Das folgende hat jetzt nur am Rande was mit den Tieren aus diesem Thread zu tun.....aber irgendwie doch(wenn`s klappt)
Nebenher läuft noch eine andere Zuchtbemühung die ich eigentlich schon seit fast 20 Jahren plane um mir eine Frage zu beantworten,die mir bisher auch kein noch so erfahrener Züchter beantworten konnte,bisher aufgrund der fehlenden Bausteine aber nie ausführen konnte.
Sollte es aber funktionieren wie ich es erhoffe könnte das Ergebnis aber eine Erweiterung meiner aktuell laufenden Zuchtprojekte sein(also erst in einigen Jahren ),allerdings wird dann erstmal eine andere,ganz bestimmte Verpaarung vorgenommen.
Es geht um die dritte der im Aquarium häufig vertretenen Xiphophorus-Arten,nämlich um Schwertträger(X.helleri)
Die gibt es ja auch in den tollsten Farben aber mein Ziel ist es den so ziemlich "UNbuntesten" Schwertträger EVER herauszuzüchten.
Habe mich dafür für einen Stamm Koi-Schwertträger(Rot/Weiße Tiere) entschieden da bei denen im Nachwuchs hin und wieder Tiere fallen die keinerlei rote Färbung ausprägen und sich so "ausfärben":
Als erstes interessiert mich die Frage ob rein farblose Tiere,untereinander verpaart,auch wieder rein farblosen Nachwuchs hervorbringen oder ob wieder Koi-Schwertträger im Nachwuchs fallen.
Tauchen in der weiteren Zucht keine Koi im Nachwuchs auf hätte ich Schritt 1 geschafft und hätte einen Stamm der keinerlei Rotfärbung vererbt.
Gescheitert ist das Projekt bisher aber immer daran dass zwar gelegentlich "Graue" im Nachwuchs der Koi Schwertträger fielen,es aber immer ausnahmslos Männchen waren.
Grau-Männchen x Koi-Weibchen bringt aber wieder nur Koi mit gelegentlichen "Grauen Mäusen".
Jetzt hat sich aber ENDLICH ein Weibchen im Nachwuchs entwickelt und ich bin auf den ersten Wurf aus der Verpaarung Grau x Grau gespannt.
Und was will ich dann mit diesen grauen Mäusen(falls es sauber vererbt)anfangen?
Nun,zum einen eignet sich eine Linie,die keinerlei störenden Farbmerkmale vererbt,wunderbar als Einkreuzungspartner zur Blutauffrischung anderer Zuchtlinien,die man sich farblich nicht "versauen" möchte.
Somit könnte ich dann zB. irgendwann einmal,wenn meine Papageienplatys fertig und sauber durchgezüchtet sind,diese Farbkombo auch auf die Schwertträger sauber "übertragen".
Da das aber noch in ferner Zukunft ist versuche ich erst etwas anderes um endlich eine Antwort auf meine Frage zu kriegen die mir bisher niemand beantworten konnte.
Wie ich ja schon beschrieben habe kann man eigentlich alle Farbmerkmale theoretisch unter den Arten ganz nach Lust und Laune austauschen aber ich habe mich immer gefragt warum es keine Blutherz-Schwertträger gibt?
Nun,das wird wahrscheinlich daran liegen dass es das einzige Farbmerkmal beim Platy ist das anders als die anderen gonosomal über das Y-Chromosom vererbt wird,nur männliche Platys prägen das Blutherz aus,beim Platy gibt es also Y- und X-Chromosomen.
Beim Schwertträger läuft das mit den Geschlechtern aber anders,sie haben nicht diese geschlechtsbestimmenden Gonosomen(Y + X),bei ihnen sind die geschlechtsbestimmenden Gene auf mehrere Chromosomen verteilt und die Menge der vererbten Gensequenzen bestimmt ob es ein Männchen wird oder nicht,sie haben also keine Gonosomen im eigentlichen Sinne.
Schon faszinierend dass zwei verwandte Arten,bei denen die Geschlechtsbestimmung so unterschiedlich abläuft ,trotzdem fruchtbare Nachkommen zeugen können.
Tja und da möchte ich halt mal ganz ohne möglicherweise störende Farbmerkmale sehen wie sich ein Y-gebundenes Farbmerkmal im Erbgut einer Art verhält die das ganze anders regelt und wie sich das im Phänotyp der F1 und F2 sichtbar macht.
Gruß
Dirk