Angesichts der regelmäßigen Beobachtungen von Auftrieb bei unseren Axolotln möchte ich hier meine grundsätzlichen Überlegungen dazu zur Diskussion stellen.
Es gibt eine Art von Auftrieb, in der ich noch nie ein Problem gesehen habe.
Das beginnt bereits wenige Stunden nach dem Schlüpfen der Flusen aus ihren Eiern. Sie schwimmen dann immer wieder mal mit hektisch anmutenden Schwanzbewegungen schräg aufwärts, und sobald die Schwimmbewegung aufhört, sinken sie durch den natürlichen Abtrieb ihres Körpergewichts relativ rasch wieder zu Boden.
Im Laufe der folgenden Tage zeigt sich eine Art Übungseffekt. Die Larven schwimmen bis zur Wasseroberfläche, schnappen sich dort ein Maul voll Luft und hängen dann, je nachdem wie viel Luft sie erwischt haben, mit viel Auftrieb unter der Oberfläche oder schweben mal sehr langsam oder etwas schneller wieder abwärts. Nach einigen weiteren Tagen ist das System perfektioniert: Sie schnappen in größeren Abständen nach Luft, spucken oft direkt danach einen Teil davon wieder aus und dosieren beides so, dass sie anschließend "schwerelos" waagerecht im Wasser schweben und mit minimalem Kraftaufwand im gesamten Wasservolumen gemütlich herumschwimmen können. Solange sie noch keine tragfähigen Beine besitzen, leben sie praktisch wie Fische (deren Schwimmblasen übrigens von Biologen als eine evolutionäre Spezialentwicklung aus den allerersten Wirbeltierlungen angesehen werden).
Mein Bauchgefühl sagt mir, dass bis zum nächsten Luftschnappen viel zuviel Zeit vergeht, als dass sie dauernd vom Sauerstoffgehalt der geschluckten Luft profitieren könnten. Also vermute ich, dass die energiesparende Auftriebsregulation der eigentliche biologische Grund für das Luftschnappen ist.
Das gilt auch für meine adulten Tiere. Obwohl ich regelmäßig 2 m vom Aquarium entfernt stundenlang am Schreibtisch sitze, vergehen oft Wochen, bis ich mal wieder einen der drei Uris beim Luftschnappen beobachten kann. Sie haben aber immer eine gewisse Luftmenge im Körper / in ihren rudimentären Lungen. Das merkt man in den Situationen, in denen sie sich erschrecken (kommt z. B. gelegentlich bei Annäherungen des Mulmsaugers vor). Sie stoßen dann beim Flüchten eine oder mehrere Luftblasen aus. Beim Laufen (wenig Grip auf dem Boden) und beim Dauerschwimmen (mit waagerechtem Körper) merkt man, dass sie auch als Bodenbewohner ziemlich gut austariert sind.
Es scheint noch eine ganz andere Art von Auftrieb zu geben, die ich bei meinen Tieren noch nie beobachten konnte, die aber hier im Forum immer wieder beschrieben wird.
Wenn ein Axolotl mit einem in die Höhe gehobenen Hinterteil nach oben treibt, muss hinter seinem Körperschwerpunkt, also im Darmbereich, eine genügend große Gasmenge angesammelt sein, um diesen Auftrieb zu erzeugen.
Aufgrund des relativ zarten Körperbaus kann man keinem Axolotl beim Ausscheiden dieser Darmgase helfen, er muss das ganz alleine bewerkstelligen. Gelingt ihm das nicht, könnte die Ursache in Verdauungsstörungen bis hin zum Parasitenbefall liegen. Das wäre dann medizinisch abzuklären, um ggf. eine Ernährungsumstellung vornehmen oder eine medikamentöse Behandlung einleiten zu können.
Mich würde u. A. interessieren, welche diesbezüglichen Beobachtungenn Ihr an Euren Flusen gemacht habt.