Projekt: Mini-Becken für Posthornschnecken

  • Ich wollte schon länger ein keines Nano haben, für europäische Posthornschnecken (Planorbarius corneus) und evtl. ein paar Red Fire Garnelen. Das "Becken" ist ein klassisches "Goldfischglas", also rund mit ca. 8-10l Volumen.
    Es wird alles in sehr kleinem Maßstab sein, ich dachte an 5 Schnecken, eventueller Nachwuchs käme zu den Lotln. Einrichten wollte ich mit einem Rest Axogravel, Javamoos und einem Mini-Einblatt. Füttern würde ich mit Kürbischips und überbrühtem Grünzeug.


    Ein paar Fragen bleiben noch:
    1. Bei Schnecken kann ich doch Echtholz mit rein tun, oder? Ich dachte an eine dekorative Mini-Wurzel, auf die auch Moos aufgebunden werden kann.


    2. Mit oder ohne Filter? Man kann AQs ja auch techniklos betreiben, dann mit wöchentlichen 50%-Wasserwechseln. Mir wäre es auch ganz lieb, wenn keine Kabel und Schläuche an der kleinen Kugel hingen. Andererseits läuft so ein Winzbecken ja auch nicht eben stabil und ich hab Angst, dass mir das umkippt. Falls ich einen Filter nehme, dachte ich an einen keinen Schwammfilter wie diesen, Membranpumpen hab ich noch.


    3. Mit oder ohne Beleuchtung? Muss ich mit LEDs beleuchten oder kann ich auch Tageslicht drankommen lassen, ohne dass gleich Algen explodieren?


    4. Red Fires oder nicht? Können noch ein paar kleine Nelen rein oder wird das dann wirklich zu eng?

    Viele Grüße vom Zwergenaufstand!
    Lisa (160cm), Dreyfuss (17cm), Karfunkel (16,8cm), Wilma (16,5cm), Sputnik (18cm) und im Herzen Casanova († Mai 2015, 18,5cm).


    Und denkt dran, Kinder: Wo die Liebe hinfällt, da wächst kein Gras mehr!

  • Ich hab mir auch mal so ein kleinen Becken aufgebaut. Ich muss aber sagen das ich es drei tage ohen Filter laufen lassen habe und es dann voll mit Algen war und richtig trüb. Kann ich nicht weiter empfelen. Eine Led Lampe reicht. Ich hab das Becken mit Wasserpest und javamoos bepflanzt das wächst ja überall :)
    Willst du die Schnecken so halten oder nur als Futter für die Lotls?

    All you need is Love Skunks :love:

  • Achja und zu den Garnelen wenn du da Posthornschnecken drinne hast die legen ja sehr viele eier die alle 8 tage schlüpfen. Man muss nachher sehr viel absammeln sonst siehst du die Nelen nicht mehr, weil die scheiben mit ganz vielen punkten voll sind

    All you need is Love Skunks :love:

  • Willst du die Schnecken so halten oder nur als Futter für die Lotls?


    Sowohl als auch. ;)


    Es gibt gar nicht wenige Leute, die techniklose Aquarien haben, das muss doch irgendwie gehen?


    Wenne es denn Beleuchtung sein muss, würde ich sowieso nur LEDs nehmen. Noch schöne wäre es halt, ganz ohne auszukommen. Mein Javamoos z.B. habe ich in einem großen Glas mit Wasser auf der Fensterbank, nur regelmäßige Wasserwechsel und es wächst udn gedeiht - ohne Algen.


    Danke schonmal für die Antworten, bin gespannt, was noch so kommt. :)

    Viele Grüße vom Zwergenaufstand!
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  • Hi,
    ich hatte auch schon mal mit dem Gedanken gespielt, aber irgendwie wieder verworfen. Konnte mir nicht vorstellen, dass das so ganz ohne Technik rund laufen kann. Also falls du es ausprobieren solltest, bin ich auf die Ergebnisse und Erfahrungen sehr gespannt. ;)


    Lg

    "Jeder von uns ist Kunst, gezeichnet vom Leben"

  • Also laut Google bin ich bei weitem nicht die erste, die ein technikloses AQ betreiben will. ^^ Ich bin mir nur unsicher über Besatzdichte und die Bio-Stabilität bei so kleinem Volumen.


