Zusammenfassung Behandlungen (auch Pilzbehdlg), Probenentnahmen sowie Desinfektion

  • Hallöle,
    da immer mal wieder die Frage aufkommt, wie man Würmer nachweisen kann, habe ich mir erlaubt, hier ein paar Hinweise einzustellen.
    Würmer und Wurmeier kann man auch bei aquaristischen Tieren in eiern Kotprobe nachweisen. Dafür setzt man die Tiere am besten solange in ein separates Gefäß bis sie abgekotet haben. Das werden sie auch meist bei normaler Fütterung recht flott tun, da die unbekannte Umgebung Stress für die Tiere ist.
    Diese Kotprobe sammelt man mit einer Pinzette oder einem Sauger in ein möglichst steriles (also ausgekocht) kleines Gefäß. Ansonsten gibt es Gefäße auch in der Apotheke ;) . Feucht ist sie bei Axolotl ja eh, aber ein paar wenge Wassertropfen schaden auch nicht und verhindern das Austrockennen während des Versandes. Am sichersten sind Sammelproben, welche aber nicht immer möglich sind, da die Kotproben frisch sein müssen. Bei Einzelproben besteht die Gefahr Wurmeier zu übersehen.


    Diese Kotprbe deckelt man gut zu und verklebt sie, damit nichts auslaufen kann.
    Dann ab in die Post und zu Exomed: http://www.exomed.de/?cat=kontakt


    Eine aktuelle Preisliste findet man hier: http://www.exomed.de/?cat=preise
    Wie man sieht kostet eine Kotprobe 12,75 Euro.
    Das kann so manchem Tier eine längere Quarantäne ersparen und Würmer schneller behandeln lassen. Die Exomed darf leider keine Medikamente verschicken. Diese gibt es dann im Bedarfsfall bei Tierarzt, welcher über eine genaue Diagnose sehr dankbar ist.


    Liebe Grüße von Christina


    PS zu Exomed kann man auch verstorbene Tier schicken und sich Klarheit über die Todesursache holen.

  • Behandlung von Haut- und Kiemenpilz bei Axolotl


    Wenn man sich sicher ist, das ein Pilzbefall vorliegt, kann man dies leicht selber therapieren. In Zeifelsfall Bilder einstellen!


    Wie sieht ein Pilz aus?
    Hautpilz stellt sich als weißliche Auflagerung dar. Die Oberfläche ist an dieser Stelle nicht glatt, sondern rau (nicht mit glänzenden Iridophoren verwechseln) und schleimig. Farbe meist weißlich-grau. Die Oberfläche sieht unregelmäßig aus und manchmal stehen Pilzsporen wie Härchen von der Oberfläche ab. Pilzherde sind meist rund oder oval und regelmäßig. Ein Belag lässt sich auch meist abstreifen oder zumindestens Teile davon.
    Kiemenpilze stellen sich entweder als „behaarte“ Kügelchen oder weißliche Ablagerungen in den Kiemenhärchen dar. Teile dieses Kiemenpilzes lässt sich auch abstreifen. Die Kiemenhärchen darunter sind meist angegriffen und sterben ab oder bluten.


    Therapie:
    Salztherapie
    Für eine Pilztherapie kann Salz verwendet werden (NaCl). Am besten geeignet ist jodfreies Salz ohne Zusätze wie Verklumpungsmittel. Ich selber habe die besten Erfahrungen mit ganz einfachen Geschirrspülmaschinesalz gemacht. Dies ist ein hochreines Solesalz aus dem Bergwerk ohne irgendwelche Zusätze (sonst würden die teuren Maschinen kaputt gehen)


    Bei einer Pilzerkrankung funktioniert am besten eine Kombination aus einem Salzintensivbad und einem Salzdauerbad.


    Salz-Intensivbad: Hierfür setzt man das erkrankte Tier für 15 – 20 Minuten in ein Behältnis (Eimer oder Schüssel) wobei den Wasser pro Liter ein Teelöffel Salz zugeführt wird.
    Bitte nicht länger und auch nicht bei größeren offenen Wunden anwenden! Das Bad täglich neu ansetzen. Pilzsporen gehen in das Wasser bzw lösen sich ab. Ein Pilzbefall sieht in diesem Bad auch oftmals zuerst schlimmer aus (durch abschilfernde Hautfetzen oder blutige Stellen). Nach zwei drei Bädern muss es aber besser werden und es darf nichts mehr bluten.



