Freilaufender Rottweiler - was tun?

  • Hallo Ihr Lieben,


    ich bin in keinem Hundeforum angemeldet, da ich aber weiß, daß es hier auch Hundefreunde gibt, möchte ich Euch gerne um Eure Meinung fragen...


    Es gibt in der Parallelstraße einen Rottweiler, der mittlerweile ein- bis eineinhalb Jahre alt sein müßte. Ich habe wirklich nichts gegen Rottweiler, im Gegenteil.


    Was mir aber Bauchschmerzen bereitet ist, daß dieser Hund generell ohne Leine unterwegs ist und minimum 30 - 50 Meter vor dem Herrchen läuft. Die Körperhaltung des Hundes ist alles andere als ruhig und gelassen. Es findet auch keinerlei Kommunikation statt, so daß man eine Bindung zwischen den Beiden feststellen könnte.


    Desweiteren wollte er auf den kleinen Hund meiner Nachbarin los, da war er ohne Aufsicht. Was vermieden werden konnte, weil ihr wiederum ein anderer Nachbar zur Hilfe kam.


    Nun habe ich 2 Kinder (6 + 8 Jahre alt) und zwei Hunde. Und ich möchte es in keinerlei Hinsicht auf eine Konfrontation mit dem Rottweiler ankommen lassen. Meine 8 jährige Tochter und ihre Freundin sind mit der Hündin gerne spazieren gelaufen, was ich nun natürlich unterbinde. Auch aus der Tatsache heraus das die Hündin 4 kg wiegt und der Rotti mit Sicherheit 50. Was aber nur zweitrangig eine Rolle spielt.


    Selbst hoffe ich darauf, das ich ihn sehe, bevor er uns sieht und scanne sozusagen die Gegend wenn wir dort durchlaufen.


    Der Besitzer ist ein sehr selbstbewusster Mensch mit kleinem Unternehmen, der einen Rottweiler hat, damit er nen Rottweiler hat. Wenn man versteht was ich meine. Es gibt einige Menschen, die Angst vor diesem Hund haben, aber nichts tun trauen, weil der Besitzer der ist, der er ist.


    Nun wäre mein Plan gewesen, zuerst mit diesem Menschen zu sprechen, natürlich nicht angreifend oder vorwurfsvoll. Wobei ich mir davon eigentlich verspreche auf taube Ohren zu stoßen, wenn ich nicht gleich belächelt werde.


    Habt ihr irgendwelche Tips oder Ratschläge, wie man hier am besten vor gehen kann?


    Danke und liebe Grüße Julia

    Es geht nicht darum, ob sie denken oder sprechen können,
    es geht einzig und allein darum, ob sie leiden können.
    (Jeremy Bentham)

  • Ich selbst liebe große Hunde. Und auch ich lasse unsere Hunde gerne ohne Leine laufen - allerdings würde ich das niemals dort so handhaben, wo andere Menschen oder Tiere sich befinden... also Wohngegenden.


    Bei uns sind die Felder weit einsehbar. Sehe ich ein Tier oder Menschen, kommen die Hunde direkt an die Leine.
    Ich weiß um die Beißkraft beider Hunde.


    Selbst wenn sie noch nie gebissen haben, sind es Tiere, die durchaus mal so reagieren können, dass der Mensch es nicht einschätzen kann.
    (Bedrohung, Schmerzen usw.)


    Wenn dieser Mensch einen Rotti hält, nur um einen Rotti zu halten... und du davon ausgehst, dass du auf taube Ohren stößt, würde ich ihn nicht ansprechen. Denn danach bleibt dir noch der Schritt der Anzeige und dann wüsste er auch, woher das kommt ;) Manche Menschen sind danach nicht sehr - sagen wir mal "freundlich".


    Ich bin zwar kein Freund von Anzeigen und bevorzuge das Gespräch - aber ich wiege auch ab, was in dem Moment dann am effektivsten und für mich am sichersten ist.


    Wir haben die Leinenpflicht ja nicht grundlos und in Wohngebieten stimme ich damit ganz und gar überein.


    Edit: Würden die Hunde hier im Feld über 40 - 50 m von uns entfernt laufen, müssten wir damit rechnen, dass sie abgeschossen werden - ganz legal.