    Ich hab mich übrigens verschätzt: 6,5l Netto-Volumen hat das Ding. Ich habe es jetzt (vorerst ohne Holz) eingerichtet. Einzige Technik ist ein Blubber, der wird ein paar Stunden am Tag laufen, so vermeide ich die Kahmhaut. :) Den Schlauch sieht man kaum, der Blubber selbst ist hinter Pflanzen versteckt, die Membranpumpe hinter anderen Blumentöpfen. ;) Es steht auf der Fensterbank, braucht also keine extra Beleuchtung. Ich lasse es jetzt erstmal einlaufen und dann sieht man ja, wie es wird.


    Nochmal die Frage an alle: ist Echtholz ok in einem Schneckenglas, aus dem der Nachwuchs ins Lotlbecken zieht?

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  • Also ich hab von jeder Menge Beispielen gelesen, die mit wöchentlichem WW gut gefahren sind. Und das Sauerstoffproblem hab ich mit dem Blubber ja nicht, der wälzt das Wasser genug um.

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  • Hey Lisa,
    zu der Wurzel: Ich habe in beiden Garnelenbecken kleine Wurzeln und die Schnecken ziehen auch regelmäßig um, Probleme gab es noch keine, eine Garantie kann ich aber leider nicht geben. Vielleicht wissen die Spezies mehr darüber, ob Schnecken Einzeller in das Lotlbecken schleppen können und wenn ja, finden sie dort ein Medium, wo sie sich "gut" vermehren und sammeln können? Denn im Lotlbecken ist ja keine Wurzel :konf:


    Garnelen würde ich allerdings in 6,5l glaube ich nicht setzen, das ist schon arg wenig und Versteckmöglichkeiten, Herbstlaub etc. sollten ja auch noch rein.


    Wöchentlicher Wasserwechsel ist top :thumbup: Wenn Du siehst, dass sie Schneckis zu viel Dreck machen, kannst Du ja auch schnell eingreifen.


    Liebe Grüße, Daniela

  • Ich werde das einfach machen mit dem Holz. Einzeller gibt es auch im Lotl-Becken ja sowieso, können sich nur nicht vernünftig vermehren. Das ändert sich ja auch nicht, wenn Holz bei den Schnecks ist. Garnelen lasse ich in dem Mini-Ding auf jeden Fall weg.
    Lasse ich das eigentlich genauso einlaufen wie ein großes, also kein WW bis nach dem Peak? Oder mache ich ab sofort schon wöchentliche WW?
    Und woher krieg ich europäische PHS? :D Im Handel gibt es nur amerikanische... und im Gartenteichbedarf gibt es ab Frühjahr zwar wieder welche, aber das sind osteuropäische Wildfänge, wer weiß, was man sich damit einschleppt? :S

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  • Wenn du nur leicht fütterst, wöchentlich 50% Wasser wechselst und vor allem die Pflanzen auch wachsen, sollte es zu keinen Problemen kommen.


    Falls das Becken nicht an einem Südfenster steht, sollte die natürliche Beleuchtung funktionieren, allerdings kommt an trüben Wintertagen schon sehr wenig Licht an. Für dein Becken wäre eigentlich die neue Test-Klemmlampe von Frank perfekt ;)


    Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich dir sagen, dass sich in einem 12L Becken ohne Probleme gut 30-50 ersachsene Posthornschnecken (die kleine Variante) plus Nachwuchs ohne Probleme so halten lassen, dazu muss dann aber der Ausströmer dauerhaft an sein. Ansonsten kommt es innerhalb von 1-2 Tagen zum Massensterben.
    Bei niedrigem Besatz (wenn du häufiger Tiere umsetzt sowieso) reicht natürlich die stundenweise Belüftung aus.