    Salzdauerbad: Für ein Dauerbad wird dem 8-10 Liter Wasser ein Teelöffel Salz zugeführt. Diese Behandlung sollte in einem Extra Quarantänebecken oder Box ohne Bodengrund und Einrichtung zur besseren Wirkung durchgeführt werden. Das Dauerbad führt man noch mindestens 5 Tage nach Abklingen der äußeren Anzeichen eines Pilzes durch. Die Wassertemperatur sollte der normalen Haltung angeglichen werden da Pilze auch in kühleren Temperaturen wachsen.


    Wichtig: Mit dieser Methode muss ein Pilzbefall innerhalb einer Woche behoben sein. Sind nach dieser Zeit immer noch Hautbeläge zu erkennen oder verschlechtert sich der Allgemeinzustand des Tieres, ist ein Tierarztgang unumgänglich! Es kann sich dann um eine Mischinfektion aus Pilz und Bakterien handeln, die einer anderen Therapie z. B. auch mit Antibiotika bedarf.


    Anmerkung
    Das das Salz den Geruchssinn der Tiere beeinträchtigt, wollen sie meist während der Therapie nicht fressen! Das Futter schmeckt halt ekelig mit Salz. Axolotl sind ja Süßwassertiere ;)
    Adulte Tiere oder Tiere größer 15 cm, können durchaus die Therapiezeit ohne Futter auskommen. Jungtiere sollte man zwischendurch in einen Eimer mit klarem Wasser setzen (für ein zwei Stunden und hierin füttern) dann schmeckt es auch. Jungtiere unter 10 cm sollten schon jeden Tag fressen. Größere Tiere könne auch tageweise Futterpausen einlegen.


    Falls Fragen zu Pilzerkrankungen vorliegen, könnt ihr dies ruhig im Krankheitsthread posten. Lieber einmal zu viel gefragt als einmal zu wenig!!


    Liebe Grüße von Christina

  • Hallo allerseits,


    da die Fragen ja häufiger aufkommen, hier ein paar Infos zu Tupfern, Abstrichen, wie man sie nimmt und was man damit macht (ohne Anspruch auf Vollständigkeit ;) :(


    Was sind Tupferproben/Abstriche?


    Im Prinzip handelt es sich bei beiden um das Gleiche: Mit einem Wattetupfer oder Schaumstoffspatel werden Proben von der Haut oder von Körperöffnungen genommen. Dabei soll Material (Schleimhaut, Mikroorganismen etc.) auf das saugfähige Material übergehen, um es später untersuchen zu können. Werden Proben von der Haut genommen, spricht man meist von Abstrichen - das bezieht sich auf eine größere Fläche. "Tupfer" bezieht sich meist auf eine kleinere Fläche. Beides ist aber eigentlich dasselbe und die Befriffe werden synonym gebraucht.


    Wofür macht man das?


    Tupfer/Abstriche dienen bei Axolotln meist dazu, dass Material auf Mikroorganismen (Bakterien, Pilze, aber auch Parasiten wie z. B. Flagellaten) zu untersuchen. Was genau damit passiert, hängt von dem Ort der Probenentnahme ab (z. B. Haut bei bakteriellen Belägen = bakterielle und mykologische Untersuchung, Kloakentupfer bei Verdacht auf Darminfektionen= bakterielle Untersuchung und Parasiten), aber auch von den vorhandenen Symptomen (z. B. Kloakenvorfall = Verdacht auf Flagellaten = Kloakentupfer = mikroskopische Untersuchung auf Flagellaten). Welche Lokalisation beprobt werden sollte und welche Untersuchungen gemacht werden sollten, erzählt einem entweder der Tierarzt oder man informiert sich vorher beim Diagnostiklabor (oder ev. im Forum).


    Kann ich das selber machen oder muß ich dafür zum Tierarzt?


