Gedanken vor der Anschaffung

  • Hallo.
    Möchte mir einen Axolotl anschaffen.
    Bin jetzt seid einem halben Jahr gedanklich damit beschäftigt.
    Becken ist 1m x 1m , 40cm hoch.
    Da ich seid 30 Jahren Molche halte, bin Ich nicht ganz so neu in der Thematik, würde aber gerne auf die kompetenten Erfahrungen
    von Euch zurück greifen.
    Haltungsparameter bezüglich Temperatur, Fütterung, Filter habe ich in eurem informativen Forum prima nachlesen können.
    Ich habe die Erfahrung gemacht, das Becken ohne Bodengrund, primär eine bessere Wasserqualität garantieren.
    Der Einsatz bestimmter Kaltwasserpflanzen optimiert diese noch ganz erheblich.
    Meine Frage:
    Ist der Einsatz von Bodengrund in der Axolotl Haltung für die artgerechte Haltung dieser Tiere zwingend erforderlich oder dient er nur der visuellen Verschönerung des Beckens ?
    Zum Schluss noch ein kleines Lob für dieses Forum.
    Informativ und der Umgang ist sehr respektvoll und freundlich.
    Gruss Horst

  • Also ich denke hier wären drei Aspekte zu sehen.
    1.
    Für mich läuft ein Becken stabiler mit Bodengrund, da sich hier die Bakterien für ein stabiles Beckenökosystem ansiedeln.
    2. Ist der Glasboden nicht so gut zu reinigen. Es bildet sich ein bakterieller Schmierfilm auf dem Boden, der gesundheitliche Probleme verursachen kann. Daher werden ja auch die Quarantänebox täglich ausgewischt.
    3. Die Tiere laichen an den Pflanzen ab. Ohne Bodengrund wirst du schlecht die Pflanzen befestigen können.


    Gefällt dir nun aber partout kein Kies, könntest du ja auch eine Bodrn-Hmf installieren.

    Liebe Grüße :kiss:

  • Hallo.
    Gute Argumente, die abgewägt werden müssen.
    Punkt zwei vermeide ich durch regelmäßige Wartung.
    Ich habe vor, nur ein Tier zu halten.
    Diese Frage wird ja hier auch im Forum unterschiedlich bewertet.
    Ich bin ein Fan von Mooskugeln und Hornkraut.
    Ich habe mich entschieden, einen Bodenbesatz zu benutzen.
    Morgen kommt das neue Becken und dann lasse ich es erst mal einlaufen.
    Wie schon geschrieben, werden die Haltungs Parameter hier zielorientiert beschrieben.
    Werde weiter mit lesen und mich bei Fragen melden.
    Vielen Dank für deine kompetente Antwort.
    MfG Horst

  • Jeder entscheidet ja für sich wie er die Tiere hält, wir geben hier nur Ratschläge aus Erfahrungen und fundierten Wissen heraus.


    Von einer Einzelhaltung raten wir auch eher ab. Auch wenn man es den Tieren nicht zutraut, so zeigen sie dennoch in Einzelhaltung Verhaltensauffälligkeiten. Man kann ihr natürliches Verhalten doch auch viel besser in einer Gruppenhaltung beobachten. ;) Wer ist schon gern allein :konf:
    Daher mindestens 2 Tiere.

    Liebe Grüße :kiss:

  • Interessante Aussage. Auf Grund meiner Recherchen , gibt es keine wissenschaftlich, dokumentierten Aussagen, das Schwanzlurche in natürlichen Habitaten , in Gruppen zusammen leben.
    Vielmehr werden sie dort als Einzelgänger definiert, die nur zur Paarungszeit , die Nähe anderer Tiere, bezüglich der Fortpflanzung , suchen.
    Bin jetzt etwas überrascht.
    Gruß Horst

  • Nunja, wir haben hier ja alle etwas Zeit uns mit den Tieren zu beschäftigen und ich muss sagen, auch die zeigen Sozialverhalten. Ist natürlich von Tier zu Tier verschieden, aber es gibt viele Tiere die sich lieber eng in eine Höhle quetsche als allein zu sein.
    Als ich mal mein Tier allein halten musste, ist er nur noch die Scheibe auf und ab gelaufen, wie die Tiere im Zoo und als dann wieder ein weiteres Tier hinzu kam hat er sich beruhigt und wurde wieder normal. Viele hier werden dir doch eher ein Sozialverhalten bestätigen.

    Liebe Grüße :kiss:

  • kann mich da definitiv nur anschließen.
    Einzelhaltung finde ich für Lotl in keinster Weise artgerecht.
    Im Gegenteil. Ich habe mehrfach beobachtet, dass sich meine Tiere im Boxenstopp ( Quarantäne), komplett anders verhalten. Sie fressen nicht....und suchen regelrecht die anderen Tiere.
    Sobald sie wieder im Becken sind, wirken sie sofort zufriedener.....suchen sofort die Nähe der Anderen .
    Meine Lotl hocken auch immer in einer Gruppe aufeinander....Fast nie allein.