    Grüße von Mario mit seinen 7 techniklosen Becken :)

  • Also jetzt ist mein Interesse aber auch geweckt!!
    Mario, Du hast 7 techniklose Becken? Was hältst Du in diesen Aquarien und wie groß sind die anderen?
    Da es ja bald schwer sein wird an Apfelschnecken zu kommen spiele ich auch mit diesem Gedanken, mir noch schnell ein 30-40l Nano anzuschaffen :)
    Im Moment ist das einzige Experiment, was ich mich traue, ein Malawiseebecken ohne Heizung im Wohnzimmer!

    Liebe Grüsse,
    Steffi mit Gun & Pump


    Tiere und kleine Kinder sind der Spiegel der Natur!Epikur von Samos


  • Da es ja bald schwer sein wird an Apfelschnecken zu kommen spiele ich auch mit diesem Gedanken, mir noch schnell ein 30-40l Nano anzuschaffen :)


    Hallo,


    du willst hoffentlich nicht Apfelschnecken in einem techniklosen Nanobecken halten, oder? Apfelschnecken brauchen mehr Platz und sind zudem noch wahre Dreckschleudern, ohne Filter auf kleinem Raum wird das wohl eher nichts ;)


    Zu der ursprünglichen Frage:


    Ich hatte mein 10l Nano auch ein halbes Jahr techniklos betrieben. Ich habe Kies und Wasser aus dem eingefahrenen Lotlbecken genommen, eine Wurzel, etwas Moos und Wasserpest. Einmal wöchentlich Wasserwechsel und ein Platz in Fensternähe waren für Posthornschnecken ein kleines Paradies. Nichtmal nen Blubber brauchte ich. Da den Schnecks Nitrit relativ egal ist, und ich zudem auch noch "eingefahrenen" Kies verwendet hatte, konnte ich das Minibecken auch ohne "Einfahrzeit" laufen lassen.


    Mittlerweile steht der Cube mit Filter und Licht im Wohnzimmer, da ich ihn für die Inlandsulawesi Garnelen umgerüstet habe.


    Bezüglich der europäischen PHS: soweit ich es erlebt habe, sind auch die im Handel angebotenen meist Wildfänge, ich würde das ehrlich gesagt schon allein wegen Chytridgefahr nicht riskieren. Hatte auch schon einmal über diese Sorte nachgedacht, aber dann einen Haken dran gemacht, weil es eben nur Wildfänge oder Teichzuchten zu bekommen gab. Ausserdem: die werden doch ziemlich groß, ob das das richtige für 6l ist?


    LG Julia

  • Damit haben sich dann wohl gleich 2 Meiner Fragen erledigt :) Ich hatte bisher erst eine Apfelschnecke in unserem Guppy Becken, die hatte etwa 4cm Gehäusedurchmesser, daher dachte ich, dass man in 40l schon 5-6 Stück halten kann! Über Chytrid habe ich natürlich nachgedacht, da würde ich mich in Zukunft sowieso nur noch auf Privatverkäufer mit entsprechenden Nachweisen und gutem Vertrauensverhältnis einlassen! Auch Pflanzen kaufe ich wohl nur noch im Forum Shop!! Bin ja froh, das ich die bange Zeit gerade hinter mir habe :D
    Welche Schneckis wären denn Deiner Meinung nach geeignet in so einem Becken? Und welche schön anzuschauen? In mein großes Becken möchte ich nämlich keine setzen...
    Und ich hätte ja so gern nochmal Apfelschnecken ....

