Versuch zu Farbkies, schwarzen Kies

  • Es handelt sich um keinen Tierversuch.

    Hallo, es geht um einen Versuch den ich plane. Dafür brauche ich die Zusammensetzung der Magensäure um die Verdauung von verschiedenem Kies zu testen. Es wäre also super wenn jemand wüsste um was für eine Säure es geht. Ich habe auch schon mal gelesen das es eine 0.5molare Salzsäure ist.

    Nochmal, es handelt sich um keinen Tierversuch. Ich bin Biolaborantin und geschult in Tierschutzgesetz und Tierschutzversuchstierverordnung.

    LG, Lea

  • Zu Deiner Anfrage kann ich Dir leider nicht helfen, aber mir stellt sich die Frage, ob Du roten Kies in Deinem Becken verwendest. Oder ist es kein Bild von Dir?

    LG Nicole

    Ein Tier zu retten verändert nicht Welt,
    aber die ganze Welt verändert sich für dieses Tier!

  • Zu Deiner Anfrage kann ich Dir leider nicht helfen, aber mir stellt sich die Frage, ob Du roten Kies in Deinem Becken verwendest. Oder ist es kein Bild von Dir?

    Ja das ist ein Bild von meinem. Deshalb möchte ich ja den Versuch machen. Aber keine Sorge wir sind schon am besorgen von axogravel da wir sowieso umräumen wollten.

  • Das Du den bunten Kies austauschen wirst, ist gut und erforderlich.

    Du wirst sicherlich darüber informiert sein, dass kunststoffummantelter oder schwarzer Kies ein absolutes No-Go für Axolotl ist.


    Inwieweit nun die Magensäure beim Axolotl zusammengesetzt ist, ist mir nicht bekannt. Aber es handelt sich nunmal um Säure. Und Säure hat die Eigenschaft zu zersetzen.

    Für Axolotl in diesem Fall mit möglichen fatalen Folgen.

    Daher ist es schon fast ein Tierversuch, wenn Du Dein eigenes Tier diesem Risiko aussetzt.


    Vielleicht beantwortet einer unserer Experten Deine Frage zur Zusammensetzung ja noch.

    LG Nicole

    Ein Tier zu retten verändert nicht Welt,
    aber die ganze Welt verändert sich für dieses Tier!

  • Daher ist es schon fast ein Tierversuch, wenn Du Dein eigenes Tier diesem Risiko aussetzt.

    Das sehe ich leider auch so. Warum Versuche an einem Tier durchführen, wenn sowieso klar ist, und das schon lange, daß diese Bodengrundsorten sich als nicht axolotltauglich bereits herausgestellt haben - aus gutem Grund.

    Ich habe bewußt das -Wort "quälen" genommen (das war nicht provikativ gemeint), denn egal ob Du die Zusammensetzung dieser Magensäure weißt oder nicht, sie daut Kunststoffe an und es wird nicht alles einfach mal so ausgeschieden, es lagert sich in den Organen an wenn ich mich noch recht erinnere. Wir hatten dieses Thema vor vielen Jahren bereits behandelt und ich denke, hier wird unsere Christina sicherlich noch was zu sagen. Sie arbeitet im Labor mit diesen Tieren in der Forschung und niemand weiß darüber so viel wie eben sie und unsere Sarah ( Frau Dr. ....) . Beide sind auf dem Gebiet Kapazitäten, was Axolotl betrifft (von innen, außen. und "Funktional"..)


    Also kannst Du Dir quasi solche Versuche "sparen" liebe Lea, vereinfacht ausgedrückt. Letztlich kannst Du nicht analysieren, was da bei der Verdauung abläuft, das kann nur an toten Tieren geschehen, wie Du als Laborantin wohl am besten weißt. Und ich denke, Du hast nicht vor Deine Tiere zu sezieren (bzw. zu lassen) :knuddel Denn genau das müßten man letztlich machen um die Organe in Augenschein zu nehmen.


