Axolotl im TV ...

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    Gestern hatten wir auf der Arbeit Besuch von HundKatzeMaus. Das Magazin war schon mehrfach bei uns zu Gast um über Axolotl zu berichten. Dieses Mal geht es um das Thema Re-Homing. Wie viele von Euch schon wissen haben Christina und ich auch beruflich mit Axolotln zu tun. Am Ambystoma Mexicanum Bioregeneration Center (AMBC) der MHH beschäftigen wir uns mit den regenerativen Fähigkeiten der Ambystomatiden, arterhaltender Zucht und artgerechter Haltung. Zwar entwickeln wir auch Alternativmethoden zu Tierversuchen, doch ganz ohne Tierversuche kommen auch wir nicht aus. Im Gegensatz zu vielen anderen Einrichtungen müssen wir unsere Axolotl jedoch nach Versuchsende nicht töten. Entsprechend der Genehmigung der zuständigen Behörde können wir die Tiere durch den "Chef-Veterinär" der MHH begutachten und freigeben lassen, da die Axolotl durch unsere Versuche keine bleibenden Schäden davontragen. Der Umzug dieser Tiere in die Privathaltung wird Re-Homing genannt. Einen solchen Umzug hat das TV Team gestern begleitet. Den Sendetermin erfahre ich natürlich vorher und teile ihn dann hier mit :)

  • Coool! Ich bin froh das wir euch haben, das es den Tieren gut geht und auch dass das Wissen von euch geteilt wird. Ich freue mich und werde auf jedenfall die Aussendung anschauen! :knuddel:hüpf:

    - De danske axolotler -


    dänische hobby-Schäferin mit ihren 18 Schafen - :pcwork:




    æ æe ug i æ å - syndejysk muss am Leben bleiben! :thumbup:

  • klingt super. Da hätte ich damals auch mitgemacht, als ich einen eurer Freigabe Lotl aufgenommen habe.
    :D
    Bin gespannt wann der Bericht gesendet wird. :thumbup:

    :kiss: Liebe Grüße, Denise :rolleyes:

  • lustig sind beim drehen auch immer unsere Labor Axolotl. Die wissen ganz genau, dass wenn ein Mann mit langen schwarzen Kasten vorm Aquarium hockt, es gleich ganz viele Pellets gibt. Auch egal wenn dann eine helle Lampe dazu geschaltet wird. Die ganze Beckenbesatzung klebt dann vorne an der Scheibe und bettelt umd macht Faxen damit man sie ja nicht übersieht. Das finden sie super.
    Sind schon richtige Filmprofis und geben alles.

  • Freu mich schon drauf. Wahrscheinlich werdet ihr Euch danach nicht mehr retten können, weil alle Welt Freigabetiere haben möchte. :thumbup:

    LG Ines ;)


    Wo immer sich eine Katze niederlässt, wird sich das Glück einfinden. (Sir Stanley Spencer)

  • So viele haben wir aktuell gar nicht mehr, außerdem gibt es diese Tiere dann auch nicht kostenlos. Wir sind verpflichtet eine Schutzgebühr zu berechnen. Dafür werden unsere Axolotl aber auch regelmäßig auf Bd getestet.

  • Ja, ganz meine Meinung, ich finde es schrecklich, dass weltweit tödliche Tierversuche durchgeführt werden und mir kommen fast jedes mal die Tränen, wenn ich daraan denke ;(
    Endlich mal jemand, der den Tieren Rechte entgegenbringt!!!! :sup:

  • Leider ist bei vielen Fragestellungen das Töten der Versuchstiere notwendig. Wir untersuchen neben der Regeneration des Axolotl zum Beispiel auch Möglichkeiten Nervenverletzungen zu behandeln. Für die Therapie ausgedehnter Verluste peripherer Nerven der Arme und Beine haben wir ein Implantat aus Spinnenseide entwickelt. Die peripheren Nerven können auch beim Menschen regenerieren, brauchen jedoch eine Art Wegweiser um ihr Zielgebiet zu finden. Den Job macht vereinfacht gesagt das Implantat. Nach erfolgreicher Regeneration wird die Spinnenseide vom Körper abgebaut. Für große Nervenverletzungen gibt es aktuell keine wirksame Therapie, die Patienten bleiben gelähmt. Unser Implantat wäre endlich eine Möglichkeit so etwas zu behandeln. Das klingt alles hübsch einfach, war und ist aber ein langer wissenschaftlicher Weg. In der Zellkultur klappte alles super, aber deswegen geht man im nächsten Schritt natürlich nicht gleich damit in den Menschen. Man muss zunächst Tests im Tier machen um sicher zu sein, dass es keine Nebenwirkungen gibt bzw. dass das Ganze auch wirklich so funktioniert wie man sich das vorstellt. Für diese Nachweise muss man aus den Versuchstieren Proben entnehmen. Für uns hieß das Proben aus den Hinterläufen von Schafen, die unser Implantat erhalten hatten. Die Tiere mussten dafür ihr Leben lassen. Ein Schaf kommt ohne Hinterbein nicht klar und würde sich quälen. Gut finde ich es nicht Versuchstiere zu töten, aber in diesem Fall war es für die Schafe meines Erachtens besser (und ja man kann durchaus diskutieren ob der Mensch das Recht hat über die Lebensqualität eines anderen Lebewesens zu urteilen). Bei anderen Versuchen stellen die Versuchstiere auch z.B. eine Gefahr für die Umwelt oder die Natur dar, wenn sie z.B. mit Substanzen in Kontakt gekommen sind, die krebserregend sind oder wenn die Tiere zur Untersuchung einer Krankheit genetisch verändert wurden. Würde jemand mit diesen Tieren unerlaubt züchten könnte sich das veränderte Gen in der natürlich Population unbemerkt ausbreiten.
    Christina und ich schauen bei jeder Fragestellung immer zunächst nach Alternativen zu Tierversuchen und bei den Amphibien können wir das Töten eigentlich immer vermeiden. So bald aber etwas an Säugetieren untersucht werden soll wird es schwierig. Man kann bis zu einem bestimmten Punkt sehr viel in der Zell- und Gewebekultur machen, aber bevor es an den Menschen geht sieht der Gesetzgeber Untersuchungen am Tiermodell vor. Sicherlich kann man viele Erkenntnisse aus anderen Säugetieren nicht uneingeschränkt auf den Menschen übertragen, dennoch liefern diese Versuche wichtige Hinweise ob bei einer Therapie Gefahren bestehen. Ohne diese Versuche hätten wir sicher mehr Fälle wie das was bei einer klinischen Studie der Firma TeGenero im jahr 2006 passiert ist (https://de.wikipedia.org/wiki/TeGenero). Der überwiegende Teil neuer Medikamente und Therapieverfahren wird schon nach den ersten Tierversuchen aussortiert, da unerwartete Nebenwirkungen auftreten...
    Tierversuche sind ein unangenehmes Thema, ich halte es für wichtig, dass man sich damit auseinandersetzt. Viele medizinische Fortschritte wären ohne Tierversuche nicht möglich gewesen. Gleichzeitig hat und wird es auch immer wieder fragwürdige oder überflüssige Versuche mit Tieren geben, das will ich nicht verneinen. Dennoch sollte sich jeder, der deswegen Tierversuche generell verteufelt fragen ob sie oder er bereit wäre für die Entwicklung eines neues Medikaments sein eigenes Leben zu lassen...