    LG die Dany

  • Mist, ich dachte mir schon, daß da kein Weg dran vorbei führt. :(


    Dany ich teile Deine Einstellung und dabei sollte die Größe des Hundes keine Rolle spielen. Auch ein kleiner, ewig keifender Rüde hat mich schon in Schweißausbrüche versetzt, weil er lauthals auf meinen Rüden zu rannte und dabei hatte ich keine Angst um meinen, sondern um den fremden Hund. Diesen konnte ich aber in die Flucht jagen, bevor die Hunde Kontakt aufnehmen konnten.


    Schade, daß sich manche Menschen ihrer Verantwortung nicht bewußt sind. Aber hier geht es ja wirklich um die Sicherheit... :(

    Danke Euch und liebe Grüße Julia

    Es geht nicht darum, ob sie denken oder sprechen können,
    es geht einzig und allein darum, ob sie leiden können.
    (Jeremy Bentham)

  • Hi,


    wir hatten hier Anfangs auch mit einem Nachbarhund einige Schwierigkeiten. Er ist über mehrere Zäune gegangen und dann von hinten auf unser Grundstück gekommen. Frag mich bitte nicht nach der Rasse. Irgendetwas mit "Bull" im Namen und er steht auch auf der Liste der "gefährlichen" Hunde. Glücklicher Weise war er aber recht lieb und hat den Schwanz eingekniffen, als ich ihn das erste Mal angebrüllt habe. Er hat mir einen schönen Haufen auf den Rasen gesetzt und auch gebuddelt. X(


    Aber wir haben auch Katzen und die hatten Panik vor dem Hund.


    Zwei Mal wurde er zu seinem Halter zurückgebracht. Beim Zweiten Mal drohten wir, ihn im Tierheim abzuliefern, da er ja streunt. Das kann sicherlich teuer werden. Beim zuständigen Ordnungsamt habe ich mich dann auch mal erkundigt, wie man weiter Verfahren könnte. Sie rieten mir, eine Anzeige zu erstatten, was glücklicher Weise nicht nötig war, da die Halter nach unserer Drohung dann doch den Hund lieber im Haus hielten, als den ganzen Tag draußen im Garten. Und den Zaun haben sie auch höher gemacht, so dass der Garten jetzt Ausbruchsicher ist.


    Ich würde auf jeden Fall mal mit ihm reden. Was soll er Dir schon tun. Wenn er danach unfreundlich ist, wäre mir persönlich das völlig egal. Vor allem wenn er auf einen freunlichen Hinweis, den Hund doch an die Leine zu nehmen, nicht reagiert. Dann kann man immer noch den nächsten Schritt machen. Und wenn er schon nicht auf Dich und ein freundliches Wort reagiert, dann sollte er mit den Konsequenzen leben, die das Ordnungsamt ihm auferlegt. :rolleyes:

    LG Ines ;)


    Wo immer sich eine Katze niederlässt, wird sich das Glück einfinden. (Sir Stanley Spencer)

  • Hallöchen,
    ich würde vielleicht auch versuchen mit dem Herrn in Ruhe zu sprechen und ihm sagen das du Angst um deine Kinder, deine Hund und um dich hast. Du kannst ihn auch auf die Leinenpflicht vor allem für Listenhunde hinweisen.


    Wenn es nichts nutzt würde ich auch Ordnungsamt bzw. wenn der Hund mal wieder alleine unterwegs ist die Polizei rufen. Wenn du denen erklärst dass du Angst um die Kinder in der Nachbarschaft hast werden die schnell vor Ort sein.
    Gruß
    Martina

  • Ich würde da auch erstmal das Gespräch suchen und dabei auf deine Kinder verweisen.
    z.B. das die Angst haben müssen umgerannt zu werden oder sowas.
    Stößt du auf taube Ohren hilft nur das Veterinäramt. Und das würde ich dann schnell machen.

    Liebe Grüße Steffi und ihr kleiner Zoo:

  • Hallo,

    Wenn dieser Mensch einen Rotti hält, nur um einen Rotti zu halten... und du davon ausgehst, dass du auf taube Ohren stößt, würde ich ihn nicht ansprechen. Denn danach bleibt dir noch der Schritt der Anzeige und dann wüsste er auch, woher das kommt ;) Manche Menschen sind danach nicht sehr - sagen wir mal "freundlich".

    Du kennst den Herrn und ich würde mich auf das verlassen, was mir mein BAuch sagt. Wenn der Bauch sagt, dass ein Gespräch ohnehin nix bringt, dann würde ich in dem Fall auch tatsächlich zur anonymen Anzeige raten. Ich hab meine Erfahrungen mit "nicht freundlichen Nachbarn" - letztendlich bin ich umgezogen aus Angst um meine Tochter und mich.

