Stoffwechsel des Axolotl

  • Hallo liebe Gemeinde,
    nun habe ich ein wenig im WWW rumgeschnuppert, um ein paar Antworten auf meine Frage zu finden - aber ... nix :keineAhnung:
    Also, das ist nicht ganz richtig. Ich habe z. B. diesen Text gefunden, aber der war so wissenschaftlich, dass ich ihn nicht wirklich verstanden habe, zumal er in Englisch ist.
    https://www.journals.uchicago.edu/doi/pdfplus/10.1086/343883
    Nun spreche ich zwar englisch, aber für all die wissenschaftlichen Begriffe reicht es nicht. Und was ich verstanden habe, beantwortet nicht meine Frage ...


    Meine Frage: wie verhält es sich mit dem Stoffwechsel des Axolotl?
    Ich hatte sie schon einmal anderswo angedeutet, aber keine Antwort darauf bekommen.
    Von Fischen weiß ich, dass sie das Aquarienwasser nicht nur durch ihre Ausscheidungen belasten, sondern auch über die Kiemen Ammoniak abgeben (Eiweißstoffwechsel). Außerdem diffundiert Wasser ständig in ihren Körper (Osmose). Damit der Organismus nicht irgendwann platzt, arbeitet die Niere auf Hochtouren und der Fisch gibt praktisch permanent hochverdünnten Urin ans Wasser ab. Den Urin, z. B. sieht der Aquarianer nicht als direkte Wasserverschmutzung, so wie etwas den Kot.
    Wie verhält sich das nun beim Axolotl?
    Gibt er auch "unsichtbare" Stoffe ans Wasser ab (vielleicht über die Haut oder die Kiemen), die dieses zusätzlich zum "sichtbaren" Kot belasten?

    Nette Grüße :D

  • Da der Artikel nur Ansatzweise lesbar ist, kann man nichts genaueres zum Inhalt sagen. :konf::keineAhnung:

    Kein Tag hat genug Zeit, wenn wir uns nicht genug Zeit nehmen :cool:



    Viele Grüße aus der Oberlausitz

  • Ja, das stimmt, Jörg. Aber um den Artikel sollte es ja auch gar nicht hauptsächlich gehen, sondern um:


    Meine Frage: wie verhält es sich mit dem Stoffwechsel des Axolotl?
    Ich hatte sie schon einmal anderswo angedeutet, aber keine Antwort darauf bekommen.
    Von Fischen weiß ich, dass sie das Aquarienwasser nicht nur durch ihre Ausscheidungen belasten, sondern auch über die Kiemen Ammoniak abgeben (Eiweißstoffwechsel). Außerdem diffundiert Wasser ständig in ihren Körper (Osmose). Damit der Organismus nicht irgendwann platzt, arbeitet die Niere auf Hochtouren und der Fisch gibt praktisch permanent hochverdünnten Urin ans Wasser ab. Den Urin, z. B. sieht der Aquarianer nicht als direkte Wasserverschmutzung, so wie etwas den Kot.
    Wie verhält sich das nun beim Axolotl?
    Gibt er auch "unsichtbare" Stoffe ans Wasser ab (vielleicht über die Haut oder die Kiemen), die dieses zusätzlich zum "sichtbaren" Kot belasten?

    Nette Grüße :D

  • Hallo Nico,


    das wird bei Axolotln nicht anders sein, ohne dir da genaue Angaben machen zu können. Nur weiß ich noch von der Formulierung des Futtermittels her, dass es unter ungünstigen Konstellationen seitens einer Futtermittelzusammensetzung zu einer erhöhten Ammoniakausscheidung auch über die Kiemen kommen und diese eine Kiemennekrose verursachen könnte. So jedenfalls habe ich es noch in Erinnerung, kann hier nur aus der Erinnerung heraus zitieren, aber leider keine genaueren Angaben machen.
    Aber der Stoffwechsel wird auf jeden Fall auch über die Haut und Kiemen stattfinden, das ist mit Sicherheit so.


    Ich hoffe, dass dir diese Angaben ein wenig helfen, bzw. ausreichen.


    Viele Grüße,
    Frank

  • Hallo Frank,
    ja, danke für deine Antwort - ein wenig hilft sie mir schon weiter.
    Dann gibt es, laut deiner Aussage aus der Erinnerung heraus, also doch ein paar (wenige) Ähnlichkeiten zum Fisch-Stoffwechsel?!