  • Es gibt sicher viele Bereiche, in denen auf Tierversuche leider nicht verzichtet werden kann, außer man würde direkt am betroffenen Menschen versuchen, was ja auch nicht sein kann. Was aber in manchen Ländern wie den den USA bei Medikamententests durchaus gemacht wird (eine Patientengruppe mit Wirkstoff, eine ebenfalls erkrankte Gruppe mit Placebo, es wird also in Kauf genommen, dass diese Patienten keine Heilungschance haben). Da nutzt man dan die Not bzw. Verzweiflung der Menschen aus oder probiert an Drogenabhängigen oder Obdachlosen, die dann ein paar Dollar verdienen können. Also das finde ich wesentlich verwerflicher.


    Wo ich echt giftig werde sind kosmetische Tierversuche(wie früher Haarspray und Kaninchenaugen) oder so etwas wie bei den Abgastesten, da kommt dann echt mein altes Demonstrantengen hervor.

  • Wie kommt ihr darauf, das diese Praxis in Deutschland nicht statt findet. Das ist Teil des Zulassungsverfahrens in Phase 2 der klinischen Studie.
    Es wird ein Teil der Erkrankten mit Placebo behandelt und ein Teil mit dem zu testenden Medikament. Am liebsten doppelt blind, will heißen, erst nach Abschluß weiß sowohl Arzt als auch Patient was eingenommen wurde. Die einzige Ausnahme bilden tests an Krebspatienten, dort kommen Placebos nicht zum Einsatz. Aber ob ein MS Patient, ALS Patient ect. es deshalb leichter hat?

  • Ja, aber so viel ich weiß und hoffe, wissen die Patienten worauf sie sich einlassen und es darf keine Notsituation ausgenutzt werden, oder?
    Dass da bei der Pharmaindustrie viel passiert, was die Öffentlichkeit nicht weiß ist mir leider auch klar.


    Mit ging es aber auch nicht um die Testphase 2, sondern Menschen als Versuchsobjekte von Anfang an.

  • Wo fängt eine Notsituation an? Ein ALS Patient z.B. wird früher oder später ohne Beatmung ersticken. Sie werden über neue Medikamente aufgeklärt, z.B. das sie das Problem aufhalten, bremsen können, aber halt auch das es sein kann das sie ein Jahr lang oder länger ein Placebo einnehmen, ein anderer Patient hat das Glück das Medikament zu erhalten und mit Glück hilft es tatsächlich. Da fängt das grübeln an, jeder der Patienten sagt bei den selteneren Krankheiten zu Studien ja um die Krankheit aufzuhalten, aber nur ein Teil wird ein evtl. wirkendes bekommen. Bis zur freigabe nach Phase 2 werden noch Jahre vergehen.
    Menschenversuche ohne vorhergehende Tierversuche und Tests an gesunden Probanden gibt es in Deutschland soweit ich weiß nicht.

  • Mit Notsituation meinte ich, dass sich Menschen für ein paar Dollar oder Pfund oder Euro als Versuchskaninchen missbrauchen lassen und dadurch vielleicht erst krank werden, nicht die Patienten, die erkrankt sind und so verzweifelt, dass sie verständlicherweise versuchen, alles mögliche zu tun, um geheilt zu werden.

  • Das habe ich schon verstanden, es ist mir halt nur ein anliegen, das jeder ab und an mal darüber nachdenkt, was für einen Preis, sowohl Mensch als auch Tier für jedes einzelne Medikament bezahlen. Da finde ich die, die als Gesunde ja als erste die Medikamente in Deutschland testen, um mögliche Nebenwirkungen zu finden und die Geld dafür bekommen noch das geringste übel. Das testen an Drogenabhängingen, was du angesprochen hast ist ja recht sinnfrei, die Wirkung und Nebenwirkung ist da kaum feststellbar und findet in Deutschland nicht statt. Die gesunden Probanden werden wirklich gründlich getestet und ständig untersucht.

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