    Liebe Grüße,
    Becky

  • Hi


    Ich habe 15 Jahre im Verein Begleithunde und Schutzhundesport gemacht , den Ausbilderschein bestanden und 2 Jahre mit Problemhunden ( Herrchen ) trainiert .


    Zu Deiner Geschichte fällt mir nur eins ein ....Melden.


    Es muss nicht immer zuerst etwas passieren ...um zu handeln.

    Liebe Grüßle Petra.P


    " Leben ist das, was dir passiert, während du fleißig ganz andere Pläne verkündest ." JOHN LENNON

  • Ja das war auch mein erster Gedanke, denn wenn erst was passiert ist, ärgert man sich, daß man nicht früher schon was gemacht hat.


    Da ich ja ans gute im Menschen glaube, habe ich immer auf die Vernunft des Halters gehofft. Letztes Jahr war der Hund ja noch klein. Und ehrlicherweise dachte ich auch, ich würde die Situation vielleicht falsch einschätzen oder über reagieren.


    Aber allein in 3 anliegenden Häusern, wohnen 9 Hunde, wovon 7 wirklich groß sind. Da nimmt man Rücksicht aufeinander. Geht sich aus dem Weg, oder lässt die Hunde die sich nicht verstehen an der Leine.


    Dass man nem 50 jährigen Mann erklären muß, daß ein Rottweiler auf unüberschaubaren Wegen in die Nähe des Halters gehört, kann doch keine Unwissenheit sein. ?(


    Ob Listenhund oder nicht, ich möchte keinen Ärger mit ihm haben. Und ich möchte auch nicht meine Kinder immer drauf hinweisen müssen, daß uns dort der Rottweiler begegnen könnte, wenn wir mit Hunden und Rädern unterwegs sind. Bin ja nicht die einzige, der die Situation unangenehm ist...


    Danke für die zahlreichen Antworten... :kiss:


    Liebe Grüße Julia


    PS: Petra, Du wärst meine Frau gewesen, mit meinem kroatischen, autojagenden Straßenhund. Schade dass Du so weit weg wohnst und nicht mehr trainierst. 8)

    Es geht nicht darum, ob sie denken oder sprechen können,
    es geht einzig und allein darum, ob sie leiden können.
    (Jeremy Bentham)

  • Kann sein das ich mich da gewaltig irre, aber gilt im öffentlichen Raum nicht allgemein eine Leinenpflicht von Hunden?

    Schöne Grüße von Sabine, Loki und Thor (alias No.1 und No.2)

  • Dieses Leinenpflichtzeugs ist meines Wissens nach eine Kommunale Sache und ist daher höchst unterschiedlich.

    ...Only well-made things can endure time....

  • Hallo Julia


    Nachdem der Frühling so ziemlich alle Hundehalter zum Gassi gehen rausgelockt hat , ist mir Dein Nachbar mit seinem Rotti eingefallen.


    Nimmt er ihn jetzt an die Leine...hat sich da was getan ? oder musst Du immer noch bangen ?

    Liebe Grüßle Petra.P


    " Leben ist das, was dir passiert, während du fleißig ganz andere Pläne verkündest ." JOHN LENNON

  • Hi Petra,


    nein, ich bange nicht mehr. Was aber hauptsächlich daran liegt, das wir die letzten Monate mit Unterstützung der Trainerin sehr viel über Hundepsychologie und Kommunikation gelernt haben. Hundebegegnungen sind im Gruppentraining ein Schwerpunkt. Natürlich habe ich auch privat einige Begegnungen mit Freigängern gehabt. Erst gestern bog ein Fahrrad in hohem Tempo um die Ecke, Hund neben dran ohne Leine. Mann sieht uns, wird hektisch bremst ab, Hund nicht. Also blieb ich am Wegesrand stehen, setzte meine Hunde hin um dem anderen zu vermitteln, wir hier - du dort - alles gut. Hund blieb stehen, Herrchen kam hinterher, nahm Hund mit, lächelte erleichtert und bedankte sich.
    Die intensivste Begegnung war eine Schäferhündin die Sam zeigen wollte wo es lang geht, sich auf ihn stürzte und ihn biss. Auch diese Situation konnte ich lösen in dem ich die Hunde sofort auseinander riss und die Schäferhündin so schnell da hin schickte, wo sie her kam, wie sie auftauchte. Funktioniert prima, weil meine Hunde gelernt haben, in solchen Situationen hinter mir zu bleiben.


    Ich bin der Meinung das man mit dem eigenen Verhalten jeden Hund beeinflussen kann.