    Ich verstehe zwar den Gedanken, den Du da hast aber.... gut gemeint, für die Tiere nicht gut - und letztlich ist das alles bereis seit Jahren bekannt, was da passiert innerhalb des Verdauungstraktes. Hier spielt mit Sicherheit nicht nur die Magensäure mit, sondern es läuft um gesamten Verdauungstrakt ab, da der mitgeschluckte Kies dort länger verweilt bis er endlich wieder ausgeschieden wird.

    Aber eine unserer beiden Damen wird bestimmt dazu morgen, bzw. heute, ist schon nach Mitternacht, noch was zu schreiben, dann kannst Du mit ihnen "Fachsimpeln". Ist schon wie gesagt Jahre alles her, ich weiß auch nicht mehr alles im Einzelnen.


    Klar ist, daß Kies/Bodengrund oft sehr lange im Verdauungstrakt verweilt bis er endlich wieder zum Vorschein kommt.

    Da werden mir hier sicherlich so einige beipflichten, die Tiere über eine längere Zeit schon mal in Boxen halten mußte aus verschiedenen Gründen.

  • Da kann ich Elke nur beipflichten.

    Wir haben unsere ersten Axolotl zunächst auch auf buntem Kies gehalten wurden aber schnell darauf aufmerksam gemacht, dass das giftig ist.

    Wir entschieden uns für Boden HMF. Fast ein Jahr später schied Dan eins unserer Tiere noch mal bunten Kies aus. So lange war das Zeug im Tier.

    LG Ines ;)


    Wo immer sich eine Katze niederlässt, wird sich das Glück einfinden. (Sir Stanley Spencer)

  • Für mich klang das eher so, dass die Themastarterin bunten Kies in einem Reagenzglas mit entsprechender Säure kombinieren möchte, um zu analysieren, was da genau geschieht.

  • Ich vermute Lea möchte den Kies nur in eine x Molare Salzlösung tunken und gucken was was passiert.

    So einfach ist es aber nicht. Der Magen ist ein Organ in dem ja nicht nur Salzsäure schwimmt sondern auch Verdaungsenzyme und er bewegt sich ( kann man mit Rühren nicht nachmachen. Dazu kommt noch unterschiedliche Standzeit des Futters im Magen. Dann geht es weiter im Darm mit noch mehr Enzymen und Scherkräften.

    Man kann also nicht einfach Kies in Säure packen und gucken was passiert ;)

    Über die Molarität der Magensäure gibt es sicher irgendwo was in der Literatur. Nur mag ich das jetzt nicht suchen. Literaturrecherche gehört mit zu einem Versuchsaufbau

  • Guten Morgen,


    bezüglich des pH im Axolotlmagen, Molarität der Säure und der unterschiedlichen Enzyme im Darm bin ich auch nicht auf dem Laufenden. Das müßte ich auch erst recherchieren. Aber als Fachkollegin bist Du mit Recherche von Fachliteratur denke ich ebenso vertraut :)


    Dass die Inkubation in Säure nur einen minimalen Ausschnitt der Vorgänge im Magen-Darmtrakt darstellt, ist denke ich jedem klar. Dennoch gibt es durchaus erste Hinweise, ich finde es jedenfalls interessant. Sollte es in der Literatur weitere Daten bezüglich der enzymatischen Verdauung der Tiere geben, könnten die in Säure vorinkubierten Steine danach weiter in den entsprechenden Enyzmen inkubiert werden. Ich würde das ganze zur Simulation der Peristaltik auf einem Schüttler laufen lassen.


    Ob und was sich genau von den Steinen löst düfte schwierig zu bestimmen sein. Es kann sein, dass makroskopisch nichts weiter auffäliges zusehen ist. Eventuell werden nur Substanzen aus der Beschichtung der Steine gelöst. Die zubestimmen erfordert vermutlich chromatografische Methoden oder den Einsatz der Massenspektrometrie. Sollten sich Nanopartikel ablösen könnte das eventuell im Vergleich zu unbehandelten Steinen mit einem guten Elektronenmikroskop sichtbar sein.