    Mir ist es wichtig, dies mal genau zu hinterfragen, denn wenn jemand, wie ich, der aus der "Fisch-Ecke" zum Axolotl kommt, nachfrage, bekommt er hier immer sehr schnell die Antwort: Ein Axolotl ist kein Fisch.
    Natürlich ist er das nicht, aber es gibt vielleicht doch ein paar Parallen zur Aquaristik mit Fischen - nämlich dann, wenn es um die Wasserverschmutzung geht!
    Und wenn es um Wasserverschmutzung geht, kommen wir gleich zum Thema Aquarium-, Filter und Pflanzenpflege.
    Diese Aspekte kann man dann doch evtl. sehr miteinander vergleichen, bzw. sie sind gleich, oder nicht?


    Will sagen: Die im Axolotl-AQ ablaufenden Abbauprozesse (im Wasser, Filter, Bodengrund) sind praktisch mit denen in einem Fischaquarium vergleichbar, bzw. identisch.


    Ich will darauf hinaus, dass es mich etwas "befremdet", dass immer wieder gesagt, wird, dass im Lotl-Aq nur alle 3-4 Wochen ein 30%iger TWW durchgeführt werden sollte.
    In der modernen Aquaristik praktiziert man einen TWW mindestens alle 7 Tage (teilweise bis zu 50%). Warum, wenn doch die Stoffwechselprozesse im Lotl-AQ vergleichbar sind, mit denen im Fisch-AQ, sollte das so sein? Kann mir das einer der erfahrenen Axolotl-Halter genauer erklären?
    Mir geht es darum, die Zusammenhänge zu verstehen, denn man lernt ja nie aus. ;)

    Nette Grüße :D

  • Hallo Nico,


    letztlich sind die empfohlenen Angaben tatsächlich aus der Erfahrung mit Axolotln heraus gebohren. Es gibt keine allgemeingültige Aussage zum Wasserwechsel, auch nicht bei Fischaquarien liegen diese stets gleich. Es bestehen immer unterschiedliche Ansätze und Aussagen, abhängig vom Aquarium, dem Besatz und der Lebensbedingungen der Bewohner. Die Besatzdichte eines Fischaquariums liegt meistens höher, die Futterintervalle liegen in der Regel bei einer täglichen bis mehrmals täglichen Fütterung, die Bepflanzungsdichte (absterbende Pflanzenreste etc.) ist ebenfalls in der Regel anders zu bewerten, die Haltungstemperaturen sind meistens deutlich bis wesentlich höher, was Alles in Allem dazu führt, dass die Verstoffwechselung aller Organismen, bzw. der Stoffwechsel der Fische alleine schon seitens der Temperaturen schneller stattfindet, mehr Futterreste als beim Axolotl zu erwarten sind, aufgrund der langsameren Verdauung eines Axolotls ebenfalls die Ausscheidungen wesentlich geringer ausfallen dürften, als bei den annähernd ständig kotenden Fischen usw, usw, usw. Das alleine betrachtet, dürfte schon dafür Rechnung tragen, dass die Nährstoffeinträge und Stoffwechselprodukte bei einem Fischaquarium ebenfalls deutlich höher liegen dürften, verglichen mit dem Axolotlaquarium.
    Ich selber habe früher auch Fischaquarien mit Buntbarschen gehabt, hier habe ich tatsächlich auch annähernd wöchentlich einen Wasserwechsel durchgeführt, aber auch hier nur ca. 30%.
    Bei den Axolotlaquarien bin ich von anfänglich ca. alle 2 Wochen auf 3-4 wöchentlichen Rhythmus umgestiegen, das reicht bei normaler Axolotlhaltung bei ca. 20°C Hälterungstemperatur auch aus.Im Zweifel kannst du die Wasserwerte ja im Auge haben und entsprechend gegensteuern, sofern du eine nennenswerte Abweichung der Werte beobachten kannst, aber ich bin sehr sicher, dass es auch bei deinen Aquarien nicht anders laufen wird, als wir hier im AOF seit vielen Jahren beobachten und daraus unsere Empfehlungen abgeleitet haben.
    Grundvoraussetzung für diese Aussage ist natürlich ein gut eingelaufenes, ausreichend bepflanztes und mit entsprechend großem Wasservolumen ausgesatettetes und gekühltes Aquarium.