    So stehe ich der Sache also ruhig und gelassen gegenüber. Seit meinem Post hier, habe ich den Hund seltsamerweise nie wieder gesehen und ich laufe 2 x am Tag dort vorbei. Allerdings gibt es mehrere Hundehalter die auch nicht erfreut über die Situation waren.


    Wenn ich ihn sehen sollte, egal ob vom Auto aus oder zu Fuß, ohne Leine - werde ich sofort zum Telefon greifen, das habe ich mir damals versprochen und das gilt auch heute noch. Definitiv.

    Nachdem der Frühling so ziemlich alle Hundehalter zum Gassi gehen rausgelockt hat

    Ja ein seltsames Phänomen, gell? Ich frage mich was die im Winter oder bei Regen mit den Hunden machen? :konf:


    Danke der Nachfrage und liebe Grüße Julia

    Es geht nicht darum, ob sie denken oder sprechen können,
    es geht einzig und allein darum, ob sie leiden können.
    (Jeremy Bentham)

  • Bei uns müssen derlei Hunde im öffentlichen Raum an der Leine geführt werden. In Wien ist überdies Beißkorbpflicht. Und zwar grad mal egal, wie groß der Hund ist. Selbst kleinste Racker müssen einen tragen.


    Wir haben ´ne Deutsche Dogge, wohnen ein Stückchen ausserhalb Wiens und gehen am Feld spazieren. Die ist da ohne Leine. Kommt wer, nehmen wir sie an selbige. Nicht jeder ist frei von Angst. Und Rücksicht gehört genommen.


    Ich weiß nu auch, dass der Thread schon "paar Tage alt ist" - was mich wundert ist, dass niemand zB zu einem anonymen Brief an den Hundehalter geraten hat. Einfach mal was geschrieben, in einen Umschlag und bei dem eingeworfen. Sieht man dann ja, ob der den Hund dann an der Leine führt oder nicht.


    Ansonsten gleiche Empfehlung: anzeigen/aufzeigen. Dort, wo´s je nach Landstrich hingehört. Und zwar völlig unabhängig davon, welcher Klasse nun ein Hund angehört.

  • Danke für die Rückmeldung Julia...bist ja schon echt prima drauf mit dem Umgang "fremder" Hunde :D . Zwei streitende große Hunde zu trennen....Respekt.


    Aber auch Deine Hunde zeigen tollen gehorsam :thumbup: sitz machen wenn ein anderer Hund auf sie zukommt , die vertrauen Dir , find ich toll.


    Weiterhin toi , toi , toi , beim Gassi gehen . LG Petra

    Liebe Grüßle Petra.P


    " Leben ist das, was dir passiert, während du fleißig ganz andere Pläne verkündest ." JOHN LENNON

  • Lach.... Sam hat lediglich eine Schulterhöhe von 47 oder 49 cm (muss ich mal wieder messen ) und ist somit kein großer Hund. Wenn man verinnerlicht hat, das beißen lediglich eine verschärfte Art der Kommunikation ist und nicht gleich aggressiv bedeutet, ist das easy. Ich hatte ja Glück und konnte ja gleich eingreifen. Man muß einfach entschlossen auftreten. Und ich hatte ja keine Wahl, denn ich habe die letzten Monate damit verbracht, meinen Hunden beizubringen, das ich hier alles regle, nur so hat Sam das Auto jagen und Menschen verbellen gelassen. Was wäre ich für ein Boss wenn ich ihn das hätte regeln lassen?


    Die wissen einfach, daß ich um ein "Sitz" nicht verhandle, das muß. Außerdem ist es auch eine gute Übergangshandlung, dem Hund zu zeigen was "wir" jetzt tun und ihn nicht stehen und selbst entscheiden zu lassen.


    Sam ging lange Zeit nach vorne, hat aber mittlerweile begriffen, daß ich das nicht dulde. Er geht nur deshalb nach hinten, um mir zu sagen, okay - mach du das.
    Ich denke Bonny hat einfach nur die Hosen voll und geht deshalb hinter mich. ^^


    Auch wenn das nun wieder ein bischen crazy klingt, glaube ich das Du verstehst was ich meine. Deshalb macht mir auch der Rotti kein Kopfzerbrechen mehr. :whistling: ^^


    Danke Dir. :knuddel


    Liebe Grüße Julia

    Es geht nicht darum, ob sie denken oder sprechen können,
    es geht einzig und allein darum, ob sie leiden können.
    (Jeremy Bentham)

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