    Viele Grüße

    Sarah

  • ich hole nochmal ein bisschen aus. Im Magen befindet sich ja nicht nur Magensäure wie in einem Becher sondern ganz viele Enzyme die bei der Verdauung oder dem Andau mithelfen. Dazu gehören Gastrin, Peptidasen, Glykoproteine, Amylase oder Magenlipasen.

    Dazu kommen noch Säure bindende Proteine der Leber als Gegenspieler zur Magensäure und Bacillen die auch schon im Magen vorkommen und diese können teilweise auch Kunststoff angreifen.

    Dazu bewegt sich der Magen um alles zu durchmischen.

    Die genaue Konzentration der Enzyme ist kaum bekannt. Ich vermute die Medizin erzieht daraus keinen Benefit.

    Der Ph beträgt ca 1,5


    Also ohne die genaue Zusammensetzung der Enzyme und Lipasen im Axolotlmagen zu wissen und diese in einem Versch mit einzubinden, macht nur Kiesel in Salzsäure keinen Sinn.


    Was wir wissen ist, dass Kunststoffkiesel angedaut werden und Farbe von Farbkies auch angegriffen wird. Das kann man mit blossem Auge erkennen, wenn der Kies hinten raus kommt. ;)

    Zu schwarzem Kies gibt es hier im Foto Mikroskopaufnahmen und was Eisen im Kies mit den Axolotlkiemen anrichtet, ist auch bekannt.


    zur Analytik welche möglich ist, hat Sarah ja schon geschrieben. Nur Salzsäure reicht nicht.

  • Der Magen ist ein Organ in dem ja nicht nur Salzsäure schwimmt sondern auch Verdaungsenzyme und er bewegt sich ( kann man mit Rühren nicht nachmachen. Dazu kommt noch unterschiedliche Standzeit des Futters im Magen. Dann geht es weiter im Darm mit noch mehr Enzymen und Scherkräften.

    Danke Christina, genau das war mein Gedanke.... dann lag ich ja nicht daneben wenn auch nicht so kompetent formuliert wie von Euch :)

    . Fast ein Jahr später schied Dan eins unserer Tiere noch mal bunten Kies aus. So lange war das Zeug im Tier.

    edit....

    das wird mir immer ein Phänomen bleiben, wieso bei einigen Tieren das so lange im Verdauungstrakt hängt obwohl ansonsten gefressen und auch ausgeschieden wird regelmäßig.

    Monate und länger, das ist schon ein Ding. Bei mir konnte ich es auch ohne Boxen gut verfolgen weil sie ja auf den Matten laufen :) und das Zeugs drauf liegen bleibt.

    Liebe Grüsse von Elke


    - Anleitung Bodenmattenfilter
    - Anleitung für Kombi Bodenmatte
    - wie Pflanzen einsetzen in Bodenmatte
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    Einmal editiert, zuletzt von Elke () aus folgendem Grund: Nachtrag....

  • das wird mir immer ein Phänomen bleiben, wieso bei einigen Tieren das so lange im Verdauungstrakt hängt obwohl ansonsten gefressen und auch ausgeschieden wird regelmäßig.

    Monate und länger, das ist schon ein Ding. Bei mir konnte ich es auch ohne Boxen gut verfolgen weil sie ja auf den Matten laufen :) und das Zeugs drauf liegen bleibt.


    Es gibt diverse Tierarten, die auch Steine im Magen mit sich herumtragen. Diese Steine werden als Gastrolithen bezeichnet (https://de.wikipedia.org/wiki/Gastrolith). Welche Funktion sie jeweils haben wird noch diskutiert. Bei einigen Arten scheinen sie der Verdauung zu dienen, bei anderen wird vermutet (z.B. bei Krokodilen), dass sie bei der Tarierung im Wasser helfen.

  • Interessant, bei Enten hätte ich das jetzt nicht gedacht Christina.

    Danke für den Link Sarah, Gastrolithen... sehr interessant - noch nie gehört und wieder was dazu gelernt :thumbup:

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