Guppys mit Hefepilz?

  • Hi,


    ich war bei der Christina mit meinen Lotls, weil sie krank waren. Es sind 7 Lotlmännchen, alle haben Hefepilz und eine Zusatzinfektion mit Bakterien auf der Haut. Das Axobecken musste komplett ausgeräumt werden und die Tiere wurden mit Methylenblau und zusätzlich mit schwarzen Tee gebadet. Vorher war mein Nachwuchs die ganze Zeit immer top fit und hatte nichts.


    Ich mache mir große Sorgen, dass es aus meinen Guppybecken gekommen ist, weil es auch zeitgleich mit dem Verfüttern hinhauen würde. Denn heute sehe ich wieder, dass ein Guppy eine weißen Rand um die Flosse hat und sich am Boden scheuert. Vorher war nichts zu sehen und die Molche haben es trotzdem bekommen. Die Guppys könnte ich so nicht mehr für eine Zucht behalten.


    In dem Becken sind ebenfalls noch europäische Süßwassergarnelen. Die sehen gut aus und da sollten auch welche vom Nachwuchs verfüttert werden. Woran sieht man ob Garnelen mit Pilz oder Bakterien befallen sind. Könnte ich diese noch für die Molche verweden.


    Ebenfalls wohnen dort 4 Posthornschnecken?


    Vielleicht hat jemand eine Idee wie ich das Problem mit den Futtertieren in den Griff bekommen könnte, wenn man so nichts sieht. Das Becken könnte ich neu machen und desinfizieren. Aber wie sieht es mit Behandlung der Tiere aus. Ich möchte nicht, dass sich alle Molche wieder mit diesem hartnäckigen Pilz anstecken.


    Liebe Grüße Miriam :konf:

    2 Mal editiert, zuletzt von Undine ()

  • Hallo Miriam,


    wenn Du sicher gehen willst, würde ich Dir EsHa2000 empfehlen.


    Ansonsten auch Methylenblau oder Malachitgrün, auch wie bei den Lotl etwas Salz, und Tee geht natürlich auch.


    Aber ziemlich sicher kannst Du eigentlich nur mit dem Erstgenannten sein. Es gibt auch ein zoologisches Medikament mit dem Wirkstoff Tetracyclinhydrochlorid (der Name fällt mir gerade nicht ein) welches sich in vitro als äußerst wirksam erwiesen hat und schon einige Jahre auf dem Markt ist.


    Viel Erfolg.

    Viele Grüße, Hartmut


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  • Hi Hartmut,


    Esha 2000, vertragen Garnelen nicht. http://www.garnelenkrankheiten.de/medikamente.html


    Denen scheint es auch sehr gut zu gehen, deswegen möchte ich sie nicht belasten. Zudem denke ich, dass ich die Fische, wenn ich sie mit Esha 2000 behandele auch nicht mehr verfüttern kann.


    Ich habe jetzt das Becken angesalzen und werde es beobachten.


    Liebe Grüße von Miriam

    Einmal editiert, zuletzt von Undine ()

  • Hallo Miriam,


    Das hört sich sehr nach dieser Pünkchtenkrankheit an bei deinen Fischen. Das hatte ich auch, meine Fischen habe erst einen weißen rand um die flosse bekommen und dan solche kleinen Pünkchten auf dem rest des körpers, ich hatte es mit einem Medikament aus dem zoofachhandel probiert, da sagten die mir aber das ich die fische dan nicht mehr verfüttern darf wenn ich das vor hätte.


    Wenn du mehr über das medikament wissen willst dan schreib mir doch mal ne pn und ich such die flasche raus wegen dem namen.


    Leider sind alle meine Fische gestorben :(


    ganz Liebe grüße,
    Mandy


    P.S. Als das meine fische hatten waren noch keine Axos bei mir, ich kann das eh nicht mit fischer verfüttern :(

    Wer keine Tiere liebt, kann auch keine Menschen lieben !!!


    Einmal editiert, zuletzt von Mandy018 ()

  • Zitat

    Original von Hartmut
    Es gibt auch ein zoologisches Medikament mit dem Wirkstoff Tetracyclinhydrochlorid (der Name fällt mir gerade nicht ein) welches sich in vitro als äußerst wirksam erwiesen hat und schon einige Jahre auf dem Markt ist.


    Tetracyclin ist ein Antibiotikum und wirkt daher nur gegen Bakterien - nicht gegen Pilze!


    Deswegen im Zweifelsfalle: Tupferprobe/Hautabstrich machen und in ein mikrobiologisches Labor schicken (oder zu jemadem gehen, der die entsprechenden Untersuchungsmöglichkeiten hat ;)). Erst wenn man weiß, was ein Erreger es ist, kann man gezielt behandeln.
    Für Tee und Salzbäder spielt das keine Rolle, da die so gut wie keine Nebenwirkungen haben und unspezifisch auch auf Pilze wirken. Bei den Farbstoffen ist es auch so, dass sie tendentiell sowohl gegen Pilze als auch gegen Bakterien wirken.