    Liebe Grüsse,
    Steffi mit Gun & Pump


    Tiere und kleine Kinder sind der Spiegel der Natur!Epikur von Samos

  • Hallo,


    in 30-40l filterlos bieten sich ausser den üblichen Posthornschnecken und Blasenschnecken natürlich auch Turmdeckelschnecken an. Es gibt noch einen Haufen andere Schnecken (z.B. Geweihschnecke, Rennschnecke, etc.), zu denen ich jedoch noch keinerlei Erfahrungswerte liefern kann, da die es meistens etwas wärmer brauchen und ich in keinem meiner Becken Heizstäbe habe. Möglicherweise wäre das Becken auch für Sumpfdeckelschnecken geeignet, aber auch bei denen bin ich nicht ganz sicher, ob das nicht zu klein wäre.


    In 30-40l jedoch würden schon wieder Garnelen sich gut machen, das wäre groß genug für die, und es gibt einige unempfindlichere Arten, die bei manchen auch filterlos wachsen und gedeihen. ;)


    LG Julia

  • Danke für die Antwort Julia, also werde ich nochmal ein wenig googeln in mir was hübsches raussuchen!

    Liebe Grüsse,
    Steffi mit Gun & Pump


    Tiere und kleine Kinder sind der Spiegel der Natur!Epikur von Samos


  • Mario, Du hast 7 techniklose Becken? Was hältst Du in diesen Aquarien und wie groß sind die anderen?


    Im Moment ist das einzige Experiment, was ich mich traue, ein Malawiseebecken ohne Heizung im Wohnzimmer!


    Ich habe die Becken für verschiedene Molcharten und Futterzuchten, wie diese drei hier: http://farm9.staticflickr.com/…58362870_df13963a29_h.jpg
    das sind zwei 50er und ein 60er Becken. Teilweise laufen sie schon 3 Jahre so und ohne Probleme.
    Für mich ist der einzige Trick ein venünftiges Pflanzenwachstum und eine vorhandene Mulmschicht.
    Man muss eben den Filter ersetzen, dieser bietet vorrangig ja Besiedlungsfläche für Bakterien, diese lässt sich aber auch im Bodengrund schaffen, indem man das Becken nicht strikt "sauber" hält.
    Hierbei sorgen die Pflanzen dafür, dass Mulm - oder die Nährstoffe, in Wachstum umgesetzt werden und ich mit Rückschnitt und Wasserwechsel dafür, dass zusätzlich überschüssiges biologisches Material ausgetragen wird.
    Als Reinigungsdienst - was eigentlich Quatsch ist, aber als Verarbeitungsdienst sind zahlreiche Schnecken und Würmer im Becken, die sich gerne um Abfälle kümmern.
    Für mich sind sowohl Garnelen und Schnecken Ursache Nummer eins für Mulm, beide sind Pflanzenfresser und fressen den ganzen Tag.


    Spätestens im techniklosen Becken muss man sich eben an (funktionalen) Dreck gewöhnen.


    Malawis ohne Heizung ist meiner Meinung nach aber wirklich ein Experiment und nicht unbedingt toll.


    Grüße,
    Mario

  • Keine Sorge, die Heizung ist im Becken! Ich kontrolliere die Temperatur ständig!
    Sie haben nachts min 22 Grad und tagsüber steigt es auf 25-26 Grad! Wir haben einen Kachelofen etwa 2m vom Becken entfernt, der auch nachts noch lange warm hält!
    Meine Untergrenze liegt bei 21 Grad, dann stelle ich die Heizung eben stundenweise an! Da verschieden Pseudotropheus Arten in Tiefen von bis zu 15m leben, ist es ganz natürlich, das auch in Afrika nachts die Temperaturen um diese Grenzen liegen - wenn nicht sogar darunter! Auch bei 21 Grad sind mir keine Verhaltensänderungen aufgefallen! Dennoch gehe ich da kein Risiko ein ;)
    Keine Sorge, ich liebe meine kleinen Diktatoren :D

    Liebe Grüsse,
    Steffi mit Gun & Pump


    Tiere und kleine Kinder sind der Spiegel der Natur!Epikur von Samos

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