    Ganz klar vorne weg: Ist ein Tier ernsthaft krank, sollte es immer einem Tierarzt vorgestellt werden, der dann auch die Probe nehmen sollte. Dies ist immer die optimale Situation und besonders, wenn ein amphibienkundiger Tierarzt erreichbar ist, ist dies die beste Lösung. Denn der Tierarzt kann dann anhand der Symptome auch gleich entscheiden, welche Proben genommen werden müssen und welche Untersuchungen notwendig sind. Aber auch ein Tierarzt, der kein Amphibien-Spezialist ist, kann problemlos Tupferproben nehmen - das Vorgehen ist nicht sehr anders als bei Kühen, Schafen, Schweine, Hunden, Katzen, Vögeln.... Der große Vorteil dabei ist immer, dass ein Tierarzt dass Tier "live" beurteilen kann.
    Möchte oder kann man aus irgendeinem Grund die Probe nicht vom Tierarzt nehmen lassen, kann man sie auch selber nehmen. Günstig ist es natürlich immer, wenn man schon einmal gesehen hat, wie das geht. Im Zweifelsfalle sollte man auch immer vorher mit dem Diagnostiklabor absprechen, wie und wo die Probe genommen werden sollte und welches Transportmedium genommen werden sollte - dazu unten mehr.
    Egal wer die Probe nimmt - für das untersuchende Labor sind folgende Angaben essentiell: Halter/Tierarzt, Tierart (Haltungstemperatur), Symptome, gewünschte Untersuchung. Immer Adresse/Telefonnummer/email für Rückfragen (und Mitteilung des Ergebnisses) angeben! Bei bakteriellen Untersuchungen sollte man auch immer einen Resistenztest mit anfordern: Das kostet zwar Geld, gibt einem aber zusätzlich zur Diagnose, welche Erreger vorhanden sind, Aussage darüber, welche Antibiotika gegen den Erreger wirksam sind. Da die Antibiotikaresistenz in vitro (im Reagenzglas - bzw. auf künstlichen Nährböden) gestestet wird, sind die Ergebnisse immer auch im Zusammenhang mit den klinischen Symptomen und dem Behandlungserfolg zu sehen. Wirkt ein Antibiotikum in vitro, die Behandlung schlägt aber beim Tier nach mehreren Tagen nicht an, sollte man wechseln. Andersherum kann es aber auch sein, dass ein Antibiotikum im Resistenztest nicht wirkt, es dem Tier aber besser geht: Dann bleibt man bei der Therapie. Trotz dieser Rest"unsicherheit" sind Resistenztests sehr wichtig: Schlägt eine Behandlung nicht an, kann man gezielt ein anderes Antibiotikum einsetzen. Und das ist nach Resistenztest immer sicherer, als "auf den blauen Dunst hin" das Antibiotikum zu wechseln.
    WICHTIG:
    1) Wenn eine Probe zur Untersuchung und Resistenztest eingeschickt wird, muß man mit der Behandlung nicht auf das Ergebniss warten - i. A. ist es sinnvoll, die Behandlung mit einem Mittel zu beginnen, dass nach Erfahrung wirksam ist und möglichst wenig Nebenwirkungen hat.
    2) Wurde mit der Behandlung begonnen, BEVOR die Probe genommen wurde, kann es sein, dass die krankheitsverursachenden Keime im Labor nicht wachsen - auf dem Tier aber weiter Probleme machen. Auch die Ergebnisse der Resistenztests sind dann unsicher.
    DAHER: Am besten Probe nehmen, einschicken und dann am selben Tag auf Verdacht mit der Therapie beginnen. Das mag wie Geldverschwendung klingen - hat sich aber bewährt!
    Will der Tierarzt keine Probe nehmen, ruhig darauf bestehen - zahlen tut das eh der Patientenbesitzer (bei Menschen ist das anders, da zahlt erstmal der Arzt und muß sich das Geld von der Krankenkasse wiederholen - das ist komplizierter....)

    Was brauche ich dafür?


    1) Einen sterilen Tupfer.
    2) Ein steriles Probengefäß.
    3) Das passende Transportmedium.


    Steril muß alles deswegen sein, weil überall Mikroorganismen sind (an den Fingern, in der Luft...), uns ja aber nur die Mikroorganismen in der Probe interessieren. Das gilt in allen Fällen für alle Proben.


    Das Transportmedium dient dazu, dass die krankheitserregenden Mikroorganismen den Transport ins Labor unbeschadet überstehen - wenn sie unterwegs sterben, kann man sie nicht anzüchten, nicht nachweisen und keinen Resistenztest machen.
    Das einfachste Transportmedium ist sterile, isotone Kochsalzlösung - für bestimmte Keime braucht man aber spezielle Transportmedien. Am besten bespricht man das mit dem Labor (oder läßt den Tierarzt entscheiden).
    Tupfer, Probengefäß und Transportmedium kann man sich selber "bauen", ohne Zugang zu einem Labor ist es aber meist einfacher, sich fertige Kombinationen in der Apotheke zu kaufen. Tierärzte haben i. A. fertige Kombinationen vorrätig.


    Wie geht das?