    Viele Grüße,
    Frank

  • Hi Frank,
    sehr guter Text - danke dafür! :thumbup:
    In vielen Punkten stimme ich dir absolut zu. Da gibt es gar keine Frage.
    Ich wollte eigentlich ja auch nur in Erfahrung bringen, wie der Axolotl-Stoffwechsel funktioniert, da ich dazu noch keine Infos im Netz gefunden habe. Ihr Fachleute (das meine ich wirklich so, denn einige von euch arbeiten ja teilweise im Labor mit oder am Axolotl, tauscht euch aus, erarbeitet Dinge rund um den Axolotl, etc ...) kommt da an viel mehr Literatur (nat. nicht nur online), als ich Laie.


    Eines kann ich aber doch schon mal so sagen: Es schadet meinen Tieren nicht, wenn ich beim gewohnten wöchentlichen TWW bleige, richtig?

    Nette Grüße :D

  • Kann man so pauschal nicht sagen, da es durchaus Becken gibt, die durch zu häufigen Wasserwechsel nicht stabil laufen.
    Auch Erfahrungswerte

    Kein Tag hat genug Zeit, wenn wir uns nicht genug Zeit nehmen :cool:



    Viele Grüße aus der Oberlausitz

  • Hm - das kann ich jetzt so nicht bestätigen, da ich sogar Becken (Hochzucht-Goldfische bei 18°C) laufen habe, bei denen ich tägl. TWW mache. Goldfische sind aber auch wahre Dreckschleudern und bekommen bis zu 5 mal am Tag pflanzenreiches Futter.
    Und im Hochsommer bekommen auch meinen Lotis einen tägl. TWW. Da läuft alles einfach prima.
    Aber ... Es ist eben, wie fast überall: Es gibt viele Wege. Doch was beim einen funktioniert, klappt beim anderen nicht unbedingt - da hast du sicher recht.
    Wichtig ist wohl, dass man ein gutes Auge hat, bzw. eine gute Beobachtungsgabe, richtig analysieren kann und ein funktionierendes Bauchgefühl - also nach meiner Erfahrung.

    Nette Grüße :D

  • Hi Christina,
    das macht doch nichts - ich kann ja warten.
    Dann hole ich meinen Thread einfach in ein paar Wochen noch mal hoch.
    Ich wünsche dir einen schönen Urlaub und bersinnliche Feiertage :)

    Nette Grüße :D

  • Da mag ich nur mal einwerfen, dass die Test die gebräuchlich sind meines Erachtens nicht sensibel genug sind, um wirklich beurteilen zu können ob die Wasserwerte stabil bleiben.


    Nur so als Beispiel: Bekomme ich eine Wasserprobe von und lasse diese einen halben Tag stehen, bekomme ich einen anderen Nitritgehalt raus, wie wenn ich sie sofort analysiere. Wenn ich sie schüttel, habe ich erst recht keine Chance mehr, alles Nitrit zu finden was vorhanden ist. Gut ich habe aber auch die Möglichkeit den Nitritgehalt auf 0,001 mg/l genau zu bestimmen. Wenn ein Test mir aber nur Werte in max 0,1 mg/l angeben kann (meines Erachtens der maximal mögliche Schätzwert).


    Für andere Parameter könnte man das ähnlich ausführen.


    Damit möchte ich mal behaupten, dass keiner mit normalen Test sagen kann, sein Becken läuft stabil. Einfach weil niemand Tests mit ausreichender Sensitivität besitzt.

    Verantwortlich ist man nicht nur für das, was man tut, sondern auch für das, was man nicht tut.

    (Laotse, chin. Philosoph, 4-3 Jhd. v. Chr.)

    LG M.C. :)

  • Darum, so möchte ich mal behaupten, benötigen wir "Nicht-Chemiker" eben die von mir angesprochene Sensibilität in Form der Beobachtungsgabe, der Erfahrung und dem Bauchgefühl.
    Verhalten sich die im Aquarium lebenden Organismen vollkommen unauffällig (bzw. ihrer Art gerecht) und zeigen alle (Tiere, wie Pflanzen und auch das Wasser *) ein normales Verhalten, sowie ein gesund wirkendes Erscheinungsbild, dann sollte wohl alles in Ordnung sein ...


