne ich nicht so genau und kann nicht sagen, wie zuverlässig sie tatsächlich funktioniert.


    Ich denke gegen das obige Vorgehen von mir sollte nichts sprechen.

    Dem Thema Härte würde ich halt noch auf den Grund gehen.

    Verantwortlich ist man nicht nur für das, was man tut, sondern auch für das, was man nicht tut.

    (Laotse, chin. Philosoph, 4-3 Jhd. v. Chr.)

    LG M.C. :)

  • Magst du mir noch mal einen kleinen Anhaltspunkt geben, wie viel Wasser du wechseln würdest und wie lange wir die Härte beobachten sollten, bevor wir die Tiere einsetzen?

  • 1/3 würde ich wechseln.

    Wasserhärte würde ich mal vom Leitungswasser, Aquarienwasser direkt vor dem Wechsel, direkt nach dem Wechsel und dann mal 2-3 Tage später messen.

    Verantwortlich ist man nicht nur für das, was man tut, sondern auch für das, was man nicht tut.

    (Laotse, chin. Philosoph, 4-3 Jhd. v. Chr.)

    LG M.C. :)

  • Klasse, danke! Vom Leitungswasser sind es 17, das war unsere Messung am Anfang und deckt sich auch mit den Angaben des Versorgers. Mal schauen, was sich da dann tut, wir machen uns am Wochenende mal ran! 🙂

  • Guten Morgen,


    wir haben am Donnerstag noch den Wasserwechsel gemacht und die Werte im Blick behalten. Die Wasserhärte ist noch mal leicht runtergegangen, aber bei weitem nicht so stark wie am Anfang. Wir haben jetzt zur Sicherheit Hühnergrit bestellt, das wir dann unter den Bodengrund stecken wollen. Die Lotis haben wir dann nun auch eingesetzt. Ich mache morgens die große Messung (PH, Härtegrad, Ammonium, Nitrit und Nitrat) und abends zur Sicherheit noch eine Nitrit-Messung. Wie lange besteht denn die Gefahr, dass der Nitritwert doch noch plötzlich explodiert? Ich hätte jetzt so 2 Wochen konsequent 2x täglich kontrolliert und danach seltener. Und anfangs wöchentlichen Wasserwechsel machen?

  • Hühnergrit bitte maximal in einem Säckchen ins Wasser hängen. Unterm Bodengrund vermischt es sich, wenn man diesen umgräbt mit dem Gravel.

    2 Wochen lang, 1x am Tag messen reicht normal.

    In deinem Fall würde ich alle paar Tage mal noch die Härte mit messen und schauen wie sich die einpendelt. Gerade am Anfang auch mal noch nach den Wasserwechseln.

    Wasserwechsel alle 3 Wochen 1/3 des Wassers.

    Verantwortlich ist man nicht nur für das, was man tut, sondern auch für das, was man nicht tut.

    (Laotse, chin. Philosoph, 4-3 Jhd. v. Chr.)

    LG M.C. :)

  • Hallihallo,


    ich muss das Thema jetzt noch mal aufrollen. 🥴 Der Nitritwert blieb nach Einsetzen der Lotis unverändert bei <0,01 und auch der Härtegrad ist nun stabil. Voller Euphorie und sicherlich leider etwas übermotiviert (bitte nicht schimpfen) haben wir vorgestern noch einen Schwarm Guppys aus BD-freier Haltung eingesetzt. Leider ist mir eine der Tüten beim Einsetzen ins Aquarium gerutscht, weil sich die Wäscheklammer gelöst hatte, als ich die erste Tüte zum Rauschkeschern abgenommen habe. Ich hab sie natürlich sofort rausgezogen, aber sicherlich hat sich was von dem Transportwasser mit dem Aquariumwasser vermischt. Doof. ☹️ Abends habe ich den Nitritwert gemessen und er lag erstmals in der Geschichte des Aquariums bei 0,05. Voller Panik und in Gedanken immer noch bei dem blöden Tütenwasser haben wir einen ca. 30 % Wasserwechsel gemacht. Nitrit war dann wieder bei <0,01 und ist nun wieder auf 0,05 gestiegen. Diesmal bin ich aber nicht mehr ganz so panisch, nachdem ich auch in mehreren Quellen gelesen habe, dass das kurzfristig völlig normal und unbedenklich ist. Ich messe sicherheitshalber wieder zweimal täglich. Was tue ich, wenn das Nitrit noch mal ansteigt? Bei 0,1 würde ich jetzt panisch evakuieren (zu früh?), aber könnte ich überhaupt die Guppys auch vorläufig in Boxen setzen, wenn ich z. B. Schwimmmoos mit reingebe? Oder fallen die mir vor Stress spätestens beim ersten Umsetzen um? Randinfo: Der NitrAtwert ist nun das erste Mal seit Inbetriebnahme des Aquariums nachweisbar und liegt jetzt bei 1. Der grundsätzliche Prozess rund um Nitrit/Nitrat scheint also zu funktionieren…


    Ganz liebe Grüße!

  • Mehr Tiere ist auch mehr Biolast. Da reagiert das Becken, gerade wenn es neu ist, sichtbar.


    Tiere evakuieren bei 0, 3 mg/l.


    Guppies können zur Not auch in eine Box.

    Verantwortlich ist man nicht nur für das, was man tut, sondern auch für das, was man nicht tut.

    (Laotse, chin. Philosoph, 4-3 Jhd. v. Chr.)

    LG M.C. :)

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