    Das Prinzip ist denkbar einfach: Ein Watte-/Schaumstofftupfer wird mit leichtem Druck über die betroffene Stelle gerollt/gestrichen. Dabei sollte genug Druck ausgeübt werden, um auch Material von der Haut auf den Tupfer zu bringen, aber natürlich nicht so viel Druck, dass es dem Tier weh tut/man Verletzungen verursacht. Bei Kloakentupfer wird ein angefeuchteter (!) Tupfer vorsichtig in die Kloake eingeführt (einige mm reichen meist) und dort vorsichtig hin und her bewegt (drehen, streichen). Genauso kann man zur Probennahme bei der Maulhöhle etc. vorgehen.


    Was kostet das?


    Eine bakterielle Untersuchung kostet meist 20-30 €, kann auch teurer werden. Einzelne Tupfer bekommt man für ein paar Euros - wenn Apotheken sie einzeln verkaufen.
    Immer im Einzelfall beim Tierarzt/Apotheke/Labor nachfragen - die Kosten können vorher kalkuliert werden, man muß also keine bösen Überraschungen fürchten.


    So, ich hoffe, ich konnte die häufigsten Fragen beantworten.


    Viele Grüße, Ilse

  • Tja, dann (dank Serverausfall) noch einmal das Ganze.


    Wann/ in welchen Fällen ist es angebracht den Lotl in den Kühlschrank zu setzen?
    Bei Verdacht auf bzw. bei diagnostizierten Infektionen, Kloakenvorfällen oder Ähnlichen (wird meist im Einzelfall entschieden) sowie bei Schmerzen des Tieres (äußern sich z.B. durch einen durchgedrückten Rücken (Bananenstellung)) wird der Lotl in den Kühlschrank verlegt. Im Kühlschrank vermindert sich, durch die niedrige Temp. , der Stoffwechsel des Tieres so das sich Krankheiten u.U. nicht so schnell ausbreiten können. Außerdem kann die Temp. die Schmerzen lindern und das Tier entspannt sich etwas.


    Wie sollten die Temperaturen sein?
    Ein handelsüblicher Kühlschrank sollte 7 Grad erreichen können und das ist auch für Lotl kein Problem. In den Fällen in denen man einen Lotl in den Kühlschrank packt, ist jedes Grad weniger als im Becken schon von Vorteil.


    Wie lange kann/ soll der Lotl darin bleiben?
    Je nach Behandlung.


    Wie groß sollte sein gefäß sein?
    Ich füll immer das Gemüsefach mit gut 3 Liter Wasser. Es wird ja eh täglich gewechselt. Ob das Gefäß einen Deckel hat oder nicht ist wurscht :D .


    Wie häufig das Wasser gewechselt werden?
    täglich.


    Tiere im Kühlschrank fressen übrigens nicht mehr ganz so viel/schnell wie normal. Der Stoffwechsel is ja auch niedriger.


    LG Jan

    Einmal editiert, zuletzt von Jan Hummel ()

  • Bei Salzbädern bitte unbedingt daran denken, daß das Salz erst einmal aufgelöst werden muß :!:


    ... in etwas warmem Wasser bis dieses klar geworden ist. Je wärmer das Wasser - je schneller löst es sich auf. Dann mit kaltem Wasser auffüllen, dabei beachten, daß es auch wirklich ganz abgekühlt ist sonst muten wir dem schon erkrankten Tier noch mehr Stress zu. Besser noch stehen lassen oder im Kühlschrank abkühlen - das geht schneller. Testen mit den Fingern bringt nichts, wenn schon, dann ein Termometer rein und ablesen :thumbup:

  • Desinfektionsmittel Axolotlaqurium und Zubehör:


    Becken (ohne Pflanzen):


    H2O2 Wasserstoffperoxid:
    H2O2 gibt es als 30 % Lösung in jeder Apotheke. Vorsicht. Die konzentrierte Lösung entfärbt alles und ist stark reizend. Nicht mit Schleimhäuten in Berührung bringen! Handschuhe anziehen! Nicht in die Augen kommen lassen.
    Eine 3% Lösung 5 Stunden einwirken lassen. H2O2 gibt es als 30 % Lösung. Diese dann runterverdünnen oder in 3 % in der Apotheke kaufen. Ansonsten ein Teil 30 % H2O2 auf 9 Teile Wasser. Handschuhe anziehen und ev Schutzbrille. Die Desinfektion kann man so gut in einem Aquarium mit unzugänglichen Stellen durchführen. Wasserstoffperoxid zerfällt dann in Wasser und Sauerstoff. Die Zerfallsprodukte sind ungiftig. Dennoch danach gut wässern.