    (*) Das Wasser kann ja auch über den Geruch und z. B. Schaumbildung (die ein Anzeichen von zu hoher organischer Belastung sein kann), sowie über die "Farbe" (Trübstoffe von verschiedenen Färbungen) z. T. Aufschluss darüber geben, dass etwas nicht stimmt. Gase im Bodengrund, wären ein weiteres Kriterium zur Begutachtung, etc.


    Bei Fischen kann man z. B. anhand ihrer Ausrichtung in den verschiedenen Wasserregionen, anhand der Haltung ihrer Flossen, der Atemfrequenz und der Färbung allerhand ablesen. Sind sie schreckhafter als sonst, schwimmen plötzlich in geeinter Formation, dann könnte das z. B. auf einen Säuresturz schließen lassen - nur mal als Beispiel.


    Ich kenne "alte Hasen" unter den Aquarianern, die benötigen gar keinen Chemiekasten, denn sie können anhand ihrer Erfahrung und ihres geschulten Auges genau erkennen, wenn etwas schiefläuft, bzw. dem vorbeugend entgegenwirken.


    Und noch einmal möchte ich betonen, dass erhöhte "Schadstoff-Konzentrationen", wie z. B. zu viel Nitrat, in einem AQ wesentlich seltener auftreten, wenn man den TWW häufiger durchführt. Voraussetzung hierfür ist natürlich ein entsprechend gutes Leitungswasser! Von vornherein belastetes Leitungswasser schafft nur Probleme!!!


    Das Aquarium ist ein geschlossenes System. Wasserbelastungen reichen sich sehr schnell an. Keim- und Bakteriendruck nehmen tägl. stetig zu. Mit dem TWW hole ich diese Stoffe effizient heraus - die "guten Bakterien" befinden sich ja nicht im freien Wasser, sondern sitzen im Filtermedium, dem Bodensubstrat und teils auch an der Oberfläche von Pflanzen und Deko. Sie bleiben vom Wasserwechsel also verschont und tun ungehindert ihre Arbeit.


    Aber: ich möchte niemanden dazu überreden, sich von mir umstimmen zu lassen. Jeder, wie er es für richtig hält. Ich erwähnte es bereist: Ich verfahre seit sehr langer Zeit so und habe damit beste Erfahrungen gemacht.
    Letztlich kommt es nur darauf an, was bei einem selber funktioniert - zum Wohle der Tiere! :thumbup:

    Nette Grüße :D

  • Ich denke auch, daß wir schon genau wissen was wir hier tun mit unseren Becken, So einige hier haben bereits jahrzehnte Axolotl, da kennt man seine Becken und Tiere nur zu genau.
    Warmwasserfische ist halt was ganz anderes als Becken ohne Heizung mit Axolotln.Vor allem weil keinerlei Hilfsmittel eingesetzt werden dürfen, die bei Fischen nur zu gerne den Aquarien verabreicht werden.
    Und genau, jeder hat anderes Ausgangswasser und muß sich jeweils darauf einstellen und die beste eigene Handhabung herausfinden. letztlich.

  • Hallo all,


    ich denke, dass die Unterschiede der Axolotlhaltung gegenüber der Fischhaltung relativ deutlich geworden sind, die benannten Wasserwechsel zwischen 3 - 4 Wochen soweit passen, wer aber mag, diese auch alle 2 Wochen durchführen kann. Es ist zusätzliche und für mich unnötige Arbeit. :)
    Wem es aber ein besseres Gefühl gibt, der kann es ja so handhaben. Allerdings ist Jörgs Hinweis zur Stabilität noch zu beachten, da wir bereits Vorgänge im Forum hatten, da hat sich durch die ständigen Wasserwechsel einfach kein stabiles System aufbauen können und erst nach einer längeren Ruhephase ohne Wasserwechsel gelang es in ein Gleichgewicht. Entweder lagen die Rhythmen zu dicht beieinander, der Anteil des im Aquarium verbleibenden Wassers zu gering oder einfach die Kombination aus allen Komponenten sind ungünstig.


    Gruß,
    Frank

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