Erfolgreiche Nachzucht von Ambystoma tigrinum

Hallo liebe Leutchen,

seit gestern befinde ich mich in anderen Sphären, mir ist tatsächlich die Nachzucht von A. tigrinum geglückt.
Von dieser Art gab es seit Jahrzehnten praktisch keine echten Nachzuchten.

Am 11.3. balzten die Männchen sehr heftig und seit 13.3. laichen die Weibchen.
Ergebnisse können so aussehen:
(Ein Klick auf die Bilder macht sie deutlich größer!)

Ich bin stolz und glücklich, denn die Eier scheinen befruchtet zu sein und die Zellteilung beginnt.
Wenn jetzt noch die Aufzucht gelingt, wie sie soll, werden aus diesen schleimigen Haufen hoffentlich mal so schöne Tiere wie einer der möglichen Väter:

Viele Grüße
Mario

Hallo und dankeschön!

Ich habe lediglich folgendes getan/vorbereitet:

Sie hatten eine Überwinterung bei (2)-3-5°C und einen komplett dunklen Kellerraum.
Bei etwa 6°C haben sich die Männchen ausgegraben. Das war am 26.2. Glücklicherweise war auch diese Nacht, der Beginn der Wanderungen unserer heimischen Amphibien bei etwa 8°C und Regen draussen.
Das Aquarium (100x40x40 mit 15cm Wasserstand) war schon draussen und gefüllt mit Eichenlaub, Ästen, feinen Zweigen, Wasserpest und einer Korkinsel. Die Wassertemperatur war auch bei etwa 7°C also habe ich die Männchen hinein geworfen.
Die folgenden Nächte waren recht kalt (bis -4°C) und das Aquarium ist teilweise bis in den Nachmittag zugefroren gewesen. Anfang März wurde das Wetter ja viel besser, 7°C nachts und 15°C am Tag waren ja perfekt um die Weibchen auch ins Wasser zu werfen. Also durften diese am 11.3. zu den Männchen.
Bereits in der folgenden Nacht konnte ich sehen, wie die Männchen die beiden Weibchen durch das ganze Becken schoben, sie balzten also

In der Nacht des 12.3. war schon wieder alles ruhig und keiner dachte mehr an die Balz, ich war schon fast traurig!
Als ich gestern in das Becken schaute, entdeckte ich dann aber tatsächlich zwei kleine Laichklumpen. Bis heute Abend wurden etwa 150 Eier gelegt, diese aber nur nachts, nur in Klumpen und nur an Holz (vor allem dünnste Zweige), künstliche Laichhilfen (Streifen aus Gefrierbeuteln) wurden, ebenso wie die Wasserpest gänzlich vermieden.

Grüße
Mario

Dankeschön weiterhin!

Nein, Becky, die Aufzucht läuft wie bei Axolotln auch. Tigersalamander sind nur etwas bissiger als Axolotl.
Erfahrungen aus der Aufzucht gibt es am ehesten durch Ambystoma mavortium als engste Verwandte oder die Aufzucht gesammelter Eier (bzw. das Sammeln von Tieren auf dem Weg zu den Laichgewässern und deren "Nachzucht").

Grüße
Mario

Das Aquarium steht auf der Terrasse hinter einer Tuja-Hecke.
Morgens (zur Zeit von 7.30-8.30) für 1 Stunde gibt es direktes Sonenlicht, sonst steht es im Schatten.

Grüße
Mario

Hallo Daniela,

die Gattung Ambystoma gilt im Allgemeinen als kaum/schwer züchtbar.
Ausnahmen sind neotene/pädomorphe Tiere, die sich, wiee der Axolotl, kaum mehr von natürlichem Rhythmus oder Einflüssen leiten lassen.

Alle anderen Arten haben die Halter große Probleme regelmäßig für Nachwuchs zu sorgen.
Die Gattung scheint sehr komplexe Ansprüche an ihre Umgebung zu stellen. An die Winterruhe werden große Maßstäbe gelegt, sie muss meist recht lange und sehr kalt sein, ausserdem mögen einige Arten (vor allem maculatum und laterale) sehr niedrige Temperaturen im Wasser (unter 6°C).
Dazu spielt die Beleuchtung, je nach Jahreszeit, eine Rolle, dazu der Ernährungszustand der Tiere (wohl deutlich mehr als bei anderen Tieren), der jährliche Temperaturverlauf, sowie andere Faktoren, die teilweise noch nicht einmal bekannt sind.

Die Gattung wird noch eine Weile ein Rätsel bleiben. Wenn das Zusammenspiel nicht stimmt, gibt es eben keine Paarungsstimmung.
Ich hatte insofern Glück, dass meine Tiere aus der "nähe" von Chicago, Illinois kommen und einen weitestgehend gleichen Rhythmus haben wie wir in Deutschland.

Wenn es mir nächstes Jahr wieder gelingt, am besten noch mit weiteren Arten, habe ich wohl ein vernünftiges Prinzip gefunden!

Grüße
Mario