    Aber wenn das nicht reicht, sollte man lieber etwas Geld in die Diagnostik stecken als u. U. tagelang mit einem unpassenden Medikament zu behandeln.

  • Hallo Miriam,


    Zitat

    Original von Undine
    Woran sieht man ob Garnelen mit Pilz oder Bakterien befallen sind. Könnte ich diese noch für die Molche verweden.


    Man muß zwischen "besiedelt" und "infiziert" unterscheiden.


    Ein Beispiel: 2/3 aller Menschen sind mit dem potentiell krankmachenden Hefepilz Candida albicans besiedelt. D. h. sie tragen den Pilz auf den Schleimhäuten, man kann ihn nachweisen, aber diese Menschen sind kerngesund. Diese Menschen sind "besiedelt", der Pilz gehört bei ihnen zur normalen Flora und man kann und sollte nichts dagegen tun.


    Bei wenigen Menschen vermehrt sich der Pilz aber übermäßig stark (zum Beispiel wenn die Bakterien nach einer Antibiotika-Therapie geschwächt sind und die Pilze mehr "Platz" zum Wachsen haben). Dann tauchen Krankheitssymptome auf, man spricht von einer Infektion und dann muß auch behandelt werden. Man bekommt den Pilz durch die Behandlung aber meist nicht komplett weg, sondern reduziert ihn nur so weit, dass das körpereigene Abwehrsystem ihn im Schach halten kann.


    Deine Futtertiere können also durchaus besiedelt sein, ohne dass sie irgendwelche Krankheitssymptome zeigen - das kannst Du von außen nicht sehen! Theoretisch können sich die Lotln also an gesunden Futtertieren anstecken. Ich würde aber davon ausgehen, dass ein gesunder Lottl geringe Mengen Pilz selber erfolgreich abwehrt - Hefepilze sitzen ja auch auf Deiner Haut und Schimmelpilzsporen sind in der Luft. Man kann Lottl also nicht komplett von Pilzen abschotten.


    Wichtig ist aber, die Pilzmenge möglichst gering zu halten - also gute Beckenhygiene, regelmäßige Wasserwechsel und bei Problemen würde ich die komplette Beckeneinrichtung gründlich abkochen. Gerade in Filtern können Pilze ggfs. richtige Rasen bilden - auf mikroskopischem Level, sehen kannst u die nicht.


    Wenn Du die Futtertiere in Verdacht hast, würde ich sicherheitshalber auf Pellets und Regenwürmer umsteigen - zumindest für einige Monate. In der Zeit Deine Futtertiere gut beobachten und auf pingelige Beckenhygiene achten.


    Liebe Grüße, Ilsebilse

  • Hallo Ilsebilse,


    "... alle haben Hefepilz und eine Zusatzinfektion mit Bakterien auf der Haut." (s. 1. Zeile) ;)


    "... und die Tiere wurden mit Methylenblau und zusätzlich mit schwarzen Tee gebadet."


    Mal ernsthaft. Könntest Du diese Untersuchungen nicht auch für uns machen - mit Forumsrabatt :D ?

    Viele Grüße, Hartmut


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  • Hallo Hartmut,


    die Gemischtinfektion habe ich wohl wahrgenommen ;) - und natürlich macht Tetracyclin gegen Bakterien Sinn - solange die nicht resistent sind. Aber allgemein sollte man festhalten, dass bei einen Pilzinfektionen Antibiotika nix bringen.


    Interessehalber würde ich Eure Proben sogar umsonst anlegen und untersuchen :D - Kontakt per PN. Ich hatte auch schon mit Christina darüber gesprochen. Aus wissenschaftlicher Sicht wäre es für durchaus spannend eine Sammlung klinischer Isolate zu bekommen.... das muß ich aber mit meinem Chef besprechen bevor ich das hier pauschal anbiete.


    Ein Labor, dass ansonsten sicher nicht schlecht wäre, ist das Institut für Mikrobiologie der Tierärztlichen Hochschule Hannover. Die untersuchen routinemäßig Proben aus Kliniken und Praxen und haben zumindest Erfahrung mit Erregern bei Fischen (und auch jemanden der fit in Pilzdiagnostik ist). Ich würde aber vorher nachfragen, wie es mit Einsendungen von Proben von Privatpersonen ist. Einige Infos gibt es
    hier
    Ute Siesenop ist für die Fische zuständig (das kommt den Lottl temperaturmäßig am nächsten - wichtig für die Anzucht der Erreger) und auch sehr fit mit Pilzen - ggfs. anrufen und fragen.


    Liebe Grüße, Ilsebilse

    Einmal editiert, zuletzt von Ilsebilse ()

  • Hallo Ilse,


    das wäre natürlich Super, besser als kostenlos geht es ja nicht ;) Hoffentlich erstickst Du dann nicht in Arbeit. Bin überhaupt sehr erfreut, dass Du als Fachtierärztin für Mikrobiologie hier in letzter Zeit so aktiv bist. :sup:

    Viele Grüße, Hartmut


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