    Würde dir also dringend, mindestens zu zwei Tieren raten.
    Und natürlich auch zu Bodengrund. Je natürlicher das Becken eingerichtet ist , umso wohler fühlen sich die Tiere. Am besten einen regelrechten Dschungel einpflanzen.....Das lieben sie.


    Hoffe das du unsere Ratschläge beherzigst. ;)

    :kiss: Liebe Grüße, Denise :rolleyes:

  • Hielt meiinen einen Lotl 3 Jahre allein. Seit dem er eine Partnerin (und jetzt eine ganze Truppe) ist er viel mehr aufgeweckter, mehr aktion im Becken, die Lotl freuen sich abends wenn Licht aus ist.


    Habe dadurch eindeutig festgestellt, ich wünsche keinem Axo ein Einzelgängerleben. Es gibt welche Exemplare die müssen, wegen ihrer Agressivität etc. aber dies kann durch grössere Becken vermindert werden. Diese werden meist aber auch alleine gehalten

    - De danske axolotler -


    dänische hobby-Schäferin mit ihren 18 Schafen - :pcwork:




    æ æe ug i æ å - syndejysk muss am Leben bleiben! :thumbup:

    Einmal editiert, zuletzt von sweetyjackie ()

  • Hallo.
    Danke für eure Antworten.
    Einzelhaltung oder nicht, hier kann man viel lernen.
    Wäre das o.k. einen Thread bezüglich der Erfahrungen einer Einzelhaltung zu eröffnen, oder wird das hier nicht so gerne gesehen ?
    Oder gibt es schon so eine Diskussionsebene ?
    MfG Horst

  • Sicher kannst du da einen neuen Thread eröffnen, wenn du in die Suchfunktion Einzelhaltung eingibst gibts auch einige Ergebnisse :)
    Wie du magst.
    Solange du dich an die Forenregeln hältst ist hier niemand wegen etwas böse oder etwas nicht gern gesehen. Das ist hier echt :sup:

    Einmal editiert, zuletzt von Teal'C ()

  • Hallo Horst,


    erstmal möchte ich die in unserem AOF ganz herzlich willkommen heißen und freue mich, dass du dich vor der Anschaffung der Axolotl gründlich informieren möchtest. Selbstverständlich sind auch alle Fragen gestattet, es sollen auch möglichst schnell entsprechende Antworten erfolgen, dazu ist die Community ja auch seinerzeit gegründet worden.
    Letztlich entspricht die Aquarieneinrichtungen in der Regel dem Geschmack des Halters und weniger den tatsächlichen Anforderungen der Schützlinge. Welche Parameter allerdings als wirklich wichtig und unentbehrlich gelten, kannst du auf der Homepage und dem Forum nachlesen, gibt aber weiterhin sehr viel Spielraum für den eigenen Geschmack.
    Dass Aquarien ohne Bodengrund eine primär bessere Wasserqualität bedeuten, kann ich aus meiner Erfahrung heraus nicht ableiten oder bestätigen, da auch der Bodengrund durch die Bereitstellung von Besiedelungsflächen eine nicht unbedeutende Rolle im Erzielen eines gewollten Wassergleichgewichts spielen kann. Ob nun Bodengrund eingesetzt, oder aber der blanke und glatte Glasboden gewählt wird, entscheidet meiner Ansicht nach eher dein Geschmack, allerdings wäre dieses in Punkto Nüchternheit und empfundenen Kühle so absolut nicht meines, zumal der Bodengrund neben dem Aquarienfilter und sämtlichen weiteren Oberflächen ja tatsächlich auch noch die Aufgabe der Besiedelungsfläche für Bakterien bietet, welche zum erfolgreichen Betreiben eines Aquariums unerlässlich sind.
    Daneben stellt sich selbstverständlich auch die Frage, ob das Aquarium einen gewollten Blickfang und Ort der Entspannung bei der reinen Betrachtung auch für den Halter ergeben soll.
    Ist das der Fall, wird sich in der Regel der Einsatz von Bodengrund und entsprechenden Bepflanzungen aufdrängen, wenn nicht und das Aquarium eher rein funktionell als Behältnis für die Aquarienbewohner gesehen wird, kann darauf sicherlich verzichtet werden. Dieses setzt dann aber meiner Erfahrung nach eine regelmäßigere Kontrolle der Wasserwerte voraus.