    Einrichtung:


    Alkohole:
    Ethanol 70 % oder Isopropanol (60 %) kann man an allen festen Bereichen anwenden (Becken ohne Wasser) Höhlen oder sonstige Einrichtung. Auch geeignet für Schlüche oder Kescher.
    Vollständig Einsprühen oder abwischen und verflüchtigen lassen. Alkohole wirken aber nicht bei allen Bakterien oder Mycoplasmen.


    Erhitzen:
    Sofern die Geräte oder Einrichtungsgegenstände dazu geeignet sind, werden Krankheitserreger sicher durch Auskochen oder Abbacken abgetötet. Hierfür sollten 200 °C für eine Stunde eingehalten werden. Man kann auf die Hälfte reduzieren, wenn 0,5 % Soda zugegeben wird.

    Desinfektion von Mattenfiltern
    Mattenfilter lassen sich gut in der Spülmaschine (Topfprogramm) oder Waschmaschine (über 60°C) mit Zugabe von Oxyclean (Sauerstoffbleiche) desinfizieren. Spülmaschine und Waschmaschine vorher leer laufen lassen und nach der Behandlung Filter sehr gut ausspülen.


    Desinfektion von Wasserpflanzen
    Pflanzen für 5 Minuten in einer hellrosa farbenden Kaliumpermanganatlösung Konzentration 10 mg/Liter oder Aluanlösung wässern. Kaliumpermanganat zerfällt zu Sauerstoff und Braunstein (MnO2), der als brauner Niederschlag ausfällt. Dies kann Einrichtungsgegenstände färben.
    Alaundosierung ist ein Teelöffel Alaun in 5 Liter Wasser. Alaun gibt es in der Apotheke. Alaun tötet Schnecken ab!


    Desinfektion mittels Methylenblau
    Methylenblau wird bei Einzeller oder auch bei bestimmten Pilzen eingesetzt. Konzentration bei leichtem Befall 1 Gramm auf 1000 Liter Wasser. Posthornschnecken überleben die Behandlung ohne Schaden. Bei Apfelschnecken liegen keine Erfahrungen vor. Methylenblau färbt alles blau. Handschuhe anziehen.


    Schnecken:
    Posthornschnecken vertragen Methylenblaubäder. Ansonsten kann man sie auch in Salz baden. Dies aber über längere Zeit und die Tiere dabei gut beobachten. Bei starkem bakteriellen Befall im Becken sollte man über eine Abtötung der Schnecken nachdenken. Eine sichere Schneckenbehandlung gibt es nicht.


    Chytridpilzbehandlung Becken:
    siehe gesonderte Infos zu Bd/Bs

  • Wann ist eine Sektion sinnvoll?


    1) Grundsätzlich bei plötzlichen Todesfällen unklarer Ursache.
    Ein Beispiel: Einer meiner Lottl war am Montag sehr ruhig, blaß und hing (für sie untypisch) ganztägig in den Wasserpflanzen. Reagierte aber auf Reize. Keinerlei Anzeichen für eine Infektion oder Verletzung. Dienstag morgen das gleiche Bild. Als ich Dienstag abend mit Abstrichbesteck und Baytril nach Hause kam, war das Tier tot. Alle anderen Tiere waren völlig unauffällig und gesund, farßen gut. Wasserwerte waren in Ordnung. Das verendete Tiere zeigte außer Gelbfärbung keine äußerlichen Auffälligkeiten.


    2) Bei Bestandsproblemen.
    Sind mehrere Tiere erkrankt, ist eine Sektion auch dann sinnvoll, wenn bereits Abstriche eingechickt wurden, da es bei ABstrichen durchaus passieren kann, das bestimmte Erreger nicht erreicht werden (Bsp.: Mykobacterien, Chytridpilz). Nicht-infektiöse Ursachen (z. B. Vergiftungen) können zudem nicht über Abstriche erfasst werden. Die Diagnose ist sehr wichtig für die Behandlung der verbliebenen Tiere!

    Wie gehe ich vor?


    1) Sicherstellen, dass das Tier tot ist: Aus dem Becken nehemn, in einer Schüssel mit frichem Wasser setzten. Auf den Rücken drehen. Ev. auch herausnehmen und das Maul untersuchen/öffnen. Zeigt das Tier keinerlei Reaktionen, bleibt auf dem Rücken liegen und das Maul bleibt offen stehen, ist es tot. Tote Tiere haben i. A. auch sehr helle Kiemen. Zur Sicherheit sollte man das Tier auf den Rücken gedreht im Becken lassen, während man weitere Vorbereitungen (s. u.) trifft. Verändert ein Tier auf dem Rücken im Laufe einer halben Stunde seine Stellung nicht, ist es tot.


    2) Das Tier in einen Gefrierbeutel o. ä. Plastiktüte geben, fest verschliessen, in den Kühlschrank legen.


    3) Auftragszettel für Exomed o. a. ausfüllen. Wenn möglich, Tupperdose in geeigneter Größe raussuchen oder besorgen. Wenn möglich, Kühlakkus vorbereiten.


    4) Das Tier samt Tütenumhüllung in die Tupperdose tun, die Tupperdose vollständig mit saugfähigem Material (Küchenrolle, Klopapier) auspolstern.


    5) Karton zum Verschicken besorgen. Wenn man keinen zu Hause hat, bekommt man bei der Post Versandpäckchen (Größe S reicht normalerweise).


    6) Den Versandkarton etwas polstern (saugfähiges Material), Tupperdose und wenn vorhanden Kühlakkus rein, alle freien Räume auspolstern. Auftragszettel (möglichts in Klarsichthülle) oben drauf, verschliessen.


    7) Päckchen an geeignetes Labor schicken.


    Wohin soll ich das Tier schicken? Wie teuer ist die Sektion?


    In Deutschland kann ich Exomed empfehlen, es geht aber prinzipiell jedes pathologisch arbeitende Labor, dass sich mit Amphibien gut (!!!) auskennt. Die Kosten liegen je nach Aufwand bei um 50 € (es kann auch mehr sein, ggfs. telefonisch nachfragen).

    Warum Tupper und Polstern?


    Es ist höchst unschön, wenn die Plastiktüte nicht dicht ist und Flüssigkeit austritt. Tupper reciht meist, saugfähiges Material nimmt ggfs. die Flüssigkeit auf. Versiffte Auftragszettel sind wirklich ekelig (ich kenne das aus der Diagnostik selber), daher in eine Klarsichtfolie stecken.

    Warum Kühlakkus?


    Die Kühlung hält den Zersetzungsprozess auf und verbessert die Diagnosemöglichkeiten der Patholgen. Das Tier aber auf gar keinen Fall einfrieren! Einfrieren läßt die Zellen platzen und man hat nur noch Matsch. Damit können Pathologen wenig anfangen und auch der mikrobiologische Befund ist verfälscht. Nicht alle Keime überstehen das Einfrieren!
    Bis zur Fahrt zur Post das Tier im Kühlschrank lassen.


    Wann kommt der Befund?


    Der vollständige Befund inkl. Mikrobiologie und Histologie dauert ca. eine Woche. Man kann die Ergebnisse der Sektion schon vorher erfragen, aber ev. läßt sich erst nach Mikrobiologie und Histologie eine genaue Diagnose mitteilen. Sind weitere Tiere erkrankt, lohnt sich die telefonische Nachfrage.


    Was bringt mir der Befund?


    Gewißheit über die Todesursache und damit die Grundlage für das weitere Vorgehen mit den verbliebenen Tieren. Im Beispiel oben (plötzlicher Todesfall) wurde eine lymphatische Leukämie, also ein bösartiger Tumor, der mehrere Organe betraf, diagnostiziert. Das bedeutete (a) ich hätte dem Tier mit keiner Therapie helfen können (gut für mein Gewissen) und (b) es handelt sich nicht um eine Erkrankung, die auf die restlichen Tiere übergehen könnte. Also muß ich mir um die anderen Tiere keine Sorgen machen. Dafür haben sich die Kosten und der Aufwand wirklich gelohnt!


    Ich hoffe, diese Zusammenstellung hilft dem einen oder anderen weiter,


    LG Ilse

  • Unten stehendes Zitat hat mich zum Nachdenken angeregt und zeigt, daß es auch mal ein Fehler sein kann ein Tier mit Belag vor der Abklärung im Kühlschrank unterzubringen.


    Die Ichthyobodo necator sind bei Fischen normalerweise Schwächeparasiten. Gesunden Tieren sollten sie nicht so viel machen aber schon mal Hauttrübungen. Man kann sie behandeln, muss aber hier auf Kühlung verzichten weil sich die Geißeltierchen unter 10 Grad in eine Cystenform verkrümeln. Also Temperatur nicht unter 10 Grad und für Deinen Lotl nicht über 20 Grad.

    Den genauen Wortlaut findet Ihr hier zum nachlesen in Christinas Beitrag 22

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