    Selbstverständlich können Axolotl auch in einer Einzelhaltung gehalten werden und ob die Ansammlung der Tiere bei Gruppenhaltung rein zufällig ist, da die Tiere nur zufällig die gleichen Vorlieben für die Plätze, Lichtverhältnisse, Strümungen und Unterschlupfe aufweisen, oder aber eher doch auch eine gewisse Nähe zu Artgenossen suchen, wird sich nicht 100%ig klären lassen, allerdings ist schon eindeutig eine Belebung und stärkere Aktivität der Tiere zu erkennen, was ich persönlich auch als Indiz und Argument für die Empfehlung einer Gruppenhaltung sehe, zumindest aber auch dazu tendiere, denjenigen, die auch mehrere Exemplare halten können, dieses auch zu empfehlen.
    Allerdings musst du das nicht so umsetzen und kannst deinen Entscheidungen entsprechend auch eine Einzelhaltung wählen, wie gesagt, würde ich sie aber auch nicht empfehlen.
    Mich würde bei den von dir beschriebenen Aquarienmaßen doch interessieren, warum es nur ein Exemplar sein soll, dann letztlich ist auch die Beobachtung mehrerer Exemplare aufgrund der größeren Aktivität sehr interessant und den Platz haben sie bei dir ja ganz locker. :thumbup:


    Viele Grüße,
    Frank

  • Punkt zwei vermeide ich durch regelmäßige Wartung.
    Ich habe vor, nur ein Tier zu halten.

    Hallo Horst,
    einen Glasboden ohne jeglichen Bodengrund, dem würde ich eher skeptisch gegenüberstehen.
    Aus folgendem Grund.
    Es braucht höchstens 2 - 3 Tage und der Glas-Boden ist zunehmend mit einem Biofilm (Bakterien) überzogen. Genau das, was wir in der Quarantänezeit, die jedes neue Tier ja durchlaufen sollte, aus gutem Grund verhindern mittels täglicher Boxenreinigung. Eben um diesen sich ansetzenden Film zu beseitigen. An den Wänden wäre es nicht das Problem (außer zunehmender Bakterienbelastung) aber auf dem Boden, da unsere Tiere ja auf dem Boden leben und dort ständig drauf herumlaufen. Das kann durchaus bei den Tieren zu entzündeten Zehen führen mit der Zeit. Es gibt Tiere die sind etwas widerstandsfähiger und andere die sehr schnell auf so etwas reagieren. Wo sollen die Bakterien auch hin, ist ja kein Bodengrund vorhanden :) also sitzen sie auf dem Glas...


    Wartung müßte dann in dem Zeitraum so aussehen, daß der Glasboden gereinigt wird. Das hieße ja alle Deko hoch, Pflanzen und Höhlen. Auswischen oder mit einer Gummilippe über den Boden. Ok, und dann? Bakterien sind ja nicht weg wie bei den Quarantäneboxen die komplett gereinigt werden und mit neuem Wasser aufgefüllt. Sie befinden sich dann halt im Wasser und setzen sich kurzfristig wieder auf dem Boden an. Für mich keine Lösung ehrlich gesagt.


    Zusätzlich: die Tiere kackern auf den Boden, das Zeugs verteilt sich weil zerlatscht wird, die Tiere laufen "in dem Dreck" herum, liegen mit dem Bauch drauf, auf die Ausscheidungen wiederum setzen sich noch mehr Bakterien drauf. Gleich absaugen? dann fehlt die Nahrung den Pflanzen. Normal würden die "Bomben" im Bodengrund verschwinden und dort von den Bakterien verwertet werden und Bestandteile als Nahrung für die Pflanzen dienen. Alleine das ruft schon nach Bodengrund. Dieser Teil würde schon komplett fehlen...


    Alleine von diesen Aspekten her, kann ich einem nackten Glasboden nichts abgewinnen ....
    Bei Fischen wäre es nicht das Problem aber bei Tieren die auf dem Boden leben schon.


    Um ein stabil laufendes Becken zu erreichen, gehört neben einem ordentlichen Filter auch der Bodengrund dazu um alles als funktionierende Einheit zu sehen und Stabilität zu erreichen. In der Natur würde das auch nicht mit einem Betonboden funktionieren, die im Boden lebende Besiedelung sorgt letztendlich für ein gutes Wasserklima.

  • Ich habe jetzt nicht alles genau durchgelesen. Zum Thema Einzelhaltung habe ich mich ja schon an anderer Stelle geäußert. Wenn Du keinen Bodengrund möchtest, empfiehlt sich die Bodenmatte.


    Wichtig finde ich, dass auf jeden Fall eine Höhle vorhanden ist, auf diese könnte man ja auch Wasserpflanzen wie z. Bsp. Javafarn aufbinden. Außerdem kann man Wasserpest schwimmen lassen, die möchte eh nicht so gerne eingebuddelt werden und wenn dann noch Moosbälle da sind, ist zumindest ein wenig Natürlichkeit